Gideon von Jacqueline Frank

Reihe: Schattenwandler, Band 2

Hörbuch

Rezension von Christel Scheja

 

Rezension:

Mit dem „Schattenwandler“-Zyklus durchbrach Jacqueline Frank die Vormacht der Vampire und Werwölfe, indem sie ganz andere Wesen einbringt. Ihre „Dämonen“ sind eine Mischung aus Feenwesen und Dschinnis, den Elementen zugeneigt und sehr wohl darauf bedacht, mit den Menschen in Frieden zu leben. Die Romane werden nun auch in Hörbücher umgesetzt. Tanja Geke liest auch den zweiten Band der Reihe - „Gideon“.

 

Auch wenn sich Isabella und Jacob gefunden und vereint haben, so sind sie doch nicht ganz weg vom Fenster, auch wenn nun ein anderer die Hauptrolle spielt. Im ersten Hörbuch wurde bereits erwähnt, dass er vor gut hundert Jahren die Kontrolle verloren und jemanden bedrängt hat. Aus Scham über den Vorfall hat er sich seit dieser Zeit verkrochen.

Doch nun wird er wieder gefordert. Zum einen soll er sich um das gemeinsame Kind von Isabella und Jacob kümmern, das bald geboren werden wird, zum anderen besitzt er Kräfte, die im Kampf gegen die Feinde nützlich werden könnten, die die Dämonen immer noch in Bedrängnis bringen, Vor allem auf das ungeborene Kind haben sie es abgesehen.

Dabei kommt Gideon auch wieder mit Magdelegna in Berührung, der Schwester des Dämonenkönigs – und genau der Person, der er so weh getan hat. Diese will seither niemanden mehr wirklich an sich heran lassen und ist auch nach dieser langen Zeit noch immer verletzt.

Doch nun ist die einfühlsame junge Dämonin dazu gezwungen, eng mit dem Heiler zusammenzuarbeiten. Obwohl sie es beide vermeiden wollen, kommen sie einander wieder näher und erkennen, dass sie eines der wenigen Paare ihrer Spezies sind, die aufeinander geprägt wurden.

Nach und nach fallen Barrieren und heilen Wunden. Doch die Erfüllung ihrer Liebe muss warten, denn Gideon besitzt durch sein Leben im Exil wichtige Kontakte zu den Lykanthropen und dem Prinzen der Vampire, die es nun als Verbündete zu gewinnen gilt, um die Feinde zu schnell wie möglich zu stellen.

 

Eigentlich verschwindet bei den meisten paranormalen Romanzen, die in Serie gehen, das Liebespaar, dass sich gefunden hat, in der Versenkung und tritt allenfalls noch einmal in einer Nebenrolle auf, Das ist diesmal anders, denn Jacob und Isabelle bleiben neben Gideon und Magdelegna weiterhin sehr präsent und sind ebenfalls Teil der Haupthandlung.

Natürlich stehen auch in diesem Band die Beziehungen im Mittelpunkt, aber sie sind viel familiärer, nicht nur auf das Paar bezogen. Immerhin gibt es ein wenig Abwechslung, da sich hier ein Paar nicht erst finden muss, sondern nur zusammenraufen und versöhnen, das nimmt zwar etwas mehr Raum als im ersten Band ein, spielt aber keine extrem dominante Rolle. Die Geschichte wird insgesamt sehr flott erzählt.

Sie ist auch trotz der Kürzungen im Hörbuch gut verständlich und nachvollziehbar, denn auch der Hintergrund wird sorgfältig weiter entwickelt und erweitert. Alles in allem werden zwar wieder sehr viele Klischees bedient, es gibt aber auch noch überraschende Wendungen, die man so nicht erwartet hat. Allein die phantastischen Elemente wirken diesmal wie Staffage, da sie kaum eine Rolle spielen.

Erneut liest Tanja Geke wieder sehr souverän und schafft es diesmal auch, die Männer stärker hervorzuheben als im ersten Teil.

 

 

Fazit:

Ob nun im Hörbuch oder Buch, „Gideon“ wird vermutlich vor allem die Fans abenteuerlicher Liebesbeziehungen mit einem Hauch von Fantasy zufrieden stellen, da der Roman sehr kurzweilig ist – nur der Genrefan wird nicht viel an anregenden Inhalten für sich finden können.