Planetaktion Z (Mark Brandis 30)
 
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Planetaktion Z

Hörspiel

Reihe: Mark Brandis Folge 30

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Der Raumrettungskreuzer „Florence Nightingale“ unter dem Kommando von Grischa Roman folgt einem Notruf des Luxus-Raumkreuzers „Barrakuda“. An Bord des Raumschiffs machen die Raumnotretter eine beunruhigende Entdeckung. Der Luxuskreuzer hatte nicht etwa technische Probleme und befördert zudem einen besonderen VIP. Doch als Grischa Roman wieder zur Erde kommt, wird er nicht etwa als Held gefeiert. Der Tzigan wird Opfer der grassierenden Fremdenfeindlichkeit und ist schließlich zu einer verzweifelten Tat gezwungen.

 

In der 30. Folge „Mark Brandis – Planetaktion Z“ spielt die Titelfigur nur eine kleine Rolle. Im Zentrum stehen vielmehr Grischa Roman und soziale Probleme wie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Auch wenn die Vorlage des deutschen Schriftstellers Nikolai von Michalewsky bereits mehr als drei Jahrzehnte auf dem Buckel hat, wirkt das Hörspiel dennoch höchst aktuell. Immer wieder werden historische Parallelen gezogen oder angedeutet – so wird den Tzigani etwa vorgeworfen, Brunnen vergiftet zu haben. Ähnliches unterstellte man im Mittelalter beim Ausbruch der Pest bekanntlich den Juden. Die Problematik ist stimmig umgesetzt und wirkt überhaupt nicht aufgesetzt. Schließlich thematisiert die Serie „Mark Brandis“ immer wieder soziale und politische Probleme vor dem Hintergrund einer futuristischen Welt mit manchmal dystoptischen Zügen.

 

Lob verdient wieder einmal die auditive Präsentation. Vielfältige und überzeugend gestaltete Spezialeffekte verbinden sich mit der Synthesizer-Musik und den hervorragenden Sprechern zu einem genialen Klangteppich, der den Hörer das Gefühl gibt, mitten drin in der Handlung zu sein. Der Höhepunkt des Schauspiels ist formidabel sowie mitreißend orchestriert und bietet zudem die eine oder andere (böse) Überraschung.

 

Mit 78 Minuten ist die CD randvoll gefüllt, was ja eigentlich löblich ist. Allerdings gibt es auch eine schlechte Nachricht. Die Macher müssen sich nämlich die Frage gefallen lassen, ob nicht eine Doppelfolge – wie bei diversen Teilen der Reihe bereits realisiert – nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre. Die Übergänge zwischen einzelnen Szenen wirken teilweise sehr abrupt. Einige Ereignisse erfährt der Hörer nur durch die zusammenfassenden Äußerungen der Charaktere. So erklärt etwa Grischa – Achtung Mini-Spoiler! - eher nebenbei während der Erkundung der „Barrakuda“, dass man ja schon sechs mit Kopfschüssen hingerichtete Menschen gefunden hätte. Diese beunruhigende Entdeckung hätten die Macher die Hörer ruhig erleben lassen können. Das hätte allerdings wohl – wie oben angedeutet - die Laufzeit einer CD überschritten. Ein weiterer Kritikpunkt ist in dieser Szene die Performance des ansonsten hervorragend als Grischa Roman agierenden David Nathan. Angesichts dessen, was er auf der „Barrukada“ entdeckt, wirkt seine Reaktion einfach zu abgeklärt. Der Kapazitätsgrenze der CD fallen leider auch einige Szenen der Buchvorlage zum Opfer, die hervorragend zur Grundthematik der Fremdenfeindlichkeit gepasst hätten.

 

„Planetaktion Z“ ist eine gute – aber vor allem wegen einiger Raffungen und abrupter Übergänge – kein hervorragende Folge der Serie „Mark Brandis“, in der eine brisante Thematik sehr ansprechend umgesetzt wird.

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Hörspiel:

Planetaktion Z

Reihe: Mark Brandis 30

Romanvorlage: Nikolai von Michalewsky

Manuskript: Balthasar von Weymarn

Umfang: 1 CD

Laufzeit: 78 Minuten

Folgenreich/Interplanar, Januar 2015

 

ASIN: B00PRC2C7U

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Sprecher:

David Nathan

Martin May

Michael Lott

Antje von der Ahe

Wolf Frass

weitere Infos:

Serenguide


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Erstellt: 26.03.2015, zuletzt aktualisiert: 12.02.2024 15:44, 13872