Gespräch: Peter V. Brett am 17.03.2016 im Wassertum Kreuzberg
 
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Peter V. Brett am 17.03.2016 im Wassertum Kreuzberg

Bericht von Ralf Steinberg


Nicht zum ersten Mal besucht der amerikanische Fantasy-Autor Peter V. Brett Berlin. Bereits im August 2012 konnte man ihn in der Otherland-Buchhandlung treffen.

 

Dieses Mal plante die Mannschaft größer und lud zu einem Gespräch im Jugendzentrum DTK-Wasserturm in Kreuzberg ein.

 

Das wunderschöne Gemäuer befindet sich fußläufig nur wenige Minuten vom Otherland entfernt und bietet eine sehr stimmungsvolle Kulisse für eine Fantasy-Veranstaltung.


Der Wasserturm wurde 1888 eingeweiht und 1950 außer Betrieb genommen. Seit 1984 dient er als Jugendzentrum.

 

Es war schon dunkel, als die Pforten geöffnet wurden, doch wohlfeile Getränke und ein gut gefüllter Büchertisch der Otherlander boten genügend Möglichkeiten, sich entsprechend auf das Event vorzubereiten.

 

Neben der Dämonen-Reihe in der deutschen Übersetzung gab es auch die eher schlanken Paperbacks im Original.

 

Peter V. Brett war sichtlich erfreut über das Publikum, und in der Tat erwies sich die Entscheidung, einen größeren Veranstaltungsort zu wählen, als richtig. Circa 50 LeserInnen suchten sich einen Platz im gemütlichen Rund des ehemaligen Maschinenraums im Turm und wurden auch prompt zur Kulisse diverser Selfies von Peter.

 

Natürlich völlig ungestellt und eines war auch für die Mom.

 

Wolfgang Tress warb in seiner kurzen Ansprache für den Veranstaltungsort und die Arbeit des Jugendzentrums, bevor dann Simon Weinert seinen Gast vorstellte, was natürlich nicht wirklich notwendig war.

Simon erzählte kurz die Story hinter dem Prolog zum ersten Band der Dämonen-Reihe und las ihn dann in der deutschen Fassung aus dem Band Der große Basar vor.

 

Dabei ging es um Arlens Leben in seinem Dorf und mit der ständigen Bedrohung durch die Horclinge, eben jenen Dämonen, die der Reihe ihren Namen gab.

 

Mit viel Verve hauchte der erfahrene Lesebühneprofi Seraph-Shortlistianer der kleinen Szene Leben ein. Für eine Hausarbeit auf dem letzten Drücker nicht schlecht.

Die sich anschließende Gesprächsrunde verlief sehr lebendig. Unter den Anwesenden gab es jede Menge Hardcore-Fans, die nicht nur tiefbohrende Fragen nach dem Schicksal diverser Figuren stellten, sondern auch ihrer Begeisterung freien Lauf ließen.

Peter freute sich sichtbar und gab fast immer bereitwillig Auskunft.

 

Natürlich vermied er Spoiler jeglicher Art, zumal er noch mitten in der Arbeit am abschließenden fünften Band steckt. Er hofft, ihn bis Ende des Jahres abschließen zu können, sodass ein Erscheinen 2017 eingeplant werden kann. Für die Übersetzung bedeutet dies entweder Ende 2017 oder Frühjahr 2018.

Seine Bemühen richtet sich darauf, alle möglichen Handlungsfäden zu beenden, was wohl auch auf das Leben einiger Figuren zutreffen wird.

 

Lobend äußerte er sich über die Zusammenarbeit mit seiner deutschen Übersetzerin Ingrid Herrmann-Nytko. Es sei ihm besonders wichtig, Fragen sofort zu beantworten, da er weiß wie schwer ihr Job sei und wie wenig geachtet.

Ein ähnlich gutes Verhältnis bindet ihn auch an die polnische und brasilianische Übersetzung, wohingegen er nichts über seinen türkischen, tschechischen oder chinesischen Übersetzer weiß.

 

Gefragt wurde auch nach dem Namenswirrwarr um den ersten Band, der in Großbritannien unter dem Titel The Painted Man und in der USA als The Warded Man erschien. Eigentlich hätte sein US-Verleger sich bereits vorher entschieden gehabt, jedoch erschien die britische Ausgabe zuerst und den dortigen Verlegern gefiel der erste Titel besser. Peter selbst findet »The Warded Man« passender, kann mit dem anderen aber auch gut leben.


Spannend ist auch immer wieder das Thema einer möglichen Verfilmung. Just nächste Woche unterschreibt Peter eine neue Option. Aber eine Garantie auf die Verfilmung gibt es natürlich nicht. Das kurze Spekulieren über etwaige Besetzungen ergab zumindest einiges Amusements sind doch sowohl Vin Diesel als auch Chris Pine nicht wirklich überzeugende 16jährige. Am Besten fände er es aber, jungen, unbekannten Schauspielern eine Chance zu geben.


Wie es nach dem fünften Band der Dämonen-Reihe weiter geht, ist noch nicht ganz entschieden. Entweder wird es einen eigenständigen Roman geben, dessen Ideen er schon einige Jahre mit sich herumträgt, oder – und das hält er selbst für wahrscheinlicher – wird es eine neue Reihe in der Dämonen-Welt geben. 30 Jahre später. Wer seinen Blog verfolgt und dort die Leseprobe zum fünften Band gelesen hat, wird dem zukünftigen Protagonisten schon begegnet sein.

Der Andrang beim Signieren war entsprechend groß und nicht wenige trugen das komplette Paket der vier Ziegelsteine, um sich ein persönliches Signet abzuholen. Dich Peter hatte damit kein Problem, trotz Jetlag wollte er ganz für seine Fans das ein, hatte er versprochen und dieses Versprechen löste er mit einem breiten Lächeln ein. So verstehe er seinen Job.


Man muss Fantasy-Epen nicht mögen, aber wenn sie so freundlich und offenherzig präsentiert werden, wie von Peter V. Brett an diesem Frühlingsabend in Berlin Kreuzberg, dann fällt es schwer, nicht doch einmal hineinzuschnuppern, in die Welt der Horclinge und resoluten Grandma-Vorbildern.

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Buch:

Der große Basar

Autor: Peter V. Brett

Reihe: Dämonen, Sonderband 1

Taschenbuch, 237 Seiten

Heyne, April 2010

Übersetzerin: Ingrid Hermann-Nytko

Titelbild und Illustrationen: Lauren Cannon

Karte: Andreas Hancock

 

ISBN-10: 3453527089

ISBN-13: 978-3453527089

 

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 18.03.2016, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 14378