Alien – In den Schatten (Autor: Tim Lebbon)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Alien – In den Schatten von Tim Lebbon

Hörspiel

 

Rezension von Cronn

 

Im Jahr 1978 erblickte ein Monster das Licht der Leinwandwelt, das bis heute immer noch schockiert: Das Alien. Der Schweizer Hans Ruedi Giger erschuf die Kreation eines Wesens, das perfekt auf sein Fortbestehen ausgerichtet ist. Eine perfekte biologische Kampfmaschine, die dazu verleitet, dass ein fiktiver Konzern sogar für Menschenopfer bereit ist, um ein solches Wesen in seine Gewalt zu bringen und dem Zweck der Waffenentwicklung zuzuführen.

Nachdem Ridley Scott mit dem Erstling Alien die Grundlagen schuf, setzten andere Filmemacher diese Schreckensmär in mehreren Filmen fort, u. a. James Cameron oder David Fincher. Das Alien suchte alle möglichen Medien heim. Mit dabei waren Bücher, PC-Games, Konsolenspiele und auch Hörbücher.

Gerade im Hörspielbereich ist es aber um das Alien still geworden. Diese Stille hat aber nun ein Ende. Im Jahr 2014 erschien Alien – In den Schatten, ein Buch von Tim Lebbon im Heyne-Verlag. Diese Fortsetzung der Alien-Saga wurde nun als Hörspiel von der Audible GmbH umgesetzt.

Doch wie gelungen ist dies geworden?

 

Verlagsinfo:

Der Raumfrachter MARION soll das wertvolle Mineral Trimonit vom Planeten LV178 zur Erde bringen. Doch bei den Schürfungen unter Tage stößt die Crew auf unbekannte Wesen, die tief in den Minen geschlummert haben – und die Hölle bricht los.

Als die Arbeiter panisch die Flucht ergreifen, kommt es zur Katastrophe: Beim Anflug auf das Mutterschiff rast eine der Transportfähren ungebremst in die MARION und das Minenraumschiff kann nicht mehr gesteuert werden. Aber damit nicht genug: Zwar kann die zweite Transportkapsel an der MARION andocken, doch auch für ihre Besatzung kommt jede Hilfe zu spät, denn die gefräßigen Monster haben es mit an Bord geschafft.

Chefmechaniker Chris Hooper und die restlichen Überlebenden der MARION sind der Verzweiflung nahe, als sie der Notruf eines Rettungsshuttles erreicht: An Bord befindet sich Ellen Ripley – die einzige Überlebende der NOSTROMO, und somit die einzige Person, die den Klauen der Aliens jemals entkommen ist …

Die offizielle Beschreibung des Inhalts ist vollkommen ausreichend, so dass sofort die Kritik erfolgen kann.

 

Kritik:

»Alien – In den Schatten« hat ein großes Plus: Ein jeder SF-Fan kennt die Grundlage des Alien-Franchise. Das ist aber gleichzeitig auch eine Bürde, denn jeder wird sofort die Story auf Ungenauigkeiten abklopfen. Dabei ist es Tim Lebbon gelungen, keine groben Fehler zu machen.

Die Story sitzt zwischen den ersten beiden Alien-Filmen und damit weiß ein jeder Alien-Enthusiast, wie die Geschichte ausgehen wird. Doch dieses »Dazwischen« wird von Tim Lebbon auf gelungene Weise ausgefüllt.

 

Die Story von »Alien – In den Schatten« fährt dabei eine ganze Bandbreite an bekannten Typen und Situationen auf. Mit dabei sind ruppige Kerle und weichherzige Anführer, dramatische Countdown-Situationen von explodierenden Raumschiffen und Fluchtszenen im Inneren einer Kolonie. Ein jeder Alien-Fan wird diese Zutaten kennen. Damit macht es sich Tim Lebbon leicht. Doch besteht das Handlungsgerüst gottlob nicht nur aus Versatzstücken der Filme, sondern hat Alleinstellungsmerkmale ebenfalls mit an Bord. Die Verzahnung der Alien-Plotelemente mit der neuen Story sind sehr gut gelungen und auch das Personal ist überzeugend integriert. Ohne zuviel zu verraten: Eine gewisse künstliche Intelligenz hat einen überraschenden Auftritt und wird geschickt zum großen Gegner der Handlung von »Alien – In den Schatten« entwickelt. Anfangs ist man als Zuhörer leicht überfordert mit der Anzahl an Namen und Schauplätzen. Auch wirkt der Beginn leicht konfus. Man ist nicht sofort im Bild, wo die Handlung spielt und wie sich alles entwickelt. Das ergibt sich spätestens mit der Ankunft von Ellen Ripley, was Orientierung dem Leser und Substanz der Storylinie gibt.

 

Die Umsetzung als Hörspiel steht und fällt mit den Sprechern. Dabei ist paradoxerweise die Verpflichtung der Originalstimme von Ellen Ripley fast dem Hörspiel zum Verhängnis geworden. Während im Originalfilm Hallgard Bruckhaus der Schauspielerin Sigourney Weaver ihre Stimme lieh, tat dies seit 1996 Karin Buchholz. Karin Buchholz wirkt in der ersten Hälfte des Hörspiels wie paralysiert, ungewöhnlich stimmlos und wenig inspiriert. Gottseidank ändert sich das in der zweiten Hälfte radikal und Frau Buchholz erringt ihre gewohnte Verve bei der Darstellung.

 

Die anderen Sprecherrollen werden hervorragend ausgefüllt, so dass man gleich eine Vorstellung der Personen erhält. Das Sounddesign ist superb. Viele Originalsounds wurden verwendet, so dass man sofort im Kopf Bilder bekommt.

 

Fazit:

»Alien – in den Schatten« ist ein gelungenes Werk geworden, das zwar anfangs durch etwas Unübersichtlichkeit und einer uninspirierten Hauptrollenstimme getrübt wird, aber mehr und mehr Fahrt aufnimmt, bis es am Ende in einem fulminanten Höhepunkt gipfelt.

Nach oben

Platzhalter

Hörspiel:

Alien – In den Schatten

Original: Alien: Out of the Shadows, 2014

Autor: Tim Lebbon

Hörspielbearbeitung und Produktion: Dirk Maggs (englisch)

Regie: Hauke Hilberg

Score: James Hannigan

Studio: Xberg

Deutsche Fassung: Film-Synchron-Modus

Audible, 22. September 2016

Spieldauer: 4 Stunden und 29 Minuten

 

ASIN: B01L21V07M

 

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 18.10.2016, zuletzt aktualisiert: 12.02.2024 15:44, 15019