Das todgeweihte Kind (Die letzten Helden Zweiter Akt – Episode 7)
 
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Das todgeweihte Kind

Hörspiel

Reihe: Die letzten Helden Zweiter Akt – Episode 7

 

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Der Start des zweiten Aktes von „Die letzten Helden“ bringt einen Schauplatzwechsel mit sich. Nicht mehr länger stehen der Magier X und sein junger Begleiter im Mittelpunkt, sondern ein kleiner Junge, der seinem vorherbestimmten Schicksal trotzt: „Das todgeweihte Kind“.

 

Der Weltenchronist Chronarius hat seines Wissens so etwas noch nicht miterlebt, denn ausgerechnet ein kleiner Junge widersetzt sich allen Regeln der Zeit und des Schicksal. Schon als Baby, das nicht einmal laufen kann, entkommt er seinen Häschern aus einem brennenden Bauernhof.

Sieben Jahre später ist der niedliche Lausbub Adran Mitglied einer Kinderbande. Wie so viele Waisenkinder in Tristan versuchen auch die „Füchse“ einfach nur zu überleben. Sie stehlen Essen von den Marktständen und Münzen aus den Taschen der Menschen, ergaunern sich das ein oder andere und versuchen dabei, sich weder von den Wachen erwischen zu lassen, noch all zu sehr mit anderen Banden aneinander zu geraten. Zuflucht finden sie in den Kellern und der Kanalisation. Diese bieten Adran und seinen Freunden Arthur, Maria und Michael immerhin ein wenig Wärme, denn ein harter und kalter Winter wirft seine Schatten voraus.

Der Alltag der Jugendlichen wird jäh durchbrochen, als ausgerechnet der geheimnisvolle Graf Güldenstern die Jagd auf sie eröffnet. Aus unerfindlichen Gründen hat er es auf den Siebenjährigen abgesehen.

Schließlich bleibt Artur nichts anderes übrig als mit Adran zu fliehen. Auch wenn ihnen in einem Gasthof von einem alten Magier und seinem Lehrling Tiberius geholfen wird, stellt Güldenstern jedoch schließlich die Jungen.

Die darauf folgenden Ereignisse bringen dem herzensguten Adran, der vor nichts und niemandem Furcht hat, schließlich dazu, dem Schicksal erneut zu trotzen und schließlich sogar den Tod herauszufordern.

 

Ganz ohne Verbindung zum ersten Akt ist „Das todgeweihte Kind“ übrigens nicht, denn auf den sechs CDs erwartet den Hörer so manch eine nette Überraschung. Querverbindungen werden gezogen und ein Kreis geschlossen, so dass die neue Handlung weder zeitlich noch inhaltlich im Raum steht. Stattdessen werden einige Ereignisse aus einer etwas anderen Sicht beleuchtet und knüpfen interessante Verbindungen. Daran merkt man, wie gut der Macher die Geschichte durchdacht hat, denn die Entwicklungen sind weitestgehend schlüssig und werfen dennoch genug Fragen auf, um neugierig auf die Fortsetzung zu machen.

Dafür bleiben die Figuren weiterhin oberflächlich und auf wenige besondere Eigenschaften reduziert. Das trifft auch auf Adran zu, der wie eine Mischung aus Oliver Twist und Michel von Lönneberga daher kommt, im Laufe der Geschichte aber auch zu reifen beginnt und nicht mehr ganz so naiv in die Welt schaut wie am Anfang.

Die Geschichte kommt allerdings nur langsam in Gang. Gerade auf der ersten CD muss man viel Geduld beweisen, da diese nur aus einem langen Gespräch zwischen Chronarius und der ersten Eule besteht. Danach werden erst einmal die „Füchse“ und ihre Widersacher in Tristan vorgestellt. Dadurch lernt man aber Adran und seine Freunde besonders gut kennen. Auch während der Flucht geht es gemächlich zu. Jedoch erst im Totenreich zieht die Spannung wirklich an und kehrt zu der actionreichen Erzählweise zurück, die man aus dem ersten Band kennt.

Die Sprecher sind wieder sehr gut gelaunt und füllen ihre Rollen gekonnt aus, vor allem der Sprecher des jungen Adran leistet gute Arbeit und lässt den Junge zum Leben erwachen, der Tod, selbst Graf Güldenstern sind bedrohliche Figuren, denen die Boshaftigkeit an der Stimme anzumerken ist.

Wieder sind auch Musik und Klangeffekte vom Feinsten, so dass man sich getrost zurücklehnen und das Kopfkino anschalten kann.

 

 

Fazit:

Auch wenn der siebte Teil der Saga um „Die letzten Helden“ anfangs seine Längen hat, so vermag das Hörspiel doch schon bald wieder zu fesseln und in den Bann zu schlagen. Vor allem Rollenspieler, denen einige Szenen nur all zu vertraut vorkommen dürften, werden Spaß an der epischen Geschichte haben, die mit mehreren überraschenden Wendungen und kryptischen Andeutungen für Spannung sorgt und trotz allem nicht den Humor vergisst.

„Das todgeweihte Kind“ ist jedenfalls Fantasy vom Feinsten, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wenn man so dramatische wie farbenprächtige Abenteuer mag.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042310174830f51457
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Hörspiel:

Das todgeweihte Kind

Die letzten Helden Zweiter Akt – Episode 7

Buch und Produktion: David Holy

Regie und Bearbeitung: Björn Korthof

Zusätzliche Bearbeitung: Andrea Ebert, Marc Berninger

Musik: Konstantinos Kalogeropolis

Musikbearbeitung: Sven Weiß, Björn Korthof

Cover: Sven Weiß

Umfang: 6 CDs

Laufzeit: ca. 360 Minuten

Holysoft/Hearoic, Februar 2010

 

ISBN-10: 3941899066

ISBN-13: 97833941899063

 

Erhältlich bei Amazon

 

Sprecher:

Philipp Zieschang

Roman Wolko

Gabrielle Petermann

Christian Rhode

Andreas Mannkopff

Gerrit Schmidt-Foss

Dietmar Wunder

Kim Hasper

Engelbert von Nordhausen

Lutz Riedel

Mandred Lehmann

K.-Dieter Klebsch

Thomas Friebe

Andreas Gröber

weitere Infos:


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Erstellt: 06.03.2011, zuletzt aktualisiert: 11.04.2024 20:03, 11605