Sayuri die Auserwählte von Carina Bargmann

Hörbuch

 

Rezension von Christel Scheja

 

Im Januar erschien im Arena-Verlag der Debüt-Roman von Carina Bargmann, in dem sie ihre Vorliebe für Mangas und Animes mit der Liebe zur Fantasy verbindet. So spielt die magische Geschichte vor einen vertraut exotischen Hindergrund, der zwar das ein oder andere Klischee benutzt, aber die Kulturen nicht vollständig kopiert.

Die Geschichte liegt nun auch als Hörbuch vor. Die ca. 370 min lange Lesung befindet sich auf 5 CD in einem sehr interessant gestalteten Digipak. Vorgetragen wird sie von Anna Thalbach.

 

Es herrscht Wasserknappheit in der von Wüste umgebenen Kaiserstadt, denn die Quellen, die den Fluss Shanu speisen, drohen zu versiegen. Die Bewohner sind verstört, denn sie verstehen einfach nicht, dass der Kaiser in seinem Palast sitzt und nichts unternimmt, um sie zu retten. Denn seit jeher ist das Schicksal der Herrscher eng mit dem lebensspendenden Nass verbunden. Aus diesem Grund kann der Wasserschwund auch an der Tatsache liegen, dass der Kaiser schwer krank ist und im Sterben liegen soll. Immerhin führt sein Bruder Miro schon eine ganze Weile die Staatsgeschäfte.

Dann kommt eine düstere Prophezeiung auf. Ausgerechnet ein Kind, dass vor sechzehn Jahren geboren wurde, soll schuld an der Situation sein. Angeblich raube es dem Kaiser die Kraft und Magie das Wasser zu steuern. Aus diesem Grund lässt der Regent eine Jagd auf Jungen und Mädchen in diesem Alter eröffnen.

Auch Marje und ihre stumme Freundin Sayuri sind von dieser Maßnahme betroffen und müssen damit rechnen schon bald in die Wüste verbannt zu werden, wo sie nur der Tod erwarten dürfte.

Sie erleben einen heftigen Aufstand mit und beschließen nun selbst etwas zu unternehmen, ehe noch Blut fließt. Das kommt auch daher, dass ihnen Kiyoshi, Miros Neffe und der Thronerbe des Kaisers, mehr verraten hat, nachdem sie sein Vertrauen gewannen: Ganz offensichtlich wird nur nach einem Kind dieses Alters gezielt gesucht, und die Antwort auf alle Fragen könnte ein Geheimnis bergen, das in der Wüste selbst verborgen ist.

Die drei Jugendlichen wagen den Schritt nach vorne und machen sich ohne Schutz und Wissen auf die gefährliche Reise. Sie treffen dabei nicht nur auf Zentauren und Echsenwesen, die sich ihnen gegenüber freundlicher verhalten als gedacht, sondern entdecken schließlich auch ein lange verborgenes Vermächtnis ihrer eigenen Ahnen.

 

Im Moment gehört es in vielen Jugendfantasy-Romanen offensichtlich zum guten Ton erst einmal die Helden und ihr Lebensumfeld vorzustellen, bevor es dann zur Sache geht. Auch Carina Bargmann nimmt sich die Zeit zu zeigen, wie sich Marje und Sayuri durchschlagen und mit welchen Intrigen der junge Prinz Kiyoshi zu kämpfen hat.

Alle drei entdecken aus verschiedenen Blickwinkeln, dass das Problem andere Wurzeln hat, als man ihnen weismachen will und beschießen dann erst zu handeln. So spielt mehr als die Hälfte des Romans in der Stadt und zeigen sich eine sich zuspitzende Situation, ehe die Helden endlich ihre Abenteuer in der Wüste erleben und die Geheimnisse ergründen, die letztendlich alle offenen Fragen beantworten.