Interview: Ann-Kathrin Karschnick
 
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Interview mit Ann-Kathrin Karschnick

Das nachfolgende Email-Interview führte Christel Scheja am 12.11.2006 mit Ann-Kathrin Karschnick.

 

Ann-Kathrin Karschnick wurde am 17.09.1985 in Reinbek bei Hamburg geboren und lebt heute mit ihrem Verlobten in Schwarzenbek im Kreis Herzogtum Lauenburg. Die gelernte Bankkauffrau und Sparkassenkauffrau arbeitet derzeit in der internationalen Heuerabrechnung einer Hamburger Reederei.

Sie liebt (natürlich) das Schreiben, aber auch das Lesen von Büchern kommt bei ihr nicht zu kurz. Außerdem macht sie gerne Spielabende mit der Familie oder geht ins Kino.

Einen großen Teil ihrer Freizeit nimmt das Deutsche Rote Kreuz bzw. das Jugendrotkreuz in Anspruch. Sie ist seit 3 Jahren Leiterin des Jugendrotkreuzes beim Deutschen Roten Kreuz Schwarzenbek und bildet dort wöchentlich eine Jugendgruppe im Alter von 10-13 Jahren in Erster Hilfe aus.

 

Die Trilogie um das Mädchen Kara und seine Bestimmung ist ihre erste Buch-Veröffentlichung.

 

Fantasyguide: Nach dem Erscheinen deiner ersten Romane werden dich die Leser näher kennen lernen wollen? Möchtest du dich etwas ausführlicher vorstellen?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Gerne. Nun, ich bin eine recht ausgeglichene, lebensfröhliche Person, die gerne mit Kindern zusammenarbeitet und viel Zeit mit ihrer Familie verbringt. Mit meiner jüngeren Schwester gehe ich gerne ins Kino. Wir schauen gerne Animationsfilme, wie z.B. vor einigen Tagen „Jagdfieber“. Allerdings schaue ich auch sehr gerne Liebeskomödien oder auch Fantasyfilme, so wie demnächst „Eragon“. Horrorfilme sind aber gar nichts für mich. Da würden mich keine zehn Pferde ins Kino bekommen.

Ach ja, in meinem DVD-Regal zu Hause verstecken sich auch noch einige Serien, denn ich bin ein klein wenig süchtig nach Serien. Dort stehen sämtliche Staffeln von Friends, Stargate, Scrubs und M.A.S.H., um nur einmal eine kleine Auswahl zu nennen.

Ansonsten war ich früher Rettungsschwimmerin und bin dem Schwimmen immer noch treu geblieben. Vor ungefähr zwei Jahren habe ich auch wieder mit dem Volleyball spielen angefangen.

Die Menschen, die mich näher kennen, würden mich wohl manchmal als etwas „schusselig“ bezeichnen. Ich lasse nämlich gerne mal mein Eigentum irgendwo liegen und finde sie dann nicht wieder. (lach)

 

Fantasyguide: Wie bist du eigentlich auf die Idee zu „Kara“ gekommen? Denn eine Roman-Trilogie schreibt sich sicherlich nicht von selbst, oder?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Ganz ehrlich? Ein Gewitter ist schuld, dass ich wieder mit dem Schreiben angefangen habe. Im Juli 2005 gab es bei mir zu Hause ein Gewitter und da ich dabei immer den Strom abstelle, konnte ich nichts machen. Es war schon spät, aber ich konnte noch nicht schlafen. Also habe ich mir ein paar Kerzen angemacht, Zettel und Buntstifte geschnappt und angefangen vor mich hinzumalen. Nach ungefähr zweieinhalb Stunden hatte ich eine komplett beschriftete Landkarte einer erfundenen Welt mit Städten, Wälder, Gebirgen und Flüssen. Da ich nun richtig in Fahrt gekommen war, begann ich mir Namen für Menschen auszudenken, die in dieser Welt, die übrigens Manohk heißt, leben könnten.

Am nächsten Morgen sah ich die Karte auf dem Tisch liegen und dachte: ‚Die Karte kannst du doch jetzt nicht einfach so liegen lassen.’ Noch am selben Abend habe ich angefangen mit dem ersten Buch. Wie viele es werden sollten, wusste ich damals noch nicht. Ich hatte nur eine Grundidee für die Hauptfigur, der Rest ist während des Schreibens entstanden.

 

Fantasyguide: Warum schreibst du gerade Fantasy? Was gefällt dir an dem Genre und welche AutorInnen sind zu deinen Vorbildern geworden? Welche Romane haben dich vor allem beeindruckt?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Fantasy hat mich schon immer gereizt. Eigene Welten zu erschaffen, in denen man tun und lassen konnte, was man wollte. Die Möglichkeiten, Schicksale zu entwerfen für eine ganze Welt. Es war schon sehr beeindruckend, wenn ich andere Fantasyromane gelesen habe, die das geschafft haben. Mein absolutes Ideal für die eigene Welt ist die „Gabria“-Saga von Mary H. Herbert. Diese Geschichte ist so lebhaft erzählt und spannend aufgebaut, dass sie wirklich passiert sein könnte.

An zweiter Stelle muss ich einen Klassiker nennen, nämlich C.S. Lewis mit seinen Chroniken von Narnia. Vom Anfang bis zum Ende einer ganzen Welt zu erzählen ist ein gewaltiges Lebenswerk.

 

Fantasyguide: Inwiefern haben deine Figuren reale Vorbilder? Haben Verwandte, Freunde oder Bekannte Pate für Kara und ihre Freunde gestanden?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Die meisten Figuren haben keine realen Vorbilder. Spontan fallen mir nur Diontan, der Vizepretaror von Idorien, und Najala, die Freundin von Kara im zweiten Buch, ein. Ich habe dort einige Eigenschaften meiner Eltern eingebaut. Mein Vater ist jedoch nicht einmal ansatzweise so dick, wie ich Diontan beschrieben habe, doch genauso fröhlich.

 

Fantasyguide: Was hat dir beim Schreiben besonderen Spaß gemacht? Welche Szenen gefallen dir am besten und welche Figuren aus deinen Romanen liegen dir am meisten am Herzen?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Diese Frage ist nicht sehr einfach. Mir liegen alle Figuren gleich am Herzen. Müsste ich mich jedoch für eine entscheiden, dann wäre es wohl doch die Hauptfigur Kara. Es hat mir Spaß gemacht, Kara zu entwickeln und zu sehen, wohin ihr Weg sie führt, da ich am Anfang noch keine Ahnung hatte womit die Geschichte enden sollte. Daher finde ich auch die Szenen, in der Kara ihre Magie entdeckt, wie im zweiten Buch bei den Nemensianern, persönlich am besten.

 

Fantasyguide: Welche literarischen, historischen oder mythischen Quellen haben dich beim Schreiben inspiriert? Lässt du auch eigene Erfahrungen und Erlebnisse einfließen?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Eigentlich habe ich keine oder kaum historische oder mythische Quellen benutzt. Jedenfalls nicht absichtlich. Literarische Quellen hingegen haben mich sicher inspiriert. Ich habe aber schon so viele Bücher gelesen, da kann ich nicht sagen, was dort vielleicht mit eingeflossen ist. Hingegen habe ich eigene Erlebnisse schon mit einfließen lassen. In der Szene, in der Kara das Schwimmen erlernt, habe ich meine Erfahrungen als Schwimmlehrerin für Nichtschwimmen mit einfließen lassen.

 

Fantasyguide: Wie hat deine Umgebung auf die Romanveröffentlichung reagiert?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Bis zum heutigen Tage durchweg positiv. Ich war wirklich überrascht, da ich den wenigsten davon erzählt habe. Als sie es doch erfahren hatten, verbreitete es sich wie ein Lauffeuer. Dadurch, dass ich in meiner kleinen Heimatstadt viel beim Roten Kreuz mache, kennen mich auch ein paar Leute. Viele wollten gleich wissen, wie ich auf die Idee gekommen bin und erkundigen sich auch immer wieder zwischendurch, wie es mit dem Schreiben vorangeht.

 

Fantasyguide: Gibt es weitere Veröffentlichungen von dir, z. B. Kurzgeschichten oder Artikel in Anthologien und Zeitschriften?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Nein, abgesehen von ein paar alten Artikeln in der Schülerzeitung meiner alten Schule. (lacht) Ich habe mich allerdings auch noch nicht an Kurzgeschichten versucht oder mal Artikel eingereicht.

 

Fantasyguide: Welche Projekte hast du bereits bei Verlagen eingereicht, in Arbeit oder willst du in nächster Zeit in Angriff nehmen?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Ich habe gerade vor einigen Tagen mit dem nächsten Projekt begonnen. Es wird natürlich auch wieder ein Fantasyroman. Es wird um einen jugendlichen Waisenjungen gehen. Diesmal habe ich vor, ein altes mystisches Tier einzubauen, das ich jetzt noch nicht verraten möchte, da es eine bedeutende Rolle spielen wird. Auch habe ich hier noch keine Ahnung, wie die Geschichte aussehen wird, da ich gerade erst das Grundkonstrukt der Hauptfigur entworfen habe.

 

Fantasyguide: Hast du einen literarischen Traum?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Na ja, mein bisheriger Traum war es ein Buch zu veröffentlichen, was ich nun geschafft habe. Als nächstes habe ich vor ein weiteres Buch zu schreiben und dies auch zu veröffentlichen. Das einzige was ich mir sonst noch wünsche ist, dass meine Bücher den Lesern eine entspannte Zeit außerhalb unserer Welt ermöglichen.

 

Fantasyguide: Wie beurteilst du die derzeitige Situation der deutschen Fantasy? Und was wünschst du dieser für die Zukunft?

 

Ann-Kathrin Karschnick: Ich denke, dass das deutsche Fantasygenre ein stets gleich bleibendes Spektrum anbietet. Einerseits gibt es dort die Legenden über Wesen wie Vampire. Andererseits gibt es frei erfundene Welten, die so gar nichts mit der unsrigen zu tun haben. Jedoch manchmal wäre es sicherlich nicht verkehrt, wenn die Verlage auch mal neuen Ideen den Vorrang vor altbekanntem lassen würden. Sicherlich könnte man die Fangemeinde der deutschsprachigen Fantasy wesentlich vergrößern, wenn man unbekannten Autoren mit neuen Ideen mehr Beachtung schenken würde.

Mein persönlicher Wunsch wäre, dass es mehr deutschsprachige Autoren ins Ausland schaffen würden. Denn auch einige deutsche Fantasybücher unterscheiden sich nicht so stark von der aus Amerika und Großbritannien.

 

Fantasyguide: Vielen Dank für das freundliche Gespräch. Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute und weiterhin viel Erfolg!

 

Ann-Kathrin Karschnick: Ebenfalls danke schön für das nette Interview und danke für die Zukunftswünsche.

 

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Erstellt: 14.11.2006, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 3046