Mordendyk (Caine 6)
 
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Mordendyk

Hörspiel

Reihe: Caine 6

 

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Während Colin Drake und sein Team einen Alien-Angriff auf ihre Operationsbasis abwehren müssen, befindet sich der ehemalige Profikiller Steven Caine am Rande eines Nervenzusammenbruchs, nachdem er vom Orakel erfahren musste, dass er für den Tod Tausender von Lebewesen verantwortlich sein wird. Der Zeitpunkt dafür erweist sich als äußerst ungünstig, da ein wichtiger Kampf für das Volk von Kyan´kor bevor steht. Derweil sucht der auf dem Planeten Aramatos gestrandete Cop Nicolas Kilkenny nach einem Weg zurück auf die Erde. Soll das Unterfangen gelingen, muss er auf fremdartige Außerirdische vertrauen.

 

Sie verstehen nach dieser kurzen Inhaltsangabe von "Mordendyk" rein gar nichts? Das dürfte daran liegen, dass die einzelnen Folgen der von Günter Merlau geschaffenen Hörspielserie sehr stark aufeinander aufbauen. Deshalb ist die Kenntnis der ersten fünf Teile von "Caine" für ein umfassendes Verständnis praktisch unerlässlich.

 

Wie gewohnt werden im Hörspiel mehrere Erzählstränge durcheinander gemixt, wodurch in

Verbindung mit den kurzen Kapiteln Dynamik entsteht und keine Langeweile aufkommt. Der Hörer erfährt nicht nur neues über Colin Drake (Erde), Steven Caine (Kyan´Kor) und Kilkenny (Aramatos), sondern auch in Rückblicken einiges über die Entstehung der sogenannten Bruderschaft. Dadurch erhält man ein weiteres Puzzlestück, das in Verbindungen mit den anderen Teilen mit jeder Folge ein umfassendes Bild ergibt.

 

Auch in "Mordendyk" gibt es genau wie in den vorigen Teilen der Serie einige komische Szenen. Caine wartet zwar mit einigen witzigen Vergleichen - wie zwischen dem Killerdasein und der Arbeit in der Reklamationsabteilung eines Kaufhauses - auf. Doch insgesamt ist er viel zu sehr mit seinem drohenden Schicksal beschäftigt, so dass ein Übermaß an Komik eher befremdlich sein würde. Deshalb entspringt der Humor in diesem Teil vor allem dem "culture clash" zwischen Aliens und Kilkenny ("Bedeutet ´Klugscheißer`, dass ihr mit euren Ausscheidungsorganen denkt?"). Zudem gibt es einige nette popkulturelle Verweise.

 

Torsten Michaelis gefällt ein weiteres Mal in der Rolle der Titelfigur. Dem deutschen Synchronsprecher von Wesley Snipes und Chris Tucker gelingt es nämlich nicht nur Caines derbe Komik, sondern auch seinen drohenden Nervenzusammenbruch überzeugend darzustellen. Da kann die Auszeichnung mit dem Hörspielpreis Ohrkanus kaum überraschen. Serienschöpfer Günter Merlau spricht das Bruderschaftsmitglied Art Jeffries gekonnt devot und stets leicht verunsichert. Dieses Mal hat zudem Hennes Bender als außerirdischer Schamane Jonjon einen Gastauftritt. Zwar erkennt man die Stimme des bekannten Comedian nicht wirklich, da er sie verstellt und stark krächzt. Trotzdem ist seine Performance sehr ansprechend.

 

Integraler Bestandteil der Hörpspielserie ist weiterhin die perfekte und vielfältige musikalische Begleitung des Geschehens. Diese reicht von elektronischen Klängen, über eher besinnliche Klänge, die den Tod eines Charakters untermalen bis zur klassischen Musik im Haus von Drake, die sich dann wieder bei einer Zuspitzung der Lage durch Heavy Metal (von der Gruppe Limbogott) abgelöst wird. Gerade letzteres dürfte zwar nicht den Geschmack aller Hörer entsprechen, passt aber dennoch hervorragend zum manchmal rohen und drastischen Stil der Hörspielreihe.

 

Der Erzählstrang um die eigentliche Hauptfigur Steven Caine kommt leider bei "Modendyk" etwas kurz und ist relativ ereignisarm. In die Bresche springt hier vor allem Kilkenny der sich langsam aber sicher zu einer zweiten Hauptfigur mausert. Caines neurowissenschaftliche Reflexionen sind zwar nicht uninteressant, wirken aber deplatziert.

 

Fazit:

"Mordendyk" ist eine weitere gelungene Folge aus der Hörspielserie Caine, die weiterhin durch drastischen Humor, hohes Tempo und ausgezeichnete Sprecher erwachsene Hörspielfans überzeugen dürfte

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404162048345bc63e1b
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Hörspiel:

Mordendyk

Reihe: Caine 06

Autor: Günter Merlau (nach einem Expose von Patrick Grieser und Gerry Streberg)

Laufzeit: 63:32 Minuten

Umfang: 1 CD

Lausch, 23.November 2007

 

ASIN: B000X1YCZA

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Sprecher:

Torsten Michaelis

Lutz Riedel

Klaus Sonnenschein

Karl Schulz

Günter Merlau

Hennes Bender

Weitere Infos:


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Erstellt: 01.08.2010, zuletzt aktualisiert: 28.12.2023 19:05, 10819