Cyrano de Bergerac (Autor: Edmond Rostand)
 
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Cyrano de Bergerac von Edmond Rostand

Rezension von Ralf Steinberg

 

Verlagsinfo:

Mit Worten weiß der schöngeistige Offizier Cyrano de Bergerac ebenso virtuos umzugehen wie mit dem Degen. Doch während er so manchen Spötter, der sich allzu lautstark über seine riesige Nase mokiert, im Duell mühelos in die Schranken weist, verschlägt es dem wegen seiner Missgestalt schüchternen Gascogner in der Liebe zu seiner schönen Cousine Roxane die Sprache. Da bittet ihn der stattliche, aber tumbe Jüngling Christian, ihm seine Worte zu leihen, um ausgerechnet Roxane zu betören …

 

Rezension:

Obwohl Savinien Cyrano de Bergerac mit seinem Doppelroman Reise zum Mond und zur Sonne eines der ersten Werke der Science-Fiction schuf, ist er uns heute eher durch das Werk eines ganz anderen Autoren bekannt.

Edmond Rostand schuf 1897 ein Theaterstück, das ihn nicht nur zu einem gefeierten und wohlhabenden Autor machte, er gab auch seinem Titelhelden jenes bis in die heutige Zeit bekannte Gesicht.

Die romantische Komödie in fünf Aufzügen bringt bekannte Episoden aus der Biographie des Dichters mit einer tragischen Liebesgeschichte zusammen.

Der draufgängerische Dichter gehört zum Regiment der Gascogner Kadetten, die unter Ludwig dem XIII. in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts Bestandteil der Streitkräfte waren. Berühmt für seine Wortgewalt und seine Fechtkunst besitzt Cyrano nicht wenige Feinde. Gleich zu Beginn mischt er sich in eine Theatervorstellung ein, um einen ihm unfähig erscheinenden Schauspieler zu vertreiben.

Hier lernen wir auch den schönen Einfaltspinsel Christian de Neuvilette kennen, der sich in Roxane verliebt hat, der Cousine Cyranos, die dessen Gefühle auch erwidert. Doch Cyrano ist ebenfalls in das wunderschöne Mädchen verliebt, die er seit Kindertagen kennt. Wegen seiner außergewöhnlich großen Nase scheut er sich jedoch, ihr seine Liebe zu gestehen. Als ihn Roxane bittet, ihren Geliebten unter seine Fittiche zu nehmen, überlässt er dem in Worten völlig ungeschickten jungen Mann einen Liebesbrief an Roxane, um ihn als seinen auszugeben.

Da Roxane den klugen und leidenschaftlichen Ton des Briefes ganz besonders liebt, weiten sich Cyranos Inkognito-Liebesdienste immer weiter aus …

 

Der Grund für den Erfolg des Stückes wird schnell offensichtlich. Pointiert, mit vielen witzigen Szenen und amüsanten Actioneinlagen versehen, rast das Stück förmlich dahin, ohne je Langeweile aufkommen zu lassen.

Die romantischen Szenen sind zudem weit genug von Kitsch entfernt, um jemals albern zu wirken. Die heldenhafte Hauptfigur ist in ihrer tragischen und unglücklichen Liebe, ihrer Wortgewandtheit und ihrem raffinierten Humor in einen hohen Maße sympathisch.

Auch hier wundert es nicht, dass die Figur des Cyrano nicht nur bei Schauspielern so außerordentlich beliebt wurde.

Die moderne Umsetzung der biographischen Anekdoten wird besonders in der Figur der Roxane deutlich, die Intellekt über ein schönes Aussehen stellt und mit großem Mut für ihren Mann durch das feindliche Lager der Spanier fährt.

 

Die preiswerte Klassiker-Ausgabe des Anaconda Verlages verziert das Werk mit einem auffälligen Porträt des Titelhelden von Septimus Edwin Scott und kann uneingeschränkt empfohlen werden.

 

Fazit:

Die Komödie »Cyrano de Bergerac« von Edmond Rostand ist ein zeitlos erscheinendes, an spätere Screwball-Komödien erinnerndes Theaterstück, das mit großer Leichtigkeit deftigen Humor und bittersüße Liebe vereint.

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Buch:

Cyrano de Bergerac

Original: Cyrano de Bergerac, 1897

Autor: Edmond Rostand

Übersetzer: Ludwig Fulda

Gebundene Ausgabe, 254 Seiten

Anaconda Verlag, 31. Januar 2012

Cover: Septimus Edwin Scott

 

ISBN-10: 3866477910

ISBN-13: 978-3866477919

 

Erhältlich bei: Amazon

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Erstellt: 19.08.2016, zuletzt aktualisiert: 05.04.2024 13:09, 14776