Marsbound (Autor: Joe Haldeman)
 
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Marsbound von Joe Haldeman

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

„WIR SIND NICHT ALLEIN!“ Die Menschheit der Zukunft hat Unglaubliches erreicht: Sie bereist das Weltall und beginnt fremde Planeten zu besiedeln. Die Kolonisierung des Mars befindet sich in den Kinderschuhen, als die junge Carmen mit Ihrer Gruppe als einer der ersten Menschen auf dem roten Planeten landet. Bei einem nächtlichen Erkundungsgang nimmt ein sonderbares Wesen Kontakt zu ihr auf. Seine Botschaft ist eindeutig: „W I R W A R E N Z U E R S T H I E R!“ „MARSBOUND“ ist der neue Roman von Science-Fiction Legende Joe Haldeman

 

Rezension:

Der Mantikore-Verlag beginnt mit Marsbound ein weiteres Projekt zur Veröffentlichung des Werks von Joe Haldemann auf Deutsch. Allerdings ist die Marsbound-Trilogie bisher noch nicht ebenso berühmt geworden wie die Saga um den Ewigen Krieg.

 

Eine Lotterie beschert Carmen, ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Card die Teilnahme an einer Marsmission. Kaum volljährig bereut sie die Teilnahme schon fast, besonders, als ihr die Unannehmlichkeiten des Hinfluges und der Stress eines Fernstudiums bewusst werden. Doch zum Glück ist da der zehn Jahre ältere Paul, Pilot des Raumschiffs zum All.

Die Affäre wird leider nicht von allen gut geheißen und kaum auf dem Mars angekommen, erfährt Carmen was es heißt, die Stationscheffin zum Feind zu haben.

Nach einer der Auseinandersetzungen schleicht sie sich aus der Station und stolpert über Außerirdische …

 

Der erste Teil des Romans widmet sich den Reisevorbereitungen, der Fahrt mit dem Weltraumaufzug und dem Flug zum Mars. Haldeman versucht sich dabei in die zwanzigjährige Carmen hineinzuversetzen und lässt sie in lakonischem Tonfall berichten.

Es entsteht eine eher sachlich kühle Atmosphäre, die sich auch im Rest des Romans ausbreitet, jedoch zieht Haldemann das Tempo nach der Entdeckung der Marsianer deutlich an. Gerade noch so gelingt ihm eine grobe Beschreibung der uralten Kolonie unter der Erde und die ersten Komplikationen im Umgang mit den Menschen. Danach geht es in großen Sprüngen und Zusammenfassungen weiter, natürlich immer aus Carmens Sicht.

Selbst die groß aufgebaute Gegenspielerin bekommt kaum Screen-Time. Als ob der Autor in der Mitte des Romans merkte, dass er zuviel Stoff für die festgelegte Seitenzahl hätte. Das merkt man am deutlichsten an der breit inszenierten Bestrafung nach einem nächtlichen Nacktbaden. Kurz danach kommen die Marswesen zum Einsatz und machen alles andere vergessen.

Dadurch verpufft auch die begonnene Charakterentwicklung, etwa ihres Bruders oder ihrer Mutter. Sie werden zu reinen Statisten. Das konnte man zum Beispiel jüngst in Holger M. Pohls Fünf für die Freiheit wesentlich besser lesen.

Auch die Beziehung zu Paul besteht nur noch aus Sexszenen inklusive einer Erlaubnis zum gegenseitigen Fremdgehen. Haldemann gelingt hier nicht die geringste Glaubwürdigkeit.

Die Handlung stolpert dann aber doch noch in ein spannendes Ende, als ein weiterer Gegenspieler auftaucht und Geheimnisse, Vertrauensfragen und Intrigen im Raum hängen.

Durch den sehr kurzatmigen Stil wird das alles aber so schnell durchgehechelt, dass es zu keinem wirklich dramatischen Höhepunkt kommt.

Etwas ratlos bleibt man zurück und hat keinerlei Ansatzpunkt, warum zwei weitere Bände folgen sollten.

 

Der Mantikore-Verlag presste den Text in eine sperrige Taschenbuchausgabe. Das dicke Papier lässt ein ordentliches Knicken kaum zu, ohne den Buchrücken zu brechen. Es gibt zudem einige fehlende Wörter und schräge Sätze, die eine Verbesserung der Qualitätskontrolle angeraten erscheinen lassen.

Ärgerlich ist auch das Zerstückeln der SETI-Nachricht auf zwei Seiten, sodass die enthaltene Grafik zerstört wird.

 

Fazit:

Der Auftakt der »Marsbound-Trilogie« von Joe Haldeman ist ein nur teilweise spannender Erstkontakt-Roman, der nach einem detaillierten Beginn zu einer hektischen Inhaltszusammenfassung mutiert und nicht den Eindruck einer sorgfältig erzählten Geschichte hinterlässt.

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Buch:

Marsbound

Original: Marsbound, 2008

Autor: Joe Haldeman

Übersetzer: Daniel Mayer

Taschenbuch, 369 Seiten

Mantikore-Verlag, 18. Juni 2015

Cover: Karolina Gardovic

 

ISBN-10: 3945493129

ISBN-13: 978-3945493120

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B00W1Z5E58

 

Erhältlich bei: Amazon

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424022907ae34cf49
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Erstellt: 30.07.2015, zuletzt aktualisiert: 17.01.2024 18:43, 14061