Heimweh (Autor: Marc Gruppe; Gruselkabinett 109)
 
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Heimweh von Per McGraup

Hörspiel

Reihe: Gruselkabinett Folge 109

 

Rezension von Cronn

 

Schon seit langer Zeit steht das Label Titania-Medien für gelungene Hörspielunterhaltung. Dass dabei nicht immer herausragende Werke entstehen, liegt in der Natur der Sache und wäre unnormal. Doch gerade wenn Hörspiele, die sich vom Lesen des Klappentextes eher gewöhnlich anhören, sich beim Hören aber zu purer Gänsehaut-Erzeugern entwickeln, darf man sich als Hörspiel-Genießer freuen.

Und exakt das ist der Fall bei Heimweh von Per McGraup.

Der Autor Per McGraup ist niemand geringeres als der Drehbuchautor aller Hörspiele Marc Gruppe (dreht man die Buchstabenfolge von »Per McGraup« ein wenig, erhält man den Originalnamen).

Mit seinem Geisterjägerehepaar Colin und Alwyne Hargreaves hat er ein Ermittlerduo erfunden, das mit detektivischem Spürsinn den Fällen von Spukerscheinungen auf die Spur kommt. Diesmal ermitteln die beiden in der Neuen Welt – in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Folge trägt den Titel »Heimweh« und bleibt damit der Binnenreihe-Titelgebung treu.

 

Verlagsinfo:

London 1933: Alwyne und Colin Hargreaves, das Ermittler-Duo aus Heimgesucht und Heimgekehrt, reisen in ihrem dritten Abenteuer zu einem Kongress nach Kalifornien. Im berühmten viktorianischen Hotel del Coronado kommt ihnen sehr zugute, dass sie bereits weidlich Erfahrung mit Geister-Erscheinungen haben …

 

Der Klappentext erzählt nur wenig über den Inhalt, was aber durchaus positiv ist, denn zuviele Infos würden die Wirkung des Hörspiels trüben. Von daher sollen jegliche Spoiler unterbunden und keine weiteren Informationen gegeben werden.

 

Kritik:

»Heimweh« ist eine klassische Spukgeschichte. Diese Form erinnert vom Aufbau her an Detektivgeschichten, aber mit dem Unterschied, dass ein Gespenst im Zentrum der Aktivitäten steht.

Dementsprechend gehen die beiden Geisterjäger auch akribisch genau und a la dem Meisterdetektiv Sherlock Holmes vor: Sie untersuchen den Fall, befragen Zeugen und klären Hintergründe auf. Dabei wurden die Flashbacks zumeist szenisch inszeniert, sprich sie werden nicht von einem Erzähler berichtet, sondern von Sprechern in erlebter Rede vorgetragen. Das Drehbuch ist sehr gelungen und bis auf den Anfang und das Ende, die humoristische Züge haben, in einem Erzählton gehalten, der zum Inhalt passt – der tieftraurigen Verzweiflung des Spuks.

Mit den bekannten Stimmen an Bord kann auch von dieser Seite wenig schiefgehen. Die Sprecher sind hochkarätig und agieren unter Marc Gruppes Regie tadellos.

 

Ein großes Lob gehört dem Sounddesign. Wenn die Spukerscheinung hinter modrigen Zähnen hervorhaucht, so kriecht selbst dem hartgesottensten Horror-Connaisseur eine Gänsehaut über den Rücken. Und kommt dann noch von der Musikabteilung schaurige Chöre dazu, gepaart mit tiefgespielten Flöten ist der Schauer komplett. Chapeau!

 

Fazit:

Es ist eine interessante Tendenz, dass immer wieder mal Originaldrehbücher in die Gruselkabinett-Klassiker eingestreut werden. Das war bereits bei »Heimgekehrt« (Gruselkabinett 89) oder auch bei »Heimgesucht« (Gruselkabinett 83) der Fall. Auch Benjamin Leberts Mitternachtsweg (Gruselkabinett 105) gehört zu dieser Kategorie. Es ist durchaus wünschenswert, diesen Weg weiter zu beschreiten, wenn derart gelungene Hörspiele dabei entstehen und nicht nur den Klassikern eine Chance zu geben.

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Hörspiel:

Heimweh

Reihe: Gruselkabinett Folge 109

Autor: Per McGraup (Marc Gruppe)

Produktion und Regie: Stephan Bosenius und Marc Gruppe

Titania Medien (Tonpool), 10. Juni 2016

Umfang: 1 CD

Spieldauer: 64 Minuten

Cover: Ertugrul Edirne

 

ASIN: 3785752512

 

Erhältlich bei: Amazon

SprecherInnen:

  • Stephanie Kellner

  • Benedikt Weber

  • Janina Sachau

  • Jürgen Thormann

  • Peter Lontzek

  • Herbert Schäfer

  • Daniela Bette

  • Beate Gerlach

  • Clara Fischer

  • Ursula Sieg


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Erstellt: 24.06.2016, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 14635