Hörspiel
Reihe: Die letzten Helden Erster Akt – Episode 6
Rezension von Christel Scheja
Rezension:
In der sechsten Episode von „Die letzten Helden“ steuert der erste Akt auf sein Ende zu und stellt sowohl Amon von Falkenfels als auch X noch einmal vor schwere Prüfungen. Denn „Das Tor der Toten“ ist der Eingang zur letzten Etappe ihrer Reise.
Ein Ritual und die daraus resultierenden Visionen haben den Magier X zum Totenreich geführt. Dort hofft er letzte Hinweise über das „Konzil der Elemente“.
Nach der abenteuerlichen Reise über das Meer der verlorenen Seelen, bei der sie sich mit lebenden Toten, Heimtücke und Verrat herum schlagen mussten, hat sie nun der Leviatan, der Titan des Meeres an ihr Ziel gebracht. In einer unterseeischen Höhle suchen X und Amon zusammen mit Eye, Silberauge und dem Papageien Black Bird den Eingang zur Unterwelt. Da sie alle sehr entkräftet sind, ruhen sie sich aus und müssen bei ihrem Erwachen feststellen, dass das Portal sie schon längst gefunden hat, denn sie finden sich nicht mehr unter der Erde, sondern in einer unwirklichen Version von Falkenfels wieder.
Auch wenn X ahnt, dass etwas nicht stimmt, so gelingt es ihm doch nicht Amon aufzuhalten, der sich wieder zu Hause wähnt. Allerdings muss er sich nun auch seinen eigenen Dämonen stellen.
Derweil findet Amon nicht nur seinen Vater sondern muss auch erfahren, dass sein Begleiter vielleicht nicht der ist, der er behauptet zu sein, denn ganz offensichtlich hat er eine düstere Vergangenheit. In Träumen sieht der junge Krieger Dinge, die ihn entsetzen. Kann es sein, dass X nicht der gütige Magier ist, als den er ihn kennengelernt hat, sondern in Wirklichkeit etwas ganz anderes?
Dies treibt einen Keil zwischen die Gefährten, die gerade jetzt einig sein müssten, um gegen einen alten Feind und den Tod selbst zu bestehen.
„Das Tor der Toten“ ist gleichzeitig Höhepunkt und Abschluss des ersten Aktes von „Die letzten Helden“ und das merkt man der Episode auch an. Schon nach dem kurzen, eher ruhigen Auftakt geht es dramatisch weiter. Vor allem Amon steht im Mittelpunkt der Geschichte, da auf ihn nun Eindrücke niederprasseln, die ihn ganz durcheinander bringen lassen. X hingegen verliert immer mehr an Stärke, scheint nichts anderes mehr zu können, als sich seinem Schicksal zu ergeben. Doch anstatt das Verhältnis der Helden einfach umzukehren, wird ihr Vertrauen zueinander noch einmal auf eine harte Probe gestellt.
Das alles ist in eine spannende und actionreiche Handlung eingebettet, die Sprecher legen sich diesmal sehr ins Zeug, um die Figuren noch lebendiger erscheinen zu lassen als sonst. Noch immer funktioniert das Kopfkino einwandfrei, da diesmal die Symbiose von Stimmen, Soundeffekten und Musik nahezu perfekt ist.
Auch das Ende ist passend, schließt es die Geschichte doch erst einmal ab, lässt sich aber dennoch genug Raum offen um später fortgesetzt zu werden. Nur für die Helden ist im Moment erst einmal Entstation – im wahrsten Sinne des Wortes. Nun endlich kennt man aber auch den großen Widersacher, der das Schicksal der Welt in seinen Händen halten will und lernt einen Teil seiner Pläne kennen, so dass man um so neugieriger darauf wird, wie der zweite Akt, der den Schauplatz und die meisten Hauptpersonen wechselt, wie eine kurze Vorschau verrät, dazu passen wird.
Fazit:
Ähnlich wie die fünf ersten Episoden ist auch „Das Tor der Toten“ ein gelungenes Fantasy-Hörspiel, das Lust auf mehr macht, vor allem nun, wo der erste Akt sein Ende findet und ein neuer Abschnitt der großen Geschichte aufgeschlagen wird. Gerade weil die aufwendige Produktion eine eigene Geschichte erzählt, ist sie trotz bekannter Versatzstücke nur wenig vorhersehbar und erweist sich dadurch als immens spannend. Zu loben ist auch die der Einsatz und die Begeisterung der Macher und Sprecher, die die Serie um „Die letzten Helden“ zu einem Hörspiel machen, dass man sich als Fantasy-Fan auf jeden Fall zulegen sollte.
