Akasha (Die Schwarze Sonne 5)
 
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Akasha

Hörspiel

Reihe: Die Schwarze Sonne Teil 5

 

Rezension von Christian Handel

 

Rezension:

Ein Flugzeugabsturz und ein hoch-spekulatives Experiment haben für Berger, einen Agenten des Bundesnachrichtendienstes, schockierende Auswirkungen: Sein Geist wird in die Vergangenheit katapultiert in den Körper eines gerade frisch Verstorbenen: Anfang des 19. Jahrhunderts muss er sich in England an seine neue Identität als jener Mann gewöhnen, der später zum Großvater von Adam Salton werden soll, der primären Hauptfigur dieser Okkult-Thriller-Reihe aus dem Hause LAUSCH.

In einer parallel verlaufenden Storyline gelingt es eben diesem, seinen väterlichen Freund Nathaniel am Fuß des heiligen Berg Kailash endlich von den schweren Wunden zu heilen, die dieser im Kampf gegen einen der Weißen davongetragen hat. Damit jedoch nicht genug: Kaum etwas stabiler, beschwört der alte Mann seinen jungen Protegé, sich auf die Suche nach einem mystischen Buch zu machen.

In England unterdessen lernt in einem neu eröffneten Handlungsstrang ein kleiner Junge, der auf den bedeutungsschwangeren Namen Aleister Crowley hört, ebenfalls einen väterlichen Ratgeber kennen.

 

Die Inhaltsangabe verrät es schon: Konzept und Handlung der auf zwölf Teile angelegten Hörspielserie “Die Schwarze Sonne” sind höchst komplex und reichlich verworren. Die Serie, die sich neben ihrer lovecraft’schen Atmosphäre vor allem durch beständige Zeitsprünge und zahlreiche, kompliziert miteinander verknüpfte Erzählfäden auszeichnet, ist nichts für Gelegenheitshörer und Quereinsteiger. Wer nicht zumindest die beiden vorangegangenen Folgen der Reihe kennt, ist hier hoffnungslos verloren. Sehr bewusst setzt Autor und Regisseur Günther Merlau auf ein treues Publikum, das bereit ist, für diese vielschichtige Geschichte eine gehörige Portion Geduld mitzubringen. Denn wenn auch in jeder Folge Hinweise gegeben werden und sich das eine oder andere kleine Detail dem Hörer erschließt, so bleibt vieles doch noch immer sehr verworren, andererseits aber auch vielversprechend.

Schwierig wird Die Schwarze Sonne im Allgemeinen und Akasha im Besonderen außerdem dahingehend, da Merlau konsequent einige früher eröffnete Handlungsstränge pausieren lässt (z. B. den um die ketzerischen Experimente der Nazis im Deutschland des Dritten Reichs) und dafür neue Schauplätze eröffnet und diese mit neuen Figuren füllt. Man darf gespannt sein, ob sich schlussendlich alles noch in ein in sich konsistentes, glaubhaftes Gesamtbild fügen lässt. Denn mitunter scheint es derzeit noch so, als ob Merlau & Co. in der Reihe jegliche okkulte und mysteriöse Persönlichkeit auftreten lassen will, die Geschichte und Literatur hergeben. Neben Jules Vernes, dem Konzept der Hohlen Welt, Figuren aus einer Erzählung von Bram Stoker und der ungarischen Blutgräfin Erzebet Bathory gesellen sich jetzt Aleister Crowley und, als sein Ratgeber, mutmaßlich Jack the Ripper zum Ensemble. Das ist zweifelsfrei interessant, geht aber zu Lasten eines starken roten Fadens.

Immerhin: die Sprecher machen ihre Sache durch die Bank sehr gut und tragen dadurch viel zur glaubhaften Atmosphäre des Hörspiels bei. Ein Wiedersehen gibt es in dieser Folge erfreulicherweise mit der faszinierenden Arabella March (wunderbar gesprochen von Reinhilt Schneider), die bereits in der zweiten Folge der Serie mutmaßlich gestorben war. Durch den Handlungsstrang um den in der Zeit zurück gereisten Berger wird ein Wiedersehen mit ihrem gefährlichen Charakter wieder möglich.

 

Fazit:

Erfreulich ist an “Akasha” aber vor allem, dass die trist-düstere, depressive Atmosphäre der vorangegangenen Folge wieder etwas aufgelockert wird: Hoffnungsschimmer zeichnen sich am Horizont ab und auch, wenn viele schreckliche Dinge geschehen, schöpft der Hörer zusammen mit Adam Salton wieder etwas Mut. Daran hat es der Vorgänger-Episode eindeutig gemangelt. Der Silberstreifen am Horizont belebt sowohl “Akasha” als auch das Interesse der Hörer an dieser Reihe, deren Geräuschkulisse und Ambitioniertheit auch weiterhin nur als beeindruckend bezeichnet werden kann.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420073433c2e4b225
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Hörspiel:

Akasha

Serie: Die Schwarze Sonne 5

Autor: Günter Merlau

Regie: Günter Merlau

LAUSCH, September 2009

FSK: 16

Spielzeit: 74 Minuten

Umfang: 1 CD

 

ASIN: 3939600172

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Sprecher

Christian Stark

Harald Halgardt

Stefan Brentle

Reinhilt Schneider


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Erstellt: 14.03.2010, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 10196