Der sensationelle Gonwik (Autor: Dirk van den Boom; D9E – Die neunte Expansion 9)
 
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Der sensationelle Gonwik von Dirk van den Boom

Reihe: D9E – Die neunte Expansion 9

 

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Die Vergangenheit holt die Roboterzivilisation der Mechanischen Hoheit ein: ein Artefakt aus ihrer grauen Vorzeit, einst erschaffen, um völlige Uniformität unter den ihren zu gewährleisten, wurde entdeckt - auf einer Welt, bewohnt von den Nachkommen irdischer Flüchtlinge, technologisch weit zurückgeblieben. Ein Wettlauf entbrennt, denn die Hondh sind nahe und haben durch ihre Agenten Kenntnis von dem Fund erlangt. Während die Mannschaft der Interceptor entsandt wird, um der Hoheit dabei zu helfen, das Erbe ihrer Vorfahren aufzusammeln, wird auf dem Planeten selbst ein Junge Zeuge des gewaltsamen Todes seiner Mutter und begibt sich auf eine Suche nach sich selbst und dem Erbe seines Vaters.

 

Rezension:

Dirk van den Boom hat schon des öfteren bewiesen, dass er seine Romane gern mit kleinen Schelmereien füllt. So beginnt sein dritter Beitrag zur Science-Fiction Reihe Die Neunte Expansion mit einer sehr skurrilen Szene. Der 16-jährige Irdan muss mitansehen, wie seine Mutter als Hexe verbrannt wird. Anschließend hilft die Tote ihm dabei sie zu begraben und gibt ihm den Ratschlag, doch nach seinem Vater zu suchen, dem titelgebenden sensationellen Gonwik.

Bald wird klar, dass auch Irdan kein ganz normaler Junge ist. Sein Jongliertalent führt ihn zu einer Truppe fahrender Gaukler und damit in die Nähe jenes Ortes, an dem sein Vater verschwunden sein soll.

Derweil bekommt die Mannschaft der Interceptor von der Roboterzivilisation der Mechanischen Hoheit den Auftrag, ein Artefakt zu bergen, das in den Händen der Hondh auch den künstlichen Wesen gefährlich werden könnte. Leider liegt die Welt mit dem Artefakt am Rande des Hondh-Gebietes und damit mitten in der neunten Expansion …

 

Nach dem amüsanten Beginn zieht sich Der sensationelle Gonwik jedoch überraschenderweise etwas zäh in die Länge. Gerade der Handlungsteil um Irdan erinnert eher an eine typische Fantasy-Handlung und LeserInnen von Der Name des Windes werden ein Déjà-vu erleben.

Etwas blass bleibt zudem leider die Titelfigur, was natürlich auch an der sehr speziellen Art seines Versteckes liegt.

 

Für die Besatzung der Interceptor sind nach der großen Action-Offensive in Ein Leben für Leeluu zunächst etwas ruhigere Zeiten angebrochen. Das Beziehungsgeflecht der Figuren untereinander wird deutlich ausgebaut. Darüber hinaus vertieft Dirk van den Boom unser Wissen über die beiden Roboter-Zivilisationen und beweist hier nicht nur seine feinsinnige Fantasie, sondern auch sein Interesse an soziologischen Strukturen innerhalb von Gesellschaften. Alles garniert mit satirischen Anspielungen auf bestehende Systeme.

 

Das Tempo zieht in Richtung Finale deutlich an und bringt mit einer geheimnisvollen Hondh-Agentin sogar einen Hauch Erotik ins Spiel. Verbunden mit dem typischen Boomschen Schabernack, der auch vor Autoren-Kollegen keinen Halt macht.

Man darf sich die verführerische Frau auf dem Cover von Verleger Ernst Wurdack durchaus als jene Nata vorstellen. Mit ziemlicher Sicherheit freut sich auch der Autor auf ein Wiedersehen mit ihr.

 

Die dreimonatige Erscheinungsweise der Reihe garantiert zwar einen regelmäßigen Nachschub, jedoch bestätigt sich erneut der Eindruck, dass die einzelnen Bände durchaus mehr Inhalt vertragen könnten. Besonders dann, wenn die Fortsetzungen der einzelnen Handlungsfäden im Jahresabstand erfolgen. Der große Handlungsbogen geht nur mit Tippelschritten vorwärts und es fällt zunehmend schwerer, eine zentrale Ausrichtung der Reihe zu erkennen. Oder Reihen.

 

Fazit:

Die Suche nach einem technischen Artefakt steht im Mittelpunkt der Geschichte um »Den sensationellen Gonwik« von Dirk van den Boom. Mit gewohnt vergnüglichen Szenen durchsetzt, lässt der Autor in seinem dritten Beitrag für D9E vor allem Gefühle sprechen und vertieft die Charaktere der Interceptor-Besatzung. Das führt insgesamt zu einer ernsthafteren und besinnlicheren Atmosphäre, die auch von einem rasanten Finale nicht zerstört wird. »D9E« ist den Kinderschuhen entwachsen.

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Buch:

Der sensationelle Gonwik

Reihe: D9E – Die neunte Expansion 9

Autor: dirk van den Boom

Taschenbuch, 258 Seiten

Wurdack Verlag, 1. Oktober 2015

Cover: Ernst Wurdack

 

ISBN-10: 395556018X

ISBN-13: 978-3955560188

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B015QEPCIO

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250324384750bd10
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Erstellt: 30.09.2015, zuletzt aktualisiert: 10.04.2024 18:52, 14124