Die Blume des Bösen (Leander Winkels)
 
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Die Blume des Bösen von Leander Winkels

Rezension von Holger M. Pohl

 

Der Inhalt:

Das Böse kommt auf die Erde. Es sucht eine Steintafel, die ein Buch enthält, mit dem sich üble Dinge heraufbeschwören lassen. Mit Hilfe von schwarzen Blumen bringt es die Menschen in seinen Bann. Ein paar Gute – Jane, eine Archäologin, Jan, ein Supermarktkassierer, Stacy, Janes Freundin, Swan, ein Polizist, und Gustav, ein Junge – stellen sich dem Bösen entgegen. Sie begegnen den unterschiedlichsten Monstern und Helfershelfern des Bösen. Zunächst einzeln, dann als größer werdende Gruppe.

Nachdem sie sich alle gefunden und zusammengetan haben, steigen sie zuerst auf den höchsten Berg der Welt, um weiße Blumen, mit denen man das Böse vertreiben kann, zu finden. Dann geht es hinab in die Wüste, dorthin wo das Böse seinen Sitz hat, um eben dieses Böse zu vernichten. Das gelingt ihnen zwar nicht, doch sie vertreiben es zumindest.

 

So viel zum Inhalt des Buches. Mehr gibt es nicht zu sagen.

 

Die Rezension:

Natürlich habe ich nicht erwartet, dass ein 13jähriger Junge das literarische Rad neu erfindet, als ich mir dieses Buch bestellte. Doch manche Medienmeldungen, Fernsehauftritte und diverse andere Hinweise und Tipps, haben mich dazu gebracht, ein Buch zu kaufen und zu lesen, das – lt. Verlag – von „Kindern für Kinder“ geschrieben ist.

Ich habe jedoch zumindest erwartet, dass der Autor Leander Winkels in seinem Werk Die Blume des Bösen auf einem der existierenden literarischen Räder der Welt einigermaßen fahren kann. Diese Erwartung wurde zutiefst enttäuscht! Darüber helfen auch vereinzelte, gelungene Satzkonstruktionen nicht hinweg. Derer gibt es einfach zu wenige.

 

Zur Geschichte:

Dass man kaum noch neue Geschichten erfinden kann, ist hinlänglich bekannt. Man kann aber alte Geschichten neu und originell erzählen. Weder das eine noch das andere ist Leander Winkels gelungen. Es ist die alte Geschichte – das niederträchtige Böse will die Welt erobern, ein paar aufrechte Gute stellen sich ihm entgegen – in einer unzulänglichen, weder originellen noch spannenden Form erzählt. Am Ende wird das Böse vertrieben – nicht vernichtet, um Raum für eine Fortsetzung zu lassen – und ein paar der Guten segnen das Zeitliche – nicht ohne, dass sich ein Paar gefunden hat, das für die Fortsetzung bereit sein wird.

Die verschiedenen Personen sind völlig oberflächlich charakterisiert, in die Tiefe wird bei nicht einer Person gegangen. Mit nicht einer der Personen der Geschichte lässt sich eine Identifikation herstellen. Das aber ist das A und O einer guten Geschichte.

Zu oft und in viel besserer Form habe ich diese Geschichte schon gelesen, gesehen, gehört.

 

Zur Ausführung:

Das Buch hätte ein ordentliches Lektorat nötig. Stil-, Grammatik-, Continuity-, Logik- und Formatfehler reihen sich aneinander wie Hühner auf der Stange. Als Geschenk für Familienmitglieder mag diese Geschichte durchaus ihren Sinn haben; als Veröffentlichung in einem Verlag, als Buch, das man kaufen kann, in keinem Fall. Ich erspare mir den Verweis auf einzelne Fehler, dazu sind es einfach zu viele.

Der Verlag schreibt im Klappentext: „Wie ein Puzzle fügen sie (Anmerkung: die Kapitel) sich zu einem düsteren und spannenden Bild zusammen. Unwiderstehlich!“ Weder das eine noch das andere ist der Fall.

 

Das Fazit:

Ich kann für dieses Werk keine Empfehlung aussprechen, weder ein Kauf- noch eine Leseempfehlung. Dazu ist die Geschichte einfach zu vorhersehbar, die Charaktere sind zu oberflächlich beschrieben, das Ganze ist zu einfach gestrickt. Es fesselt weder noch ist es spannend. Zu monoton der Stil, zu fehlerhaft die gesamte Ausführung.

Meine erste Empfehlung geht daher an den Autor: überarbeiten, überarbeiten und anständig lektorieren lassen. Auch wenn es noch etwas schwieriger wird, als es bislang vielleicht schon war. Vielleicht kommt dann aber am Ende mehr heraus als nur etwas.

Auch dem Verlag empfehle ich noch zwei Dinge: Überdenken Sie Ihre Preispolitik! Überdenken Sie Ihre Werbepolitik!

Weder der Fantasy noch der Phantastik wird mit diesem Werk und dem Rummel darum herum ein Gefallen getan. Im Gegenteil: Bestehende Vorurteile gegenüber der Fantasy werden gefestigt! Diese Geschichte hätte in dieser Form nie das Licht der lesenden Öffentlichkeit erblicken dürfen!

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425040557dcc2c2d4
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Buch

Die Blume des Bösen

Autor: Leander Winkels

Design Pavoni Verlag, Oktober 2009

Taschenbuch, 90 Seiten

 

ISBN-10: 3942199009

ISBN-13: 978-3942199001

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 13.12.2009, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30, 9731