Hörspiel
Reihe: Die letzten Helden – Verlorener Akt, Episode 10
Rezension von Christel Scheja
Rezension:
„Die letzten Helden“ kämpfen sich in der „Verlorene Akt“ weiter durch eine ihnen feindlich gesinnte Welt. Nachdem sie ihren Freund und Gefährten Amon verloren zu haben scheinen und gerade noch der „Festung des Frostwurms“ entkommen konnten, erwartet X, Eye und Skeli in der zehnten Episode nun „Der Sumpf des Vergessens“.
Der sterbende Frostwurm hat seine Bestimmung erfüllt und sich als Bote des „Konzils der Elemente“ herausgestellt. X alias Tiberius muss Zugang zu seinen verlorenen Erinnerungen finden, wenn er sein Ziel erreichen will. Helfen dabei kann ihm vielleicht nur „Der Sumpf des Vergessens“, aber auch dieser ist voller tödlicher Gefahren, gibt er doch nicht nur Wissen über die eigene Vergangenheit, sondern raubt sie auch durch Pflanzen und Tiere.
Zudem heften sich Amon und Draco an ihre Fersen. Der junge Krieger sieht sich mehr denn je als Schwarzer Ritter in den Diensten des Todes und will dessen Feind zur Strecke bringen. Draco, der untote Schatzdrache, indessen ist nicht mehr ganz so sicher, ob er wirklich auf der gewinnenden Seite steht.
So beginnt eine chaotische Wanderung durch die dicht überwucherte Sumpflandschaft, in der nicht nur Blumen die Erinnerung rauben, sondern auch Moskitos und Blutegel. Viel zu leicht kann man ihnen zum Opfer fallen und so zum lallenden Idioten werden – ein Schicksal das auch mächtigen Magiern wie X droht, der aber auch weitere Einblicke in seine Vergangenheit erhält …
Diesmal kommt es knüppeldick für die Helden, die immer wieder in neue Gefahren geraten und nicht so wirklich begreifen, wie feindlich ihnen die Landschaft gesonnen ist. Zwar mag man sich als Zuhörer dabei manchmal an den Kopf fassen, aber die Geschichte selbst wird durch die humorvollen Momente deutlich aufgelockert und verbreitet nicht nur Bitternis, Angst und Furcht. Auch werden dadurch die kleinen Längen abgemildert, die immer dann entstehen, wenn die Helden zu lange einfach nur durch den Sumpf irren und nur mit sich, aber nicht mit dem Ziel beschäftigt sind.
Dietmar Wunder scheint es zu mögen, einmal einen etwas naiveren und deutlich verspielteren Magier zu sprechen, der aber dadurch eine bisher kaum zu Tage getretene Facette seines Wesens ans Licht bringt. Dass er nicht am Charakter vorbei spielt, lassen die Vergangenheitsszenen erahnen, die dem Zuhörer zuteil werden. Auch sie vertiefen das Interesse an der Figur und machen deutlich, dass er nicht ohne Grund auserwählt zu sein scheint.
Anders als die vorhergehenden Episoden endet dieses Hörspiel nicht halbwegs in sich geschlossen, sondern eher mittendrin, an einer ausnehmend spannenden Stelle – so dass man nicht umhin kommt, sich die Fortsetzung zu besorgen. Denn die vielen Andeutungen und Hinweise machen einfach Lust auf mehr – steigern das Verlangen, das Schicksal der Helden – auch des veränderten Amon, weiter zu verfolgen.
Die Geräuschkulisse wirkt sehr lebendig – man fühlt sich durch Laute und Geräusche wirklich in einen Dschungel versetzt. Auch die Musik steigert die dramatische Atmosphäre und sorgt dafür, das das Kopfkino in Gang bleibt.
Fazit:
„Der Sumpf des Vergessens“ ist die gelungene Weiterführung des „Verlorenen Aktes“ um „Die letzten Helden“ und sorgt nicht nur dafür, dass man den neuen Erlebnissen der Helden gespannt lauscht, sondern auch Lust darauf bekommt, sich weitere Episoden zu besorgen. Denn auch wenn die kleinen Abenteuer klassisch gestaltet sind – der komplexe Hintergrund enthüllt immer neue Facetten und zeigt, dass mehr hinter allem steckt, als man denkt.
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