King of Hell (Bd. 1)
 
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King of Hell (Bd. 1)

Rezension von Martina Klein

 

"Vor seinem Tod war Majeh ein mächtiger Krieger und selbst als Toter ist er voller Tatendrang: Er mischt das 'Jenseits der Krieger' solange auf, bis ihm der unbeliebte Posten des Todesboten zugeteilt wird. Kein leichter Job - zumal seine 'Kunden' nicht immer wie geplant sterben wollen und sein Boss, der 'King of Hell', deshalb in regelmäßigen Abständen Wutausbrüche erleidet. Der Umstand, dass Majeh nicht gerade motiviert an die Arbeit geht, trägt nicht wirklich zur Verbesserung der Situation bei. Doch dann tut sich für den Todesboten eine neue Perspektive auf: Im Jenseits hat sich eine Spalte aufgetan, aus der die Ungeheuer hervorkriechen, die bis in das Diesseits vordringen. Majehs neuer Job ist es nun, diesen Monstern den Garaus zu machen - der Spaß kann beginnen!"... verraten der "Klappentext" hinten auf dem Buch und die Info vom Verlag.

 

Und um noch weiter aus dem Buch selbst zu zitieren, da dort sehr schön erklärt wird, wer dieser geheimnisvolle Majeh eigentlich ist: "Hm... kennst du vielleicht einen Ort hier im Totenreich, der das 'Jenseits der Krieger' genannt wird? - Ja! Kommen da nicht jene Krieger hin, die nicht bestraft werden können, weil sie völlig unschuldig sind? - Das stimmt! Aber einige von ihnen können auch nur deshalb nicht bestraft werden, weil sie einfach zu mächtig sind. Man könnte auch sagen, Gut und Böse liegen hier sehr nahe beieinander. Und deshalb wurde ein abgegrenzter Bereich erschaffen, wo die bösen Männer sich versammeln und nicht entkommen können. Genau dieser Ort ist das 'Jenseits der Krieger'. Und vor ungefähr 300 irdischen Jahren kam ein Krieger, den sie Majeh nannten, nach seinem Tod dorthin. Trotz seiner Jugend hatten seine Kräfte schon das allerhöchste Niveau erreicht, sodass er in das Jenseits der Krieger geschickt wurde, wo er mit 50 der Meister, die sich dort aufhielten, aneinander geriet. Sie wollten seine Fähigkeiten testen und es kam zum Kampf! Doch alle wurden auf grausame Weise von ihm besiegt!!" So einer ist Majeh also...

 

Dass Majeh über solch herausragende kämpferische Fähigkeiten verfügt, liegt - natürlich! - an seinen übernatürlichen Kräften, die vermittels eines sehr seltenen "Bannzaubers" versiegelt sind und ihn so nicht verlassen können... (ah, ja...!). Dieser "Bannzauber" verwandelte ihn einst auch in den Jungen - oder besser gesagt: in den aufmüpfigen Jugendlichen! - der er jetzt ist, obwohl er zu seinen Lebzeiten schon ein Mann war.

 

Das Ganze ist ziemlich mystisch, und die Erklärungen dazu sind manchmal leider etwas kryptisch... Doch erst mal weiter zur Handlung:

 

Die Geschichte beginnt damit, dass der Todesbote Majeh einen todkranken Mann ins Jenseits holen soll. Jedoch macht ihm ein buddhistischer Mönch einen Strich durch die Rechnung: Er schenkt der Frau des Todgeweihten ein Mittel, mit dem man sogar Tote wieder zum Leben erwecken kann. Und das Mittel wirkt!

 

Majeh ist stinksauer auf den Spender und nimmt ihn aus Rache nun selbst mit ins Reich der Toten. Nur leider hatte der Mönch noch einen Auftrag zu erledigen: Er war auf dem Weg in ein kleines Dorf, um dieses und somit auch dessen Bewohner vor einem bösen Dämon zu retten. Doch dazu später mehr...

 

Da Majeh als Todesbote versagt hat, bekommt er nun mächtig Ärger mit seinem Boss, dem King of Hell. Noch dazu hat sich ein neues Problem ergeben: Aus einem Spalt in der Unterwelt dringen dunkle Seelen vom Jenseits ins Diesseits vor. Zur Strafe muss Majeh diese nun finden und zur Strecke bringen. Anfangen soll er dabei mit eben jenem Dämon, den eigentlich der oben genannte Mönch im Visier hatte.

 

Doch dabei kommt ihm eine junge Frau zuvor. Sie gibt sich den Dorfbewohnern gegenüber als mächtige Magierin aus, ist aber in Wirklichkeit nur eine Hochstaplerin, die die Belohnung für das Erlegen des Dämons kassieren will. Im Gegensatz zu den Erwachsenen durchschauen die Kinder im Dorf sie sofort und wollen sich nun ihrerseits selbst aufmachen, um den Dämon zu besiegen.

 

Die Frau hingegen wollte sich eigentlich nach Annahme des Auftrags sofort aus dem Staub machen, wird dann aber von ihrer eigenen schrecklichen Vergangenheit eingeholt: Majeh lockt sie mit einem Trick zum Versteck des Dämons, wo die Kinder des Dorfes mittlerweile in echten Schwierigkeiten stecken. Da sie als Kind zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Gun ein schlimmes Erlebnis hatte (von dem Majeh weiß...) und bei dem sie den Kleinen im Stich lassen und er sterben musste, hat sie nun immer noch ein schlechtes Gewissen. Jetzt muss sie mit dieser Schuld leben und kann sich deshalb der Wirkung, die das schreckliche Weinen der hilflosen Kinder auf sie hat, nicht entziehen. Sie beschließt, nun wenigstens diesen Dorkindern in ihrer aktuellen Notsituation zu helfen. Also stellt sie sich dem Dämon... - und fühlt sich augenblicklich besser!

 

Majeh hingegen benutzt die Schuld der Frau scheinbar nur, damit sie für ihn gegen den Dämon kämpft. - Doch so böse ist er eigentlich gar nicht! Da die Frau schon fast tot ist und ihn dadurch sehen kann (denn nur dem Tode nahe Personen können den Todesboten sehen...), erledigt er den Dämon und versichert ihr, dass ihr kleiner Bruder ihr nicht die Schuld an seinem Tod gegeben hat. Das hatte dieser ihm erzählt, als Majeh ihn einst abgeholt hat. Und somit vollbringt Majeh wohl seine erste gute Tat...!

 

Dadurch gestärkt erledigt er im weiteren Verlauf noch mehr Dämonen - er war ja schließlich früher auch ein großer Krieger...! - und bekommt es dann mit einem sogenannten "Höllendämon" zu tun. Der ist sehr mächtig und dadurch auch sehr gefährlich - sogar für den erfahrenen Krieger Majeh...! Er wurde angezogen durch Majehs überdimensional große Kampfeslust. Nun will er selbst gegen Majeh kämpfen.

 

Es entsteht die zentrale Frage: "Wenn der Todesbote stirbt... Wer wird dann wohl kommen, um seine Seele abzuholen?" Der Höllendämon, der sie gestellt hat, beantwortet sie sich aber gleich selber: "Ach ja, ich vergaß! Sie ist ja bereits tot und wird einfach nur verlöschen!" Dabei lacht er höhnisch... Was für ein Zyniker...!

 

Majeh kann gegen den Höllendämon anfangs gut mithalten dank seiner übergroßen kämpferischen Qualitäten. Doch dann besiegt der Dämon ihn doch, tötet des Todesboten aber nicht - das wäre ihm zu langweilig, schließlich will er ja auch noch in Zukunft gegen den interessanten Gegner kämpfen können!

 

Der King of Hell ist "not amused" über den neuen Kampf (eigentlich nichts neues...) und sinnt auf weitere Bestrafung. Majeh muss nun nicht nur in Südkorea, wo die Geschichte eigentlich spielt, sondern auch in Japan gegen die Dämonen kämpfen, die aus dem Jenseits ins Diesseits entwischt sind.

 

Dabei wird er im Auftrag des King of Hell von einem heimlichen Verfolger ausspioniert, was er jedoch bemerkt. Später wird es deshalb noch zum Konflikt kommen...

 

In Japan geht es ebenfalls hoch her. Wir lernen die gefährlichen Hungergeister kennen. Sie "fressen und fressen, ohne jemals Befriedigung zu finden, ohne jemals satt zu werden..." Noch werden die Leute dort allerdings noch selbst damit fertig, wundern sich aber, woher neuerdings die ganzen Dämonen kommen - von dem Spalt in der Unterwelt können sie ja nicht wissen.

 

Kurz darauf betritt Majeh die Szene. Er trifft auf ein Mädchen, das ihn tatsächlich sehen kann, und das, obwohl sie eigentlich gar nicht wirklich dabei ist, gerade zu sterben! Der Grund ist: Sie hat besondere Augen mit besonderen magischen Fähigkeiten (soviel zum Thema mystische magische Erklärungen und so weiter...)! Damit kann sie sozusagen die Seelen der Menschen sehen. Dadurch ist sie die einzige, die Majeh durchschaut. Sie sieht "...eine verletzte Seele, die ihre Traurigkeit hinter Albereien versteckt...". Denn eigentlich tut Majeh die ganze Zeit über nur so lustlos, in Wirklichkeit hat er es "total drauf", wie man so schön sagt.

 

Schließlich bleibt noch Majehs heimlicher Verfolger. Majeh "stellt" ihn auf frischer Tat. Er bietet ihm an, dass er, anstatt dass er von Majeh getötet wird, dessen Diener werden kann. Widerwillig und aus Angst erklärt sich der andere dazu bereit. Doch bei allernächster Gelegenheit fleht er seinen eigentlichen Auftraggeber, den King of Hell an, ihn von Majeh abzuziehen, da der ihn wie einen Sklaven behandelt. Der König lehnt brüsk ab - zu groß ist sein Interesse daran, bei Majeh immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.

 

Also bleibt erst mal alles wie gehabt. Beim "Dämonenklatschen" (Zitat!) begegnet Majeh einem sehr geheimnisvollen alten Mann... und damit endet dieser Band!

 

Es handelt sich bei diesem Buch um ein "Manhwa". Ein Manhwa ist ein Comic aus Südkorea, wird aber im Gegensatz zum "artverwandten" japanischen Manga von links nach rechts und von vorne nach hinten gelesen.

 

Die Geschichte ist ziemlich witzig, besonders zu erwähnen ist dabei der titelgebende "King of Hell" mit seiner zotigen Art. Er nimmt wirklich kein Blatt vor den Mund...!

 

Trotzdem ist alles sehr dramatisch. Es fließen viele Tränen und die Figuren geraten oft in äußerst prekäre Situationen, was eigntlich kein Wunder ist, wandeln sie doch, wie es schon der Rahmen der Handlung verlangt, stets und ständig auf der Grenze zwischen Leben und Tod...

 

Insgesamt hat mir der Manhwa gut gefallen, obwohl ich ihn manchmal etwas kompliziert fand. Er hat dafür auch eine Altersempfehlung für "15+"-jährige, was sicherlich hier wegen der eben erwähnten Komplexität auch angemessen ist.

 

Besonders Freunde von mystischen Geschichten aus der Unterwelt, gepaart mit einer ordentlichen Prise Humor, werden ganz sicher auf ihre Kosten kommen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404161922330c9b94dc
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Comic:

King of Hell (Bd. 1)

Text: In-Soo Ra

Zeichnungen: Jae-Hwan Kim

Format: Softcover

Sprache: Deutsch

Seitenzahl: 192 Seiten

Altersangabe: ab 15

Verlag: Tokyopop

Erschienen: April 2007

ISBN-Code (13):

978-3-86719-051-0

ISBN-Code (10):

3-86719-051-8

Erhältlich bei Amazon

weitere Infos:


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Erstellt: 09.07.2007, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50, 4433