Wedding Peach, Box 3 (DVD; Animeserie; FSK 6)
 
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Wedding Peach, Box 3

Rezension von Christel Scheja

 

„Wedding Peach“ ist eine 51-teilige Animeserie, die in ihrem Heimatland 1995 lief. Im Zuge der „Sailor Moon“-Begeisterung wurde die Geschichte auch für das deutsche Fernsehen synchronisiert und wurde 2001 dann auf RTL2 ausgestrahlt.

Nipponart legt die Geschichte mit der damaligen deutschen, aber auch einer neu untertitelten japanischen Fassung nun in drei Boxen auf, von denen die letzte mit dem Episoden 35-51 gerade eben erschienen ist.

 

Momoko ist ein ganz normales japanisches Mädchen, das zur Schule geht, eine Ausbildung machen und irgendwann heiraten wird. Das glaubt sie zumindest, bis eines Tages ein Fremder auftaucht und die Herausgabe des Ringes verlangt, der ihr als einzigstes Erinnerungsstück an ihre vor vielen Jahren verschwundene Mutter geblieben ist. Damit beginnt eine dramatische Geschichte, in der Momoko erkennen muss, dass sie in Wirklichkeit „Wedding Peach“ ist, der „Engel der Liebe“. Schon bald trifft sie auf Yuri Tanima, die sich als „Lily, Engel der Reinheit“ entpuppt, und Hinagiku Tamano, die als „Daisy“ der „Engel der Wahrheit“ ist.

Gemeinsam kämpfen sie im Auftrag der Göttin Aprodite mit ihren Liebeswellen gegen die Dämonen und andere Kreaturen, die ihnen die hasserfüllte Königin Satania aus der Hölle schickt. Unterstützt werden sie von Kazuya Yanigiba, der sich als der „Engel Kiiro“ entpuppt

Doch noch sind die „Zauberhaften Vier“ nicht vollständig, wie sie jetzt wissen. Allerdings ist es sehr schwer, die arrogante Scarlet o' Hara, die eine Eliteschule besucht und auf die Jüngeren hochnäsig herabblickt, davon zu überzeugen, dass sie nur als Team zusammenarbeiten können. Denn allein „Salvia, der Engel der Leidenschaft“ macht ihr Quartett so stark, dass sie es endlich wagen können, ihre Gegnerin zu stellen.

Doch bis es so weit ist, gelingt es ihnen unter anderem erst einmal eine kleine Dämonin auf den rechten Weg zu führen, indem sie deren Herz mit Liebe erfüllen. Außerdem müssen sie sich mit einem unangenehmen neuen Schuldirektor herumzuschlagen. Und Momoko erfährt nicht nur mehr über das Schicksal ihrer Mutter, sondern muss auch die Tatsache verdauen, dass ausgerechnet Yosuke Fuma, in den sie sich verliebt hat, eigentlich der die Wiedergeburt des mächtigen Dämons Vento ist. Wird er zum Verbündeten der „Zauberhaften Vier“ oder ist sein von Satania gesteuerter Hass letztendlich stärker?

 

„Wedding Peach“ gehört zum Genre der „Magical Girl“-Mangas und bietet deshalb anstatt von Action und Horror sehr viel rosafarbene Romantik, einen guten Schuss Humor und Gegner, die eher niedlich oder lächerlich wirken. Kitsch und viele Klischees sind an der Tagesordnung. Liebe ist dazu da, die irregeleiteten Seelen zu heilen und nicht, um sie in den tiefsten Abgrund zu verbannen. Der Tod hat keine Macht in der bunten Welt von „Wedding Peach“.

Die Ähnlichkeiten zu „Sailor Moon“ sind unverkennbar. Jede der ersten drei Heldinnen verkörpert einen Aspekt der Ideale, die ein junges Mädchen haben sollte. Die Liebe zu einem Mann, die in der Heirat gipfelt, wird als höchstes Ziel angesehen. Und so dürfen Momoko und Co. die Jungs, die sie ins Auge gefasst haben auch immer wieder ordentlich anhimmeln, werden von denen erst geärgert und dann später doch geliebt.

Alles ist zuckersüß, angefangen mit den Verwandlungen der Mädchen in ihre Heldengestalten. Diese nehmen meistens den größten Raum in der ganzen Konfrontation ein, den Gegner zu besiegen geht meistens ganz schnell und bringt bis zum Endkampf niemanden wirklich ins Schwitzen. Natürlich sehen auch Momoko und Co mit ihren großen Augen und unschuldigen Gesichtern besonders niedlich aus, wirken jünger als sie sind.

Die Romantik ist harmlos, mehr als Umarmungen und zaghafte Küsse gibt es natürlich noch nicht. Und die Hochzeit wird als reines und unschuldiger Bund der Ehe angesehen, bei dem es vor allem auf das Drumherum ankommt, nicht auf das Ergebnis.

Letztendlich wendet sich die heile Welt von „Wedding Peach“ auch in der dritten Box vor allem an Zuschauerinnen zwischen sechs und zwölf Jahren, die in der Liebe und Heirat noch ein romantisches Spiel sehen und auch harmlosen Abenteuern gegenüber nicht abgeneigt sind. Aus diesem Grund ist alles rosa- und pastellfarben gehalten, Rüschenkleidchen und Schleifen sorgen für verniedlichende Aspekte.

Erwachsene sollten sich darauf einstellen, dass vieles eher oberflächlich abgehandelt wird, Geschichten und Charaktere eingeschlossen. Zudem sollte man ein ordentliches Faible für Kitsch haben, dann kann man auch in höherem Alter durchaus seinen Spaß an der Serie haben.

Bild und Ton sind ebenso wie die Animation der damaligen Zeit angemessen. Interessant ist es, Synchronfassung und Untertitel nebenher laufen zu lassen, da sich manche Dialoge doch gehörig voneinander unterscheiden. Extras sind bis auf ein Musikvideo keine vorhanden.

 

 

Fazit:

 

„Wedding Peach“ ist eine „Magical Girl“-Saga reinsten Wassers, daran kann auch die abschließende Box der Fernsehserie nichts ändern. Sie richtet sich an kleine Mädchen im Grundschulalter, die harmlose Abenteuer mit viel unschuldiger Liebe geradezu mögen und macht keinen Hehl daraus, konservative Rollenklischees ebenso hemmungslos auszuleben wie rosaroten Kitsch. Wer von Geschichten im Stil von „Sailor Moon“ noch nicht genug hat, sollte jedenfalls ruhig einen Blick riskieren.

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DVD:

Wedding Peach, Box 3

Regisseur(e): Kunihiko Yuyuma

Format: Dolby, PAL, RC 2

Sprache: Japanisch, Deutsch (Dolby Digital 2.0)

Untertitel: Deutsch

Bildseitenformat: 4:3 - 1.33:1

Anzahl Disks: 3

FSK: Freigegeben ab 6 Jahren

Studio: Nipponart

Erscheinungstermin: 29. Mai 2015

Produktionsjahr: 1995

Spieldauer: 450 Minuten

ASIN: B00Q8RQOR2

 

Erhältlich bei: Amazon

 

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Erstellt: 16.06.2015, zuletzt aktualisiert: 08.03.2024 09:25, 13969