Interview: Thomas Adam Sieber
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Interview mit Thomas Adam Sieber

von Ralf Steinberg

 

Obwohl Thomas Adam Sieber schon eine ganze Weile Science-Fiction Kurzgeschichten schreibt, hält sich die Zahl seiner Veröffentlichungen in Grenzen. Seine Kurzgeschichtensammlung Äquatorstraße, die er 2013 bei BoD herausbrachte, erntete durchweg positive Kritiken. Nachdem nun seine neueste Story in Nova 23 erschienen ist, stellten wir dem Autor ein paar nachbohrende Fragen:

Fantasyguide: Hallo Thomas, mit dem Sodom Jazz Festival bist Du in der aktuellen »Nova«-Ausgabe Nummer 23 vertreten. Die nehmen ja nun nicht jeden – wie kam es zu diesem Ritterschlag?

 

Thomas Sieber: Hallo Ralf. Es hat mich natürlich sehr gefreut, dass »Nova« meine Story gebracht hat. Ich habe sie eingereicht bevor ich überhaupt von der Themenausgabe Musik und SF wusste. Es war also was mich angeht eher Zufall, dass sie in das Konzept passte, scheinbar hat sie dann der Redaktion ganz einfach gefallen. Kurz zuvor war noch eine ziemlich positive Buchbesprechung meiner Kurzgeschichtensammlung Äquatorstraße von Horst Illmer in phantastisch! Nr.54 erschienen. Vielleicht war das eine gewisse Empfehlung, ich weiß es nicht.

 

Fantasyguide: Welchen Bezug hast Du zu Musik und sprechenden Schimpansen?

 

Thomas Sieber: Es gibt das Zitat von Kurt Vonnegut:

»Der einzige Beweis, den er für die Existenz Gottes benötigte, war die Musik.«

So ähnlich sehe ich das auch, wenn ich’s mir auch nicht unbedingt in den Grabstein meißeln lassen würde. Im »Jazz Festival« geht es um die Veränderung moralischer Kategorien in Anbetracht technischer Entwicklungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse. Das ist ein ungeheuer interessantes Thema, das in der SF aber schon ziemlich abgedroschen ist, ich dachte, es bekommt etwas mehr Pep durch den rasseübergreifenden Sex, die Musik und ein paar lustige Elemente, wie eben den King-Louie mäßigen Affen. Ich persönlich finde übrigens Tiere sexuell nicht attraktiv.


Fantasyguide: Mir kam es so vor, als ob die Geschichte weitergehen müsste. Bist Du schon damit durch oder ist da tatsächlich noch Stoff für weitere Besuche des Festivals vorhanden?

 

Thomas Sieber: Ich habe vor etwa einem Jahr einen Brief an einen bekannten Verlag geschrieben, dass ich den Anfang eines Romans verfasst hätte, der für sich betrachtet auch als Kurzgeschichte funktionieren könnte. Das war eben jenes »Jazz Festival«, plus ein paar Seiten mehr. Der Eindruck, es handle sich um die Einleitung einer längeren Geschichte ist also nicht ganz falsch. Wenn man aufgrund der eher fragmentartigen Form einen Mangel an Handlung feststellen will, ist das für mich ok. Ich fände es schlimmer, wenn man mir Phantasielosigkeit oder gar schlechten Ausdruck vorwerfen würde. Ein weiterer und längerer Besuch des Festivals ist auf jeden Fall geplant.

 

Fantasyguide: Erste Kurzgeschichten von Dir gab es bereits 1994 im selbstverlegten Storyband Gitterwelt, neu veröffentlicht, erweitert und überarbeitet 2013 in »Äquatorstraße«. Da klafft eine sehr große Lücke in Deiner literarischen Laufbahn. Was hat Dein Comeback ausgelöst?

 

Thomas Sieber: Nach »Gitterwelt« war ich mit der Beendigung meines Studiums und dann mit meinem Job beschäftigt. Ich bin viel umhergereist, 2002 kam dann mein Sohn Paul zur Welt. Dass ich mit dem Schreiben weitermachen würde, wenn sich die Dinge ein wenig beruhigt hätten, war mir immer klar. 2006 und 2007 gab es die ersten zaghaften Versuche, wieder einzusteigen, ich habe mit den Ur-Versionen von Kaus Medius und »Äquatorstraße« an den William Voltz Wettbewerben teilgenommen. 2009 habe ich dann angefangen, mir alle alten Texte vorzunehmen, die ich für gut genug hielt, um eine neue Sammlung bei BoD rauszubringen. Manche der Texte haben sich dabei stark verändert, die »Äquatorstraße« selbst hatte z.B. am Anfang 7 Seiten, am Schluss waren es fast 80.


Fantasyguide: In »Äquatorstraße« bündeln sich verschiedene Themen, unter anderem beschreibst Du einen ziemlich radikalen Ausstieg aus der Zivilisation, samt Verzicht auf Vernetzung. Siehst Du die elektronischen Netze mehr als Gefahr für die Menschheit? Hast Du schon selbst versucht, Dich der Welt so radikal zu entziehen?

 

Thomas Sieber: Das Netz sehe ich in erster Linie als eine Bereicherung unseres Zusammenlebens. Wie jede Erfindung birgt es natürlich seine Gefahren. Fallen die Grenzen zwischen dem Netz und den Köpfen, bekommt die Überwachung des Einzelnen eine neue Dimension. Man denkt immer, Überwachungsstaaten wie in 1984 oder THX1138 seien Resultat einer Diktatur oder sonstigen totalitären Regimes, dabei haben die kapitalistisch geprägten »Demokratien« ebenfalls ein Potenzial in dieser Richtung. Da die Übergänge fließend sind, gilt es, die Entwicklung aufmerksam zu beobachten. Beim Schreiben – so muss ich gestehen – gibt es andere Themen, die mich mehr interessieren.

Radikal entziehen? Mit 14 habe ich jeden Tag nach der Schule drei Perry Rhodan Romane gelesen, ca. 1 Jahr lang. Meintest Du etwas in dieser Art?

 

Fantasyguide: Nein, tatsächlich die Vernetzung!

In »Äquatorstraße« gibt es eine sehr höflich sprechende Gemeinschaft, in Die Rock’n Roll Astronauten geht es recht derb zu und in »Kaus Medius« wiederum kommen eher einfach kommunizierende Riesen zu Wort. Der passende Ton scheint Dir in Deinen Geschichten sehr wichtig zu sein. Fällt Dir diese unterschiedliche Sprache leicht oder ist es das Ergebnis mühevollen Drechselns?

 

Thomas Sieber: Der Schreibstil im »Jazz Festival« oder bei den »Rockn Roll Astronauten« liegt mir ziemlich gut. Das Schreiben auf diese Art geht gut von der Hand und man kommt relativ schnell vorwärts, was natürlich Laune macht. Andererseits habe ich auch Freude am »Drechseln« guter Sätze und Dialoge, was manchmal ein wenig mehr Arbeit ist – je nach Tagesform. Ich bin ein großer Fan von Jack Vance, bei dem ja auch zu einem großen Teil der Ton die Musik macht. Er hat seine Beschreibungen und Dialoge von Hand runtergeschrieben, davon bin ich sehr beeindruckt. Die Ausdrucksweise der Bevölkerung von Tarawa in der »Äquatorstraße« könnte man als den Versuch einer Hommage an ihn sehen.


Fantasyguide: Interessant ist auch die Idee eines globalen Teilchenbeschleunigers. Bist Du großer CERN-Fan? Keine Angst vor schwarzen Löchern?

 

Thomas Sieber: Ich habe nach dem Studium mehrere Jahre am CERN gearbeitet, deshalb habe ich sicher einen besonderen Bezug dazu. Als Fan würde ich mich nicht unbedingt bezeichnen. Die Idee des erdumspannenden Beschleunigers wäre das Ende der Fahnenstange bei der Entwicklung immer größerer Maschinen. Daran ob das in den nächsten paar hundert Jahren machbar wäre, darf man ernste Zweifel haben. Für mich war dieser Ring um den Äquator lediglich eine originelle Kulisse für den ultimativen Road Movie.

Schwarze Löcher? Ich vertraue darauf, dass die Amerikaner sie mit Atomraketen aus der Bahn lenken, wenn mal eins kommt. Die ganz winzigen habe ich mir vorgenommen, zu ignorieren.

 

Fantasyguide: Da das alles noch nicht genug ist, gibt’s in der Story auch die Mafia, Aliens und einen Weltraumkrieg. Jedoch handelt es sich dabei um einen raffiniert verteilten Background. Ist diese Komplexität nicht eigentlich zu schade für eine einzige Kurzgeschichte?

 

Thomas Sieber: Doch das ist sie. Gleiches habe ich auch von anderen Lesern gehört. Ich würde tatsächlich gerne einen Roman aus der Erzählung machen, das Potenzial ist bestimmt da, allerdings habe ich an den 80 Seiten etwa ein Jahr (neben der Arbeit natürlich) geschrieben. Im Moment habe ich einfach keine Lust, mich wieder auf die Äquatorstraße zu begeben – auch weil es viele andere Ideen gibt. Das wird sich bestimmt ändern, wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist und die anderen Projekte Wirklichkeit geworden sind.

 

Fantasyguide: Ähnlich groß angelegt ist auch der Weltenentwurf in »Die Rock’n Roll Astronauten«. Hier spürt man an einigen Stellen das Vorhandensein weiterer Geschichten. Bist Du inzwischen dem Rock entwachsen oder könntest Du an diesen wilden Draufgänger-Ton wieder anknüpfen?

 

Thomas Sieber: »Weitere Geschichten« würde ich nicht sagen, eher habe ich ein paar gängige SF Motive als Kulisse verwendet, oder versucht, sie auf die Schippe zu nehmen. Dem Rock entwachsen? Wie gesagt habe ich die »Rock‘n Roll Astronauten« 2013, bevor die »Äquatorstraße« herauskam stark überarbeitet, der Grundton ist also einigermaßen aktuell. Ich glaube, manchen Dingen entwächst man auch nicht einfach.

 

Fantasyguide: Sex sells. Die Idee der Bläseriche und Bläsericherinnen klingt eigentlich einleuchtend. Werden die zentralen Bedürfnisse des Menschen in der SF eigentlich ausreichend gewürdigt?

 

Thomas Sieber: Es gibt berühmte SF Bücher, in denen spielen die »zentralen Bedürfnisse« auch eine zentrale Rolle, wie z.B. in A Clockwork Orange oder Solaris. Andererseits gibt es auch wirklich gute Romane klassischer Prägung, wie z.B. Eden in denen die Menschen eher auf ihre Funktion reduziert sind.

Dass Bläseriche, oder wie immer sie auch heißen mögen, an Bord von Raumschiffen vorhanden sind, ist ja nichts Neues. Ich für meinen Teil habe sie eher zur allgemeinen Belustigung eingeführt, das bemerkt man ja schon am Namen. Dass Lola am Schluss zur Retterin wird darf man nicht überbewerten. Ich glaube, ob die »zentralen Bedürfnisse« gewürdigt werden oder nicht, ist nicht das entscheidende Kriterium für eine gute oder schlechte Story. Da sind andere Dinge wichtiger.


Fantasyguide: Warum gibt es bei Dir einen so eklatanten Mangel an weiblichen Figuren?

 

Thomas Sieber: Ok, es gibt da möglicherweise einen Mangel, aber eklatant würde ich nun auch nicht sagen. Es kommen hier und da weibliche Figuren vor, zumindest in Nebenrollen, nicht zuletzt der erwähnte Bläserich. Mich in eine weibliche Hauptfigur hineinzudenken hatte bisher keinen besonderen Reiz für mich. Derzeit schreibe ich übrigens, wie es der Zufall will, an einer Story in der ein weiblicher Roboter bis ans Ende aller Zeiten versetzt wird, allerdings ist es auch wieder so eine Art Bläserich …

Vielleicht sollte ich mal meinen Psychiater fragen, was es damit auf sich hat. So oder so finde ich man sollte nicht anfangen, Quoten einzuführen, besonders nicht beim Schreiben, das widerspräche der künstlerischen Freiheit auf eklatante Art.

 

Fantasyguide: Auf der Gitterwelt selbst wird es etwas esoterisch, ohne dass Du ganz genau erklärst, was es mit den seltsamen Phänomenen auf sich hat. Wie gehst Du mit Genre-Grenzen um? Keine Angst vor den Hard-SF-Puristen?

 

Thomas Sieber: Überhaupt nicht. Als Physiker könnte mir sicherlich pseudo-wissenschaftliche Erklärungen für alles Mögliche ausdenken, aber mal ehrlich, wer will das lesen? Wichtiger finde ich, dass die Erzählung im Fluss bleibt und den Leser (und mich) bei Laune hält. In den »Rock‘n Roll Astronauten« geht das hier und da schon ziemlich an die Grenze, aber dafür ist es ja auch eine Komödie. Gibt es eine wissenschaftliche oder technische Erklärung für die Gitterwelt? Bestimmt keine, die dem Ich-Erzähler nach dem zehnten Space-Beer glaubhaft über die Lippen kommen könnte …

 

Fantasyguide: Warum überhaupt SF? Oder schreibst Du auch Anderes?

 

Thomas Sieber: Die Dinge haben für mich mehr Gewicht und größere Faszination, wenn ich sie aus einer »SF-Perspektive« beschreibe. Mich hat zum Beispiel der Versuch von Andrew McAuley von Tasmanien nach Neuseeland mit dem Kajak zu fahren sehr beeindruckt, ich kann mir kaum eine mutigere Tat vorstellen – wenn es auch an Wahnsinn grenzte. Bei dem Gedanken, darüber eine Story zu schreiben, komme ich nicht auf die Idee, dass diese im Hier und Jetzt handeln könnte, oder dass ich mich gar an die realen Ereignisse halte. Ich bin aber dabei nicht verbissen oder »SF Purist«. Die Grenzen zum sogenannten »Mainstream« sind fließend, das finde ich gut. Es erweitert die Möglichkeiten für Autoren in beide Richtungen. Beispiel: Der Wolkenatlas, ein Weltbestseller.

 

Fantasyguide: »Kaus Medius« erzählt eigentlich eine ziemlich tragische Geschichte und doch sind die Riesen recht glücklich erscheinende Typen. Ziemlich zufrieden mit ihrem Leben. Du verlässt sie just in dem Augenblick, wo sich das ändern könnte. Warum?

 

Thomas Sieber: Der Zustand der Riesen ist sorgenfrei, von mir aus auch glücklich aber im Grunde menschenunwürdig. Die Situation hat natürlich ihre komischen Seiten, die man jeder Tragik abgewinnen kann, wenn man will. Man muss sich aber vorstellen, dass die Riesen die letzten Menschen sind, all die kulturellen und wissenschaftlichen Errungenschaften der Menschheit sind verloren, weil die Kolosse sie nicht mehr begreifen. Das Ende der Story deutet an, dass sich dies ändern könnte, es ist von daher hoffnungsvoll. Die Menschen werden ihr Erbe nicht vergessen, allerdings kostet sie das die Bequemlichkeit eines abgestumpften Daseins …

 

Fantasyguide: Die große Stoffdichte und die funkensprühenden Ideen reichten doch eigentlich auch für Romane. Warum die Kurzform?

 

Thomas Sieber: Ich schreibe derzeit an der erwähnten Kurzgeschichte mit der sagen wir mal weiblichen Hauptfigur und hoffe, dass sich eins der Magazine dafür interessiert. Auf jeden Fall wird sie im nächsten Kurzgeschichtenband, den ich wieder selbst herausbringen möchte, enthalten sein. Für diesen Band sind noch zwei, drei andere Geschichten auf der Liste, darunter auch die Kajak-Story. Wenn ich diese geschrieben habe, kommt definitiv als nächstes Projekt der Roman. Thema: Entweder die Fortführung des »Jazz Festivals«, der Ausbau der »Äquatorstraße« oder eine komplett neue Story, in der ich meine Jugenderlebnisse aus den Achtzigern verarbeiten will, und die vom Stil her wohl den »Rock‘n Roll Astronauten« am ähnlichsten wäre.

 

Fantasyguide: Mit Schlopp traust Du Dich auch, ein Gedicht an die Leserschaft zu bringen. Ein Ausrutscher oder wartet da ein ganzes Gedichtregal auf die Veröffentlichung?

 

Thomas Sieber: Einer der Punkte auf der oben genannten Liste ist ein weiteres Gedicht, »Schlopp« war also sicher kein Ausrutscher. Ich habe auch noch eine ziemlich lange, derzeit nur ins Unreine geschriebene Story, bei der ich überlegt habe, wie sie wohl im Shakespeare-Stil rüberkommen würde, die Star Wars Variante »Fürwahr eine neue Hoffnung« fand ich super … Ein Regal kann ich leider in keiner Hinsicht anbieten. Ein Teil meines eigenen Bücherregals wird allerdings schon von Gedichtbänden eingenommen.

 

Fantasyguide: Leben wir noch im Land der Dichter und Denker oder beherrscht uns schon der Markt mit seinem Sohn, dem Mainstream?

 

Thomas Sieber: Der Kommerz beherrscht Kunst und Kultur wohl mehr als je zuvor. Umso wichtiger finde ich es, dass es kleine Verlage und Magazine gibt, und auch Autoren, die auf eigene Faust Projekte verwirklichen, die sich nicht ausschließlich an den Anforderungen des Marktes orientieren. Was die Autoren betrifft, so muss jeder für sich selbst entscheiden inwieweit er sich vom Markt beherrschen lässt – wohlgemerkt wenn sich der Markt denn überhaupt für ihn interessiert. Für jemanden der nachts bis um zwei am Schreibtisch sitzt und morgens zur Arbeit geht, hat die Vorstellung, vom Schreiben leben zu können, etwas ungemein verlockendes, alles andere wäre gelogen. Ich würde aber dafür nicht irgendwelchen Fantasy-Trends hinterher rennen oder dürftige Storys auf Backsteinformat aufblasen. Das hat mit Kunst nichts zu tun, da ist mir mein jetziger Job lieber. Ich bin der festen Überzeugung, Qualität setzt sich durch, das muss man versuchen, auch wenn’s vielleicht etwas länger dauert.

 

Fantasyguide: Wo liegen Deine literarischen Interessen? Gibt es etwas jenseits der Science Fiction? Kaufst Du gar Lyrik-Bändchen?

 

Thomas Sieber: Ich lese viele Sachbücher, viel über Naturwissenschaften, die Entstehung des Lebens und Kosmologie, aber auch Völkerkunde und Geschichte. Wenn es um Belletristik geht ist die Antwort: Ich lese Bücher von Autoren, die gut mit Sprache umgehen können, originelle Ideen und ein Gefühl für authentische Momentaufnahmen des Lebens haben – und für Abenteuer! Bei allem gilt, wenn Humor im Spiel ist, gefällt mir eine Story doppelt gut. Lyrik-Bände habe ich auch einige, Goethe, Yeats, Heinz Erhardt und so …

 

Fantasyguide: Und da wir gerade beim Kaufen sind – welche Bücher kannst Du bedenkenlos zu Lektüre empfehlen, was begeistert Dich im Moment und für die Ewigkeit?

 

Thomas Sieber: »Clockwork Orange« und »Solaris« habe ich bereits erwähnt, fehlen noch Die linke Hand der Dunkelheit, und Lobgesang auf Leibowitz, dann hat man für mich die ganz großen Meisterwerke der Science Fiction beisammen, leider alles schon ältere Bücher, ich schätze, ich lese zu wenig neue. Hier könnte ich nochmal den »Wolkenatlas« anführen, der ist teilweise brillant geschrieben. Auch den Marsianer fand ich was die Grundidee betrifft sehr gut. Ich bin ziemlich spät auf Jack Vance und die Sterbende Erde gestoßen, das hat mich begeistert, ich finde, nur wenige können so schreiben. Außerhalb der F&SF fällt mir TC Boyle ein, dessen Ansicht Romane seien wie Rockkonzerte es für mich ziemlich auf den Punkt bringt, außerdem Charles Bukowski, wegen seinem Sinn für Humor, alle fünf Jahre lese ich auch mal wieder Es von Stephen King. Last not least mag ich die Südsee-Erzählungen von Sommerset Maugham sehr, allein schon wegen der Atmosphäre.

 

Fantasyguide: Wie sieht Deine literarische Zukunft aus?

 

Thomas Sieber: Wie gesagt möchte ich mich demnächst mal an einer etwas längeren Erzählung versuchen. Daneben wird es weiterhin Kurzgeschichten und Gedichte geben - die ich nebenbei auch hoffnungsvoll ins Englische übersetze. Außerdem habe ich vor, auch in anderer Hinsicht zur phantastischen Kultur beizutragen, z. B. arbeite ich gerade an einem Interview mit John Vance (dem Sohn von Jack Vance – d. Red.), das kommt in einer der nächsten »phantastisch!« Ausgaben heraus. Auch die Mitarbeit an einem Magazin fände ich sehr interessant, aber im Vordergrund steht erstmal der Roman.

 

Fantasyguide: Vielen Dank für das Interview!

Nach oben

Platzhalter

Buch:

Äquatorstraße

Autor: Thomas Adam Sieber

Taschenbuch, 169 Seiten

Books on Demand, (29. Oktober 2013)

Cover: Paul Gaugin

Inhalt:

<typolist>

Äquatorstraße

Bogos Geschichte

Kaus Medius

Die Rock’n Roll Astronauten

Schlopp

Der Läufer

Das Alien der Nacht (Autor: Paul Sieber)

</typolist>

 

ISBN-10: 3732252817

ISBN-13: 978-3732252817

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B00F00S2PA

 

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 05.10.2015, zuletzt aktualisiert: 16.10.2023 21:13, 14125