Druckversion: Dante´s Inferno (Plattform: Playstation 3)

Dante´s Inferno (PS 3)

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

Wir schreiben das Jahr 1191. Kreuzfahrer haben bei der Stadt Acre Tausende von Muslimen als Geiseln genommen, um den Fürsten Saladin zu erpressen und zur Herausgabe einer Reliquie zu bewegen. Doch der will nicht verhandeln. Somit ist das Schicksal der gefangenen Männer und Frauen besiegelt. Aber da die Kirche ihren Segen erteilt hat, scheint das Seelenheil der Kreuzfahrer nicht in Gefahr. Das denkt auch der Kreuzritter Dante, bis er einem Höllenfürsten gegenübersteht und ihm das Liebste genommen wird. Nun gilt es, um Erlösung zu kämpfen.

 

Dante´s Inferno ist – zum Glück – kein reines Beat´em Up geworden. Die Entwickler haben Elemente aus Rollenspiel sowie Jump and Run mit einfließen lassen. Der Spieler lenkt Dante zwar durch Ober- und Unterwelt, wo er sich verschiedenster Gegner erwehren muss. Es gilt jedoch auch, Rätsel zu lösen und Aufgaben zu erledigen. Zudem muss strategisch entschieden werden, welche Fähigkeiten Dante verbessern oder welche Moves er erlernen soll, um sich seinen Weg erfolgreich frei zu kämpfen. Zudem gibt es interessante Features wie die Fähigkeit Bestienmeister, mit der Dante Höllenkreaturen reiten und lenken kann. Gerade in der ersten Spielhälfte ist so für ausreichend Abwechslung gesorgt.

 

Die Optik ist rundum gelungen. Die Spielgrafik allein ist schon gut. Doch eine wirklich dichte und düstere Atmosphäre kommt auf, wenn das Gameplay durch toll designte Sequenzen unterbrochen wird, in der Dämonen, Monster oder andere Gefahren auftauchen. Hier stimmt fast alles: flüssige Animationen, überzeugende Licht- und Schatteneffekte und so weiter. Auch die einzelnen Höllenkreise sind schaurig schön gestaltet. Angesichts der gepeinigten Wesen erkennt man – neben der Gewalt im Spiel selbst - warum Dante´s Inferno erst ab 18 Jahren freigegeben ist. Einziges Manko: Im fortgeschrittenen Spiel hätte die Umgebung manchmal etwas abwechslungsreicher ausfallen dürfen.

 

Auch der Sound kann überzeugen. Die deutsche Sprachausgabe ist kristallklar und auch die begleitende Musik untermalt die Stimmung eindrucksvoll. Das reicht von sakralen Klängen bis zu dramatischen Trommeln, die actionreiche Szenen ansprechend untermalen.

 

Spieldauer und Langzeitmotivation gehen insgesamt in Ordnung, zumal man zwischen vier Schwierigkeitsgraden wählen und auch online noch einige Extras kaufen kann. Allerdings hätte die Spielwelt etwas offener konstruiert werden dürfen. Immer wieder stößt der Spieler auf Stellen, wo unsichtbare Barrieren lauern hinter denen es nicht weiter geht. Hier gilt es (leider) den sehr linear konstruierten Leveln zu folgen. An einigen Stellen sorgt zudem die nicht immer optimal reagierende Kamera(perspektive) für kleinere Ärgernisse.

 

Weshalb „Dante´s Inferno“ nur ein richtig gutes und kein revolutionäres Game ist, liegt in der fehlenden Originalität begründet. Nicht nur das Spielprinzip, sondern auch die Steuerung erinnert – manchmal überdeutlich – an den Genreprimus „God of War“. Da können zwar die spannende Story und die grafische Gestaltung einiges rausreißen, aber nicht alles.

 

Fazit:

Wer „God of War“ geliebt hat, bekommt mit „Dante´s Inferno“ eine gute Ersatzdroge, die auch gerade wegen der schaurig schönen Optik und der düsteren Stimmung gefallen kann.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240329070335f1ceac17

MEDIUM:

Dante´s Inferno

Plattform: Playstation 3

Genre: Action

Erscheinungsdatum: September 2010

Entwickler: Viscreal Games

Publisher: Electronic Arts

USK: ab 18 Jahren

ASIN: B00452V2N8

 

Erhältlich bei: Amazon

Weitere Infos:

, zuletzt aktualisiert: 24.02.2015 12:06