Druckversion: Die Artuslinde (Autorin: Manuela O. Tietsch)

Die Artuslinde von Manuela O. Tietsch

Rezension von Frank W. Werneburg

 

Verlagsinfo:

Zutaten:

1 Comiczeichnerin aus dem 21. Jahrhundert

1 zauberkräftige Linde

1 Artusritter

1 Wahre Liebe

je 1 Prise Freude und Leid

1 Zauberer, Merlin

aus biologischem Anbau

Zubereitung:

Den Lieblingsplatz aufsuchen, schöne Musik einschalten.

Die angerichteten Zutaten Zeile für Zeile, Seite für Seite lesen und genießen.

Warnung:

Nicht zu schnell verschlingen, es besteht Suchtgefahr.

 

Rezension:

Den Klappentext dieses Buches kann man wohl eindeutig als unkonventionell bezeichnen. Da stellt sich natürlich die Frage, was man davon erwarten kann. Manuela O. Tietsch schickt ihre »Comiczeichnerin aus dem 21. Jahrhundert« per Zeitreise in Artus’ Zeit, wo sie auf den (garantiert ohne Kunstdünger aufgezogenen) Ritter trifft. Dann kommt auch schon Zutat Nummer 4 ins Spiel. Mit anderen Worten: Diese Zeitreise-Fantasy entpuppt sich als Romantasy. Die Rolle eines schottischen Schreiners (aus dem 21. Jahrhundert), der zwischendurch immer wieder in kurzen Zwischenkapiteln auftaucht, stellt sich erst ganz am Ende heraus.

 

Aber der Reihe nach: Die gerade arbeitslos gewordene Comiczeichnerin Helene macht mit dem Rad einen Ausflug. Eine hinter einer dichten Hecke verborgene Lichtung mit einer majestätischen Linde bietet an dem warmen Tag die ideale Möglichkeit zur Rast. Helene schläft ein – und als sie wieder aufwacht, hat sich die Welt außerhalb der Lichtung radikal verändert. Nicht nur, dass ihr Fahrrad verschwunden ist, scheinen die merkwürdig gekleideten Menschen, denen sie begegnet, vor ihr und ihrem Auftreten Angst zu haben. Als ihr schließlich auch noch gerüstete Ritter über den Weg reiten, begreift Helene, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Ein durch Verletzungen entstellter Burgherr nimmt sich schließlich Helenes an. Dieser stellt sich als Gefolgsmann des berühmten Artus heraus. Helene erfährt, dass auch Merlin tatsächlich an dessen Hof lebt. Wer, wenn nicht der, könnte ihr helfen, wieder in ihre eigene Zeit zurückzukehren? Nachdem sie sich in ihren Retter verliebt, ist sie sich jedoch plötzlich nicht mehr sicher, ob sie das überhaupt will.

 

Wie bereits erwähnt, trifft Romantasy hier auf Zeitreise-Story. Zumindest letztere kann einige interessante Ideen vorweisen, bei denen sich die Protagonistin durch ein Abenteuer in einer ihr fremden Umgebung kämpfen muss. Das ergibt eine durchaus interessante Handlung mit einigen spannenden Wendungen. Allerdings tritt der Romantik-Aspekt zwischendurch immer wieder in den Vordergrund. Ob man das mag, ist natürlich vor allem Geschmackssache. Der gelungene Stil der Autorin kann jedoch auch dieser Zutat eher abgeneigte Leser bei der Geschichte halten.

 

Fazit:

Ein interessantes Zeitreise-Abenteuer im Umfeld von Artus und Merlin, das von romantischen Verwicklungen überlagert wird.

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Buch:

Die Artuslinde

Autorin: Manuela O. Tietsch

Taschenbuch, 380 Seiten

Fabuloso, 21. Januar 2004

 

ISBN-10: 3935912072

ISBN-13: 978-3935912075

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B075W4MPSW

 

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, zuletzt aktualisiert: 25.03.2024 16:30