Hörspiel
Mark Brandis, Raumkadett Folge 11
Rezension von Cronn
Die Serie Mark Brandis, Raumkadett hat sich aus der Originalserie Mark Brandis entwickelt. Diese wurde ursprünglich von Nikolai von Michalewsky konzipiert und in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts im Herder Verlag mit großem Erfolg publiziert.
Nachdem die Originalserie von der Firma Interplanar in Hörspielfassungen umgesetzt wurde, endete sie im letzten Jahr mit der abschließenden Folge. Doch es existiert für alle Fans des Originals ein Ersatzstoff: »Mark Brandis, Raumkadett«.
Auch diese Hörspielserie ist inzwischen fortgeschritten in ihrer Folgenanzahl. Bei Nummer 11 wird in mehrfacher Hinsicht ein neues Kapitel aufgeschlagen. Doch wie gelungen ist die neueste Iteration?
Verlagsinfo:
Vor den Abschlussprüfungen müssen die Kadetten der Astronautenschule Praxiserfahrung im Raumfahreralltag gewinnen. Mark Brandis, der davon träumt, später Alec Delaneys Erster Offizier zu sein, wird als Praktikant die nächste Reise des Forschungsschiffes ANAT begleiten. Unter Commander Brandt soll die ANAT die Atmosphäre des Planeten Jupiter erforschen. Doch als Brandt kurz vor dem Start verhaftet wird, ändert sich die Kommandostruktur: die ehrgeizige Patricia Simmons will um jeden Preis den Erfolg der Mission. Und Mark steht vor einer schweren Entscheidung …
Der offizielle Infotext von Interplanar beinhaltet die wesentlichen Elemente des Hörspiels, ohne zuviel zu verraten. Daher kann sofort auf die Kritik übergeleitet werden.
Kritik:
Das Jupiter-Risiko ist eine Folge, die ganz dem Geist der Originalserie »Mark Brandis« verbunden ist. Das Drehbuch hat keine Längen und die Spannung wird konsequent aufgebaut. Auch die Charakterzeichnung ist plausibel und wirkt selbst bei Nebencharakteren interessant genug, dass sie glaubwürdig erscheinen. Der Höhepunkt ist superb dramaturgisch ausgearbeitet und besitzt mit einem Einschub der Original-Mark-Brandis-Stimme und einem auch inhaltlichen Rückbezug hinsichtlich der Tiefenstruktur des Charakters Mark Brandis eine gehörige Portion Gänsehautfaktor.
Es sind weitere Handlungsfäden für die nächsten Abenteuer ausgelegt, so dass man gespannt bleiben darf, wie sich die Serie entwickelt. Es ist zu wünschen, dass die Langatmigkeit einiger vorangegangener Folgen der Vergangenheit angehört.
Die Stimmen machen ihre Arbeit sehr gut. Besonderes Lob verdient die Soundabteilung. Wenn sogar das Anschnallen auf den Pilotensitzen glasklar zu hören ist, weckt das Kopfkino der besonderen Art. Top!
Fazit:
»Das Jupiter-Risiko« besinnt sich auf die Tugenden der »alten« Serie und wächst damit über die anfänglichen Kinderkrankheiten der Spin-Off-Hörspielserie hinaus. Es sind genügend Fäden gelegt, um in den Nachfolgern für spannende Unterhaltung zu sorgen. Es ist wünschenswert, dass sich die Serie weiter in die eingeschlagene Richtung entwickelt und Spannung sowie Abenteuer mit einem gehörigen Grad an »Sense of Wonder« beibehält. Grandios!
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