Artikel: 7. Teil Das Land der Ringe
 
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Teil 7: Im Land der Ringe

von Holger M. Pohl

 

Eine phantastisch-phantastische Reise nach Neuseeland und Mittelerde Auf den Spuren der Hobbits

 

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15. – 17. April 2011:

 

Von Queenstown über den Milford Sound nach Te Anau und dann nach Omarama

 

Leider hieß es viel zu bald Abschied nehmen von Queenstown, den leider unzugänglichen Deer Park Heights und allem, was dort auf die eine oder andere Art mit dem Einen Ring zu tun hat. Die längste Tagesetappe stand uns bevor: Von Queenstown über Te Anau an den Milford Sound und zurück nach Te Anau. Alles in allem etwa 460 km.

 

Los ging es bei wenig schönem Wetter; genau gesagt, es war richtig mies. Bedeckter Himmel, leichter Regen, Nebel. Da wir am Milford Sound einen Bootsausflug gebucht hatten, schwante uns Übles. Ringreisende, die wir waren, hatten wir aber Glück und nach und nach klarte es auf und wurde richtig schön.

 

Auf dem Weg zum Milford Sound gab es wenig bis nichts zu sehen, was uns auf die Spuren der Hobbits führte. Aber das wussten wir und darum ging es an diesem Tag auch nicht. Dafür konnten wir nach dem Aufklaren die herrliche Landschaft genießen, durch die wir in Richtung des Fjordland Nationalparks fuhren, zu dem der Milford Sound gehört.

Es gibt nur eine Straße an den Fjord und die führt schließlich durch den Homer-Tunnel. Da dieser nur einspurig zu befahren ist, muss man mit etwas Pech an der Ampelanlage davor bis zu 15 Minuten warten. Ist das Pech noch etwas größer, dann wird man dabei ein Opfer von Straßenräubern der besonderen Art: Keas – Bergpapageien – machen sich über die wartenden Autos her und berauben sie allem, was irgendwie nach Gummi und Kunststoff aussieht. Wir hatten zum Glück nur Pech …

 

Nach der Bootsfahrt, bei der wir Robben und Delphine zu sehen bekamen, ging es zurück nach Te Anau. Und am nächsten Tag begaben wir uns dann wieder auf die Spuren der Hobbits.

 

Zunächst einmal ging es auf dem Highway 95 etwa 10 km in Richtung Südosten, bis wir die Rainbow Reach Road erreichten und dort den Wagen auf einem Wanderparkplatz abstellten. Danach nahmen wir eine Hängebrücke über den Waiau-River – der auch zu den Flüssen gehört, die den Anduin darstellen durften – und betraten einen kurzen Abschnitt des Kepler Tracks, einem Rundweg, der drei bis vier Tage dauert. Das hatten wir aber natürlich nicht vor! Wir wollten dem Weg, der durch einen herrlichen Wald mit viel Moos und Farnen führt, nur etwa zwei Stunden bis zu einem kleinen See folgen. Dieser See liegt eingebettet in eine Sumpflandschaft. Und dieses Sumpfgebiet wiederum inspirierte Peter Jackson zur Darstellung der Totensümpfe, durch die Frodo, Sam und Gollum auf ihrem Weg nach Mordor kommen. Gedreht wurden diese Szenen aber im Studio, denn wie meint Alan Lee (Conceptual Artist/ Set Director bei Der Herr der Ringe) in Ian Brodies Location Guidbook sinngemäß: Hätten wir dort gedreht, dann hätten wir nach jedem Take die Crew durchzählen müssen. Irgendwie hatten wir das Gefühl, dass Mr. Lee damit ganz richtig lag …

Wir haben übrigens keine Gesichter und Lichter in dem Sumpf gesehen … glauben wir … aber die Totensümpfe haben ja ihre eigenen Gesetze.

Nach herrlichen vier Stunden Wanderung zu den Totensümpfen und durch einen Wald, der an die alten Wälder von Mittelerde erinnerte, kehrten wir dann in die Zivilisation zurück.

 

Auf der Rückfahrt nach Te Anau in unser Domizil machten wir noch einen kleinen Abstecher zur Takaro Road. Dort wurden ein paar Szenen aufgenommen, die in Fangorn spielen. Viel zu sehen gab es nicht, einfach nur Wald, der an Fangorn erinnerte. Leider war die Straße unbefestigt und – ja, ich weiß, Running Gag – ich muss das nächste Mal einen 4WD-Wagen mieten. Dann nämlich hätte ich auch zu den Mavora Lakes fahren können, die als Drehorte für Nen Hithoel dienten, wo die Gemeinschaft des Ringes endgültig zerbrach. Auf dem Weg dorthin wären wir am Drehort vorbeigekommen, wo die Reiter von Rohan die Orks angegriffen haben und Merry und Pippin die Flucht gelang. OK, nächstes Mal …

 

Am anderen Morgen machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Station. Ziel war der kleine Ort Omarama. Die Fahrt war recht lange, führte aber bei herrlichem Wetter durch eine herrliche Landschaft.

 

Auf dem Weg nach Omarama fuhren wir durch die – unbefestigte – Maori Point Road vorbei an Tarras Vineyard. In den Pinienwäldern wurde ein Teil der Flucht Arwens, mit dem verwundeten Frodo im Arm, vor den Nazgûl gedreht.

 

Schließlich erreichten wir die 250-Seelen-Gemeinde Omarama und verbrachten einen ruhigen Abend. Es regnete … aber das war nur der kleine Vorgeschmack. Denn wir hatten am nächsten Morgen den ersten Schnee auf den Gipfeln der Berge um uns. Aber zum einen war Herbst und zum anderen kamen wir langsam aber sicher wieder den südlichen Alpen näher.

 

Dazu mehr im nächsten Teil meines Reiseberichtes ins Land der Ringe.

 

 

Links:

 

Milford Sound, einer der bekanntestes Fjorde in Neuseeland und Teil des Fiordland Nationalparks

 

Kepler Track, eine drei bis vier Tage lange Tour durch den Fiordland Nationalpark, die man aber auch nur in kleinen Stücken durchlaufen kann.

 

Te Anau am Eingang zum Fiordland Nationalpark

 

Zum Teil 8 des Berichtes

 

 

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Bilder aus Neuseeland und Mittelerde

Eindrücke einer Reise


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Erstellt: 11.12.2011, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 12265