Spezial: Hörspielreihe Point Whitmark
 
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Spezial zur Hörspielreihe Point Whitmark

Redakteur: Markus Mäurer

 

Die Reise beginnt in den Tiefen der nördlichen Minen. Ein schreckliches Heulen durchreißt die Stille. Von gezüchteten Killermaschinen gejagt, hetzen wir durch die undurchdringliche Dunkelheit, umgeben von tonnenschwerem Gestein. Nach einer schier endlosen Hatz brechen wir durch den Eingang des Berges und fliehen hinaus in die Endlosigkeit der Wälder New Englands. Die Sicht bleibt eingeschränkt, denn ein dichter, undurchdringlicher Nebel hat sich über den Wald gelegt.

Ein schauerlicher Schrei, der direkt aus dem Nebel kommt, treibt uns weiter an, denn nun befinden wir uns im Reich von Murach-Tabor – der riesigen Nebelspinne. Dann endlich sind wir schnell genug, und erheben uns in die Lüfte, wie einst der Wampumvogel mit seinen mächtigen Schwingen. Wir wenden uns Richtung Küste. Unser Blick schweift über die Unberührtheit der Natur, die langsam nachlässt. Vereinzelte Anzeichen menschlicher Zivilisation tauchen auf, eine Hütte, hier eine Straße da.

Dann eine große stählerne Kuppel – ein Observatorium, an dessen kalten Mauern eine Gestalt, einem kalten Phantom gleich, entlang kriecht. Doch schon sind wir weiter, und die ersten Lichter einer Siedlung tauchen in der Ferne auf. Unter uns ein Kürbisfeld, in dessen Mitte die Dunkelmühle steht, deren Windräder sich in der sturmdurchtosten Nacht drehen. Waren das Federn? Aber wir sind schon dran vorbei. Erste Häuser tauchen auf, ein indianisches Langhaus, ein Turm wie von einer Ritterburg.

Wir haben die Kirche erreicht. Auf dem angrenzenden Friedhof, hebt Vater Callahan gerade sein eigenes Grab aus, während sich die Hadeskutsche mit quietschenden Reifen nähert. Weiter geht unser Flug, vorbei am Museum, durch dessen Fenster wir eine einsame Mumie sehen. Vorbei am Polizeirevier, aus dem wir die markant brüllende Stimme von Sheriff Baxter hören, während ein kahl geschorener Deputy gerade das Gebäude verlässt.

Wir erreichen die Küste, überqueren eine Bucht aus der 22 qualvolle Schreie zu uns emporsteigen, und werden vom Bann der Totenmelodie weiter in die offene See gelockt. Doch bevor wir die Insel der letzten Rache erreichen, schwenken wir auf der Route des Schattenadmirals ein, zurück zur Küste. Geleitet von einem Leuchtturmfeuer erreichen wir sicher das Land. Wir umkreisen mehrmals den rot-weiß gestrichenen Leuchtturm und folgen dann einer Katze, die durch eine vom Oxmann eingeschlagenen Tür ins Innere huscht. Dort sitzen Jay, Tom und Derek, an einem Schreibtisch – vor ihnen das Buch des Grauenjägers – und bereiten gerade die neue Sendung des Radiosenders vor, der so heißt wie die Stadt.

Willkommen in Point Whitmark.

 

Hörspiele sind eine besondere Form der Unterhaltung. Legt die CD ein, setzt die Kopfhörer auf, drückt auf Play, schließt die Augen und taucht in eine andere Welt ein. Haben die Macher ihre Arbeit gut gemacht, entstehen dabei Bilder dieser Welt vor den geschlossenen Augen. Man wird von der Atmosphäre mitgerissen und hat das Gefühl direkt dabei zu sein. So geht es mir zumindest, wenn ich wieder eine neue Folge von Point Whitmark einlege. Aber alles der Reihe nach.

 

Anfang 2001 wurde der deutsche Hörspielmarkt von einer Serie um drei Juniordetektive aus Rocky Beach dominiert, deren Erkennungszeichen drei Fragezeichen sind. Von den drei Satzzeichen waren bis dato an die 90 Folgen erschienen, wobei sich die Qualität der Geschichten und der Hörspielproduktion auf einem eher durchschnittlichen Niveau eingependelt hatte.

 

Da kam der Musik- und Hörspielproduzent Volker Sassenberg auf die Idee, dass man das auch besser machen könne. Um überhaupt Chancen auf dem Markt zu haben, lehnte man sich an das große Vorbild an, aber mit dem Anspruch auf Eigenständigkeit und höhere Produktionsqualität. Point Whitmark war geboren.

Was zunächst als billiger ???-Abklatsch belächelt wurde, entwickelte sich schnell zum Geheimtipp.

 

Bei der Produktion legte man viel Wert aufs Detail, und machte vieles richtig, was bei Europa falsch bzw. lieblos gemacht wurde. Das fängt schon bei der Titelmusik an. Wo bei den Drei Fragezeichen ein liebloses Synthiegedudel die Folgen einleitet, beginnt Point Whitmark mit einer wunderschönen und atmosphärisch dichten Titelmusik, die alles auf den Punkt bringt, was die Qualität der Serie ausmacht. Aber auch die restliche Musik kommt nicht etwas aus der Konserve, sondern wurde, teilweise sogar, von einem Orchester eingespielt.

 

Doch kommen wir zum wichtigsten – den Sprechern. Auch hier kann PW auf der ganzen Linie überzeugen, neben der Stammbelegschaft, sind auch die kleinsten Nebenrollen von Topsprechern besetzt.

Sprecher und Historie

Jay Lawrence – Sven Plate ist vielen noch als Sprecher von Wesley Crusher aus Star Trek – The Next Generation bekannt.

Tom Cole – Kim Haspers konnte zu Letzt als Stimme von Robert Ford in „Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford“ überzeugen.

Derek Ashby – Gerrit Schmidt-Foss dürfte den Meisten als Stimme von Leonardo DiCaprio bekannt sein, wobei er mir als ewig als Dawson aus „Dawson’s Creek“ in Erinnerung bleiben wird.

Ein besonderes Highlight der Serie ist Heinz Ostermann als stets gut gelaunter Vater Callahan, der die drei Freunde tatkräftig unterstütz und eine Vorliebe für exotisches Essen und Gebräuche hat.

Mit einigen Startschwierigkeiten, hat es die Serie trotzdem geschafft sich auf dem Hörspielmarkt zu behaupten. Sie gewann zahlreiche Awards und immer mehr Fans. So erschienen zwischen Februar 2001 und Oktober 2001 10 Folgen die durchgehend ein hohes Niveau halten konnten. Umso mehr überraschte es die Fans, als man plötzlich nichts mehr von der der Serie hörte. Es wurden keine neuen Folgen angekündigt, aber man erfuhr auch nicht warum. Als sei die Serie einfach wieder verschwunden. Erst nach einiger Zeit kam heraus, dass Edelkids den Vertrieb von Point Whitmark eingestellt hatte. Die genauen Gründe dafür, kann man im Interview mit Volker Sassenberg nachlesen.

 

Die Durststrecke dauerte 2 ½ Jahre. Dann kehrte Point Whitmark mit einem Paukenschlag bei dem Label Kiddinx zurück. Mit gleich zwei Highlights kehrte man zurück und setzte Produktionstechnisch und Atmosphärisch noch einen drauf. Die beiden Folgen „Die Nacht der ewigen Fliegen“ und „Im Bann der Totenmelodie“ weckten hohe Erwartungen und machten Lust auf mehr. Leider war es damit nach vier weiteren Folgen schon wieder vorbei. Doch diesmal dauerte die Unterbrechung nur ein Jahr. Mit Universal, erschienen die neuen Folgen nun bei demselben Vertriebspartner, bei dem auch schon Gabriel Burns erscheint.

 

Den besonderen Reiz dieser Serie macht vor allem die dichte Atmosphäre aus, die mit Hilfe von Musik, Geräuschen, Sprechern und passender Geschichten erzeugt wird. Beim einmaligen Hören fällt einem vielleicht nicht auf wie aufwendig und mit wie viele Liebe zum Detail das Ganze produziert wird. Aber genau das spricht für die Qualität der Produktion. Die ganzen kleinen Details werden so geschickt zu einem stimmigen ganzen komponiert, dass dabei mehr als nur die Summe der einzelnen Teile herauskommt. Man merkt gar nicht, wie sich die Atmosphäre zusammensetzt, weil man von dieser so gebannt ist, dass man gar nicht dazu kommt auf die Kleinigkeiten zu achten.

Dazu kommen die schrägen und liebenswerten Figuren, die Point Whitmark bevölkern. Sie sind es, die dafür sorgen, dass sich der Hörer bei jeder neuen Folge wieder wie zu Hause fühlt. Die Kulisse Neu Englands eignet sich hervorragend für zahlreiche von Mythen und Legenden durchsetze Geschichten. Die geografische Lage, direkt am Meer, aber auch in der Nähe zu Bergen und großen Wäldern, sorgt für viel Abwechslung.

Abgerundet wird die ganze Produktion von den stimmungsvollen Titelbildern die – mal mehr, mal weniger – zum Inhalt der Folgen passen, und der Serie ihren eigenen Look verpassen.

 

Einziger Kritikpunkt bei dieser, sonst so hochprofessionellen Produktion, ist der Internetauftritt. Diese Seite beschränkt sich darauf, sämtliche Folgencover abzubilden, und diese mit amazon.de zu verlinken. Hintergrundinformationen zur Serie sucht man hier vergebens. Da besteht noch einiges Ausbaupotenzial. Wie wäre es denn mal mit einer Karte von Point Whitmark, oder einer Auflistung der Einwohner, samt deren Eigenheiten? Oder ein Abschnitt zur Geschichte von Point Whitmark?

Ansonsten ist Point Whitmark eine tolle Hörspielserie für Jugendliche und Erwachsene. Aufgrund der Härte einiger Folgen, sollten Kinder unter 12 Jahren allerdings die Finger davon lassen.

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Die Folgen

1 - Die Bucht der 22 Schreie

Für ihren Schulradiosender Point Whitmark, „Der Sender der heißt wie die Stadt“, rollen Jay, Tom und Derek den Fall um einen fast vergessenen Schiffsuntergang wieder auf, bei dem 22 Seeleute ertrunken sind. Damit mache sie sich keine Freunde. Vom unsympathischen Schuldirektor Reno werden sie mit ihrem Sender aus der Schule geschmissen und von einem unbekannten erhalten sie verfaulten Fisch und unheimliche Botschaften. Sie beginnen eine gefährliche Ermittlung die sie bis auf den Grund des Meeres führt.

Bereits die erste Folge weiß zu überzeugen. Tolle Sprecher, gute Musik, super Geräusche und eine einmalige Atmosphäre. Vor allem die klaustrophobische Stimmung beim Tauchgang im Schiffswrack zehrt an den Nerven des Hörers. Auch die Geschichte und die Kleinstadtatmosphäre wissen zu überzeugen.

 

2 - Die Rote Hand des Teufels

Was zunächst harmlos mit einigen Elfenerscheinungen und einer Gruppe von esoterischen Spinnern beginnt, entwickelt sich schnell zu einem gefährlichen Spiel. Im Restaurant der Goddwinters wimmelt es plötzlich von giftigen Schlangen, und der unheimliche Oxman zieht seine blutige Spur durch die Stadt und macht auch nicht vor der Leuchtturmtür von Jay, Tom, Derek halt.

Die zweite Folge geht schon mehr in den Mysteriebereich. Die durch die Elfenerscheinungen und den Oxman erzeugte Gruselstimmung überzeugt und bietet mit der spannenden Inszenierung einen würdigen Nachfolger von Folge 1.

 

3 – Die Insel der letzten Rache

Jay, Tom und Derek verlassen zum ersten Mal Point Whitmark, weil sie auf der „Isle of Joy“, über die Eröffnung eines neuen Vergnügungsparks berichten sollen. Was für sie als Spaß beginnt, entwickelt sich bald zu einer mörderischen Auseinandersetzung mit einem wahnsinnigen Clown und Attraktionen die sich in Todesfallen verwandeln.

Es war eine gute Entscheidung das bekannte Terrain zu verlassen. So zeigt die Serie von Anfang an Abwechslungsreichtum und Originalität. Das Mysteryelement wird zurückgeschraubt und eine „Stirb-Langsam-Spannung“ erzeugt.

 

4 – Das Haus der vergifteten Bilder

In selbigem versuchen Jay, Tom und Derek herauszufinden, was Mrs. Floyd so in Angst versetzt. Sie finden es schnell heraus. Vom Höllenboten Belonogaster gejagt, kommen sie dem zwielichtigen Scharlatan Mr. Hawk auf die Spur.

War in der letzten Folge noch eine riesige Vergnügungsinsel der Schauplatz, ist es diesmal nur ein kleines Haus. Was der Stimmung aber nicht schadet. Wir lernen weitere skurrile Einwohner der Stadt kennen, und machen Bekanntschaft mit deren schlechten Eigenschaften. Vor allem das spannende Finale weiß zu überzeugen.

 

5 – Tief in den nördlichen Mienen

Es beginnt wie in einem klassischen Horrorfilm. Die drei Freunde fahren auf Klassenfahrt in ein Feriencamp, das gut an einem Freitag den 13ten eröffnet worden sein könnte. Schon auf der Fahrt zum Camp, bekommen sie mit, wie der Sheriff eine mutmaßliche Bestie erschießt. Als dann auch noch von einem seltsamen Mann mit blutunterlaufenen Augen angegriffen werden, ist ihnen klar, dass sie einem neuen Rätsel auf der Spur sind.

Folge 5 ist für mich das erste Highlight der Serie. Die unheimliche Atmosphäre im Feriencamp, das Heulen der Bestien, das Vertuschen der örtlichen Behörden und die klaustrophobische Atmosphäre in den Tiefen der Mienen, garantieren ein meisterhaft inszeniertes Hörspiel.

 

6 – Das kalte Phantom

Etwas außerhalb der Stadt im Haus und Observatoriums des verstorbenen Sternenforschers Prof. Mooney stoßen Tom, Derek und Jay auf die Spur außerirdischen Lebens. Mitten in einem Schneesturm, müssen sie sich nicht nur mit einem – die Gestalt ändernden – Wesen rumschlagen, sondern auch mit einer zerstritten Familie, die ihre eigenen Geheimnisse hat.

Obwohl Folge 5 schon ein Highlight war, schafft Folge 6 noch eine deutliche Steigerung. Allein die Tagebuchaufzeichnungen des Professors lassen einem das Blut in den Adern gefrieren. Das Ding aus einer anderen Welt direkt vor Point Whitmark

 

7 – Das Grab aus Wüstensand

Erster Auftritt von Prof. Muriel van Hogen, dem schrägen Erfinder, der den drei Freunden noch öfters zur Seite stehen wird. In seinem unheimlichen Keller, bekommen sie es mit einer wieder auferstandenen Mumie zu tun, die eigentlich ruhig in ihrem Sarg im Museum von Point Whitmark schlummern sollte.

Auch diese Folge schafft es das Niveau der vorangegangen Folge zu halten. Eine gut durchdachte, spannend inszenierte Geschichte, und abwechselnde, originelle Schauplätze runden den Hörgenuss ab.

 

8 – Am Berg der Nebelspinne

In den nebligen Wäldern am Hang des Mount Washington treibt Murach-Tabor ihr Unwesen – die Nebelspinne. In ihre Fänge geraten Jay, Tom und Derek als sie einer Verbrecherbande auf die Spur kommen, die nach einem abgestürzten Flugzeug sucht.

Ich bin schon fast müde zu erwähnen, dass auch diese Folge an die qualitativen Höhenflüge der letzten Episoden anknüpft. Die unheimliche Stimmung in den nebligen Wäldern, ist großartig inszeniert. Als Hörer fühlt man förmlich wie der feuchte Nebel, durch die Ritzen der Kleidung zieht, und einem ein schauerliches Gefühl entlockt.

 

9 – Das Buch des Grauenjägers

Auf einer Lesung des Gruselautors Sydney Ryder wird plötzlich mit Schnecken geworfen und in seinem Hotelzimmer bekommt er Rasierklingen serviert. Die Handlung seines neuesten Gruselschockers scheint plötzlich Realität zu werden. Dabei ist das Buch noch gar nicht erschienen.

In Folge 9 schwächelt die Serie zum ersten Mal. Die konfuse Geschichte um den Gruselautoren weiß nicht so ganz zu überzeugen. Ein Highlight ist allerdings der Besuch in der Schreckenskammer eines alternden Horrorfilmdarstellers. Eine Serie die so lange ein so hohes Niveau hält, darf ruhig einmal eine schwächere Folge herausbringen. So weiß man die Qualität um so mehr zu schätzen. Und eine schwache Point Whitmark Folge ist immer noch eine gute Hörspielfolge.

 

10 – Der Schattenadmiral

Derek, Tom und Jay nehmen an einem Spiel Teil. Auf einer Insel, sollen sie vor einer Piratenkulisse, mit anderen Teilnehmern einen Schatz finden. Doch schon bei der Ankunft geht einiges schief. Teilnehmer verschwinden, ein Funkgerät wird sabotiert und der unheimliche Schattenadmiral treibt sein Unwesen.

Nach der eher schwachen Folge 9, kann „Der Schattenadmiral“ durch seine dichte Inselatmosphäre überzeugen. Dazu kommen noch die schrägen Nebencharaktere, die für einige Unterhaltung sorgen. Das alles ist dramatisch und effektvoll inszeniert.

 

11 – Die Nacht der ewigen Fliege

Nach zweieinhalb Jahren Pause war es endlich soweit. Point Whitmark kehrte mit zwei neuen Folgen zurück in die Hörspielwelt. Und was für ein Comeback.

Die drei Freunde müssen miterleben, wie auf einen Priesterkollegen von Vater Callahan ein Mordanschlag verübt wird. Als dann auch noch Dereks Vater als Attentäter beschuldigt wird, stürzen sich Jay, Tom und Derek in die Ermittlungen an einer gefährlichen Verschwörung.

Dieses Mal halten sich die Mysteryelemente dezent zurück. Dafür gibt es eine actiongeladene Thrillerhandlung, deren Produktion noch eine deutliche Qualitätssteigerung zu den ersten 10 Episoden aufweist.

 

12 – Im Bann der Totenmelodie

Jay, Derek und Tom habe die Gelegenheit an einer Kreuzfahrt teilzunehmen. Während Derek im Schiffsorchester seine Bassfähigkeiten unter Beweis stellen darf, müssen Jay und Tom in der Küche schuften. Dabei kommen sie einem merkwürdigen Gast auf die Spur, der ganz im Bann der Totenmelodie steht.

Wie Folge 11 ist auch dieser Teil ein qualitativer Höhepunkt der Serie. Die Kreuzfahrtstimmung und die immer unheimlicher und bedrohlicher werdende Atmosphäre an Bord steigern sich zu einem furiosen Finale auf offener See.

 

13 – Der Würfel des Hexenmeisters

In dieser Folge setzt man auf schräge Figuren und eine abgedrehte Story. Eine Freakshow ist in der Stadt. Durch Zufall, gelangen die drei Nachwuchsmoderatoren an den geheimnisvollen und gefährlichen Blissford-Würfel, der von dem gleichnamigen wahnsinnigen Hexenmeister gebaut wurde. Prompt haben sie einen aggressiven Riesen am Hals und finden sich mitten im Intrigengespinst des Kuriositätenkabinetts wieder.

Eine spannende Geschichte, die vor allem durch seine schrägen Figuren zu begeistern weis.

 

14 – Die Kammer des schweigenden Ritters

Eine Rittergeschichte mitten in Amerika. In einer nachgebauten Burg, bekommen es Jay, Tom und Derek mit einem unheimlichen Ritter zu tun, der die junge Dame des Hauses heimsucht.

Diese Folge habe ich als eher schwach empfunden. Zu konstruiert wirkt die Folge, und weißt auch keine großen Spannungsbögen auf. Die Ritteratmosphäre kommt in Neu England einfach nicht richtig rüber.

 

15 – Das Geheimnis des Scherbendiebes

In dieser Folge bekommen es Derek, Jay und Tom mit Master Pain zu tun. Ein typischer Bully, der seine Mitschüler gerne drangsaliert und vermöbelt. Sein Vorbild ist der Scherbendieb, ein wahnsinniger Verbrecher, der schon bald Point Whitmark unsicher macht.

Meiner Meinung nach die schwächste aller Point Whitmark Folgen. Im Booklet steht, die Folge sei in Zusammenarbeit mit Sozialpädagogen entwickelt worden, um die negative Macht von Gewalt zu verdeutlichen, und was man dagegen tun kann. Obwohl ich selbst Sozialpädagoge bin, kann ich nur sagen: „Macht das bitte nie wieder.“ Die Story wirkt viel zu schulmeisterlich und konstruiert. Die Spannung bleibt dabei auf der Strecke.

 

16 – Die Zeit des Knochenjägers

Dem verrückten Jack hat man die Hadeskutsche geklaut. Vater Callahan irrt nachts über den Friedhof und schaufelt tagsüber Gräber zu, und der geheimnisvolle Knochenjäger treibt sein Unwesen. Jay, Tom und Derek bekommen es mit einem wirklich abstrusen Fall zu tun.

Es ist schwierig den Inhalt dieser Folge zusammenzufassen. Doch trotz der verzwickten Handlung, kommt eine gute Stimmung auf, wenn auch nicht ganz so gruselig wie vielleicht beabsichtigt

Das eine Jahr Pause scheint der Serie gut getan zu haben. Nach der schwachen Folge 15 besinnt man sich auf alte Stärken zurück. Dichte Atmosphäre, schräge Story, ausgeflippte Figuren und mysteriöse Rätsel.

 

17 – Der steinerne Fluch

Tom nimmt an einem Schachturnier in den Hallen des Claymore Colleges teil. Jay und Derek begleiten ihn natürlich und die drei Freunde kommen in den Genuss, der Gastfreundschaft von Amish People. Natürlich kommt es bereits in der ersten Nacht zu unheimlichen Vorfällen. Eine Schüler verschwindet, eine Staute wird geköpft, ein zwielichtiger Gärtner verbreitet unheilvolle Gerüchte.

Eine typische Point Whitmark Folge, die vor allem durch die Collegeatmosphäre überzeugt.

Das Tempo wurde dieses Mal ein wenig heraus genommen und so geht die Handlung gemächlich voran, ohne aber dabei langweilig zu werden.

 

18 – Im Sog der Sirenen

In einer nebligen Nacht, kommen die drei Freunde in das kleine Fischerdorf Sirene’s Call, um Jays Tante beim Umzug zu helfen. Sie merken schnell, dass etwas nicht stimmt. Immer mehr Einwohner verlassen das Dorf, aus unerklärten Gründen. Dazu kommt ein krankes Mädchen, das merkwürdige Sachen erzählt. Jay, Tom und Derek versuchen natürlich der Sache auf den Grund zu gehen.

„Im Sog der Sirenen“ ist ein weiteres Highlight dieser Hörspielreihe. Die beklemmend, feindselige Atmosphäre in dem nebligen Fischerdorf ist großartig umgesetzt.. Endlich wieder eine Mysteryfolge, die auf ganzer Linie überzeugt.

 

19 – Der Weg zur Dunkelmühle

Halloween in Point Whitmark. Jeremiah Fowler scheint langsam den Verstand zu verlieren und auch Derek verhält sich merkwürdig. Alles scheint mit der verfluchten VanDrulen-Feder zusammenzuhängen. Auf einem Kürbisfeld, das im Schatten der Dunkelmühle liegt, bekommen es die drei Freunde mit einer Hexe zu tun.

Das ist die schrägste aller Point Whitmark folgen, und auch wenn die Story etwas arg konstruiert wirkt, ist ihre Schrägheit durchaus sympathisch und unterhaltsam.

 

20 – Der Bund des Zorns

Jay, Tom und Derek hören heimlich den Polizeifunk mit, und bekommen eine Notruf von Deputy Nelson mit. Den finden sie kurze Zeit später skalpiert in den Wäldern, auf Indianerland. Am nächsten Tag bekomme sie eine Auseinandersetzung zwischen einem Großgrundbesitzer und einem indianische Friseur mit. Schon befinden sie sich in einem neuen Fall, der einer ihrer größten Herausforderungen wird.

Folge 20 kommt fast ganz ohne Gruselelemente aus. Es geht eher um die klassische Auseinandersetzung zwischen reichen Weißen und armen Indianern. Ein Streit um Land. Es ist eine sehr actionreiche Folge, leider mit einigen unglaubwürdigen Szenen. Insgesamt eher Durchschnitt.

 

21 – Gefahr am schwarzen Wasser

Zusammen mit dem schrägen Professor Muriel van Hogen und einer sprechenden Kröte fahren Derek, Jay und Tom zu einem Erfinderwettbewerb. Da geht einiges schief, aber kurze Zeit später besuchen sie die Veranstalter des Wettbewerbes auf ihrem Anwesen. Dort scheint einiges nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Der Chupacabra soll sein Unwesen treiben.

Die Folge war für mich eine Enttäuschung. Die Hintergrundgeschichte wirkt zu unglaubwürdig und unsinnig. Die Motivation der Täter ist nicht nachzuvollziehen. Der Chupacabra scheint nur ein weiterer Mysteryaufhänger zu sein, der mit der eigentlichen Geschichte nichts zu tun hat. Es kommt keine richtige Spannung auf.

 

22 - Die blutenden Schlüssel

Tom, Jay und Derek fahren auf einem altmodischen Zug in viktorianischen Kostümen mit. Jeder spielt eine Rolle. Es geht um ein Kriminalspiel, bei dem der Täter ermittelt werden soll. Die blutenden Schlüssel spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Nach der schwachen Folge 21 kehrt die Serie zu ihren alten Stärken zurück. Eine spannende und gut durchdachte Geschichte, und vor allem eine dichte Atmosphäre. Das komplette Hörspiel spielt in einem Zug, der an den Orientexpress erinnert. Einziger Kritikpunkt ist, dass es teilweise etwas zu flott durch die Handlung geht, und das Finale schon stattfindet, bevor man die Atmosphäre richtig genießen konnte.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404190743214ac6469d
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Erstellt: 06.05.2008, zuletzt aktualisiert: 07.02.2022 19:14, 6442