Druckversion: Beelzebub (Autor: Ryuhei Tamura; Beelzebub)

Auf den Teufel gekommen / Zwei Frauen von Ryuhei Tamura

Reihe: Beelzebub 1 und 2

 

Rezension von Olaf Kieser

 

Rezension:

Oga Tatsumi ist ein Raufbold reinsten Wassers. Kein Wunder, denn er geht auf die berüchtigte Ishiyama Highschool. Diese Bildungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass hier die blanke Faust regiert. Mehrere Gangs streiten um die Vorherrschaft und die Macht. Oga gehört zwar keiner Gruppe an, das hält ihn aber nicht davon ab, kräftig mitzumischen. Der ruhige, und wohl auch schwache, Takayuki Furuichi ist Ogas einziger Freund. Ogas Leben ändert sich dramatisch, als er dazu auserkoren wird, den Spross Satans aufzuziehen. Der kleine Beelzebub soll unter Menschen aufwachsen und wird eines Tages die Menschheit vernichten. Das Erscheinen der ebenso hübschen wie strengen Dämonenzofe Hilda vereinfacht die Dinge nicht gerade, denn ihre Loyalität gilt einzig dem kleinen, stets nackten kleinen Teufelchen. Sie erklärt wenig erfreuten Oga auch, dass er auf Gedeih und Verderb mit dem Kleinkind verbunden ist. Wenn sie mehr als 15 Meter voneinander getrennt werden stirbt Oga sofort. Das sind ja gute Aussichten. Trotz aller Nachteile erweist sich der kleine Beelzebub, so heißt der Spross Satans nämlich, durchaus als nützlich bei Schlägereien mit den Schulrowdys. Denn die teuflische Kraft des Kindes stärkt auch Oga. Und so mancher Gangboss muss das schmerzhaft erfahren. Dennoch ist Oga mit der Gesamtsituation nicht glücklich. Hilda versucht ständig ihn zu Gewalttaten zu verleiten, da diese das Band zwischen Oga und Beelzebub stärken. Dann ist der Kleine auch recht launisch. So kommt Oga die Idee, dass er nur jemanden finden muss, der seinen Platz einnehmen kann, also noch stärker und böser ist als er selbst, damit Beelzebub ihn als Ziehvater auswählt. Doch das gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn geeignete Kandidaten sind auch an der Ishiyama Highschool eher rar gesät. Aber in der starken und hübschen Aoi Kunieda, der Anführerin der Mädchengang der Schule, meint er die richtige gefunden zu haben. Aber natürlich läuft das nicht so ab, wie Oga sich das ausgeheckt hat.

 

Mit Beelzebub hat Ryuhei Tamura eine kurzweilige Mischung aus Action und Comedy geschaffen. Die Kämpfe sind zwar kurz, dafür aber sehr übertrieben und teilweise recht heftig. Humorvoller ist Ogas Auseinandersetzung mit Beelzebub. Denn obwohl es sich um den Satans Sohn handelt, hat er die Bedürfnisse eines Babys. Mit einigen durch seine Abstammung bedingten Unterschieden natürlich. So will er spielen, braucht Windeln und muss gefüttert werden. Keine leichte Aufgabe für einen Schulschläger, der von solchen Dingen keine Ahnung hat, was so immer wieder zu lustigen Szenen führt. Unterhaltsam sind auch die Wortgefechte zwischen Oga und Furuichi und natürlich mit der kühlen Hilda, der man lieber nicht zu viel Vertrauen entgegen bringen sollte. Darüber hinaus gibt es ein paar nette Gags und Anspielungen. So mag man auch in der Hölle Videospiele. Hilda scheint eine gerissene Gothic-Version von Mary Poppins. Und der Name des Dimensionaltransfer-Dämons, der Beelzebub in die Menschenwelt zu Oga brachte, lautet Alaindelon. Welcher berühmte französische Schauspieler könnte damit wohl gemeint sein?

 

Die Zeichnungen sind insgesamt eher schlicht, fast cartoonhaft gehalten. Die Hintergründe sind oft einfach weiß. Sie passen aber recht gut zu der Geschichte. Besonders die diversen Schulschläger sind oft grotesk übertrieben gestaltet. Viele Figuren weisen lächerliche Details auf. Hilda sticht da etwas heraus, denn sie ist mit ihrem sexy Gothic-Outfit, das ihre Figur betont, recht ansehnlich gezeichnet. Hübsch anzusehen sind die in den Bänden enthaltenen Cover und Tuschezeichnungen.

 

Fazit:

Beelzebub von Ryuhei Tamura ist ein kurzweiliger Manga mit viel Action und Comedy. Dem Highschool-Rabauken Oga fällt die zweifelhafte Ehre zu, den Sohn Satans aufzuziehen, der einst die Menschheit vernichten soll. Ihm zur Seite stehen sein Freund Furuichi und die hübsche aber ziemlich durchtriebene Dämonenzofe Hilda. Bisher sind zwei Bände erschienen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419111200dac1e78d

Comic:

Beelzebub 1: Auf den Teufel gekommen; Beelzebub 2: Zwei Frauen

Autor und Zeichner: Ryuhei Tamura

Übersetzer: Daniel Büchner

Taschenbuch, je 208 Seiten

Tokyopop, Februar und März 2011

Cover: Ryuhei Tamura

 

Band 1

ISBN-10: 3842000561

ISBN-13: 978-3842000568

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Band 2

ISBN-10: 384200057X

ISBN-13: 978-3842000575

 

Erhältlich bei: Amazon

, zuletzt aktualisiert: 24.03.2024 18:50