Filmkritik von Christel Scheja
„Naruto“ erzählt die Geschichte eines jungen Ninjas, der sich seine Sporen erst noch verdienen muss und mit jeder Auseinandersetzung Neues dazu lernt. Die geheimnisvollen und verruchten Schattenkämpfer gehören wie die Samurai zu den beliebtesten Helden-Archetypen der japanischen Unterhaltungsindustrie, man denke dabei nur an die auch erfolgreich in den westlichen Markt exportierten „Power Rangers“.
„Naruto“ greift dabei mehr auf die klassischen Wurzeln zurück, auch wenn die Welt, in der die Abenteuer des Schattenkämpfer-Lehrlings spielen, eine wüste Mischung aus Fantasy und Moderne ist. Die Ninja sind hier die Beschützer der großen Reiche und ersetzen Armee. In eigenen Dörfern wachsen sie heran und perfektionieren ihre Fähigkeiten, ehe sie in Teams, begleitet von einem Lehrer, aufbrechen, um erste Aufträge zu erfüllen und durch die Praxis zu lernen.
Der junge tollpatschige Ninja Naruto und seine Kameraden geraten dabei gleich vom Regen in die Traufe. Da der Brückenbaumeister Tatsuna aus dem Land der Wellen ihrem Lehrer Kakashi einige wichtige Dinge verschwiegen hat, müssen die Jugendlichen früher als gedacht schwere Kämpfe mit gefährlichen Ninjas bestehen.
Schon bei der ersten Auseinandersetzung mit abtrünnigen Schattenkämpfern wird Naruto verletzt, aber er will nicht aufgeben und trotz der Verwundung den Auftrag erfüllen, Und der hat es nun wirklich in sich.
Durch den Mann, den sie beschützen sollen erfahren sie, dass der Industrielle und Reeder Gateau, der den Bootsverkehr zwischen den Inseln des Landes der Wellen und dem Festland kontrolliert, nicht zulassen will, dass er sein Projekt - eine Brücke, die die Insel mit der Küste verbindet - fertigstellt. Zu diesem Zweck hat der skrupellose Ausbeuter und Verbrecher den abtrünnigen Ninja Sabusa angeheuert, der die Technik der Nebel beherrscht und sich lautlos anschleichen kann.
Kakashi und seine Schüler wehren sich zunächst erfolgreich gegen ihren Feind und seine Helfer. Doch die Gefahr ist noch nicht vorüber - eher das Gegenteil ist der Fall. Denn auch auf der halb fertig gestellten Brücke bedarf der Baumeister weiter ihres Schutzes, um sein Projekt fertig zu stellen, mit dem er den verarmten Menschen seines Landes neue Hoffnung und neuen Wohlstand bringen will.
Und das ist auch gut so, denn weder Gateau noch Sabusa haben aufgegeben und setzen zu einem neuen heftigen Schlag an...
Die Saga um „Naruto“ richtet sich vor allem an die heranwachsenden Jungs zwischen acht und vierzehn Jahren, die vor allem an den actionreichen Abenteuern ihrer Helden interessiert sind, die sich vor allem durch ihr Aussehen, coole Waffen und besondere Fähigkeiten auszeichnen, die hier „Jutsu“ genannt werden und blumige Umschreibungen haben. Auch auf der dritten DVD setzt sich der Trend fort, dass mindestens in jeder Episode ein Kampf gegen Tiere, Naturgewalten oder andere Ninjas gehört, in denen sich die Helden im Umgang mit ihren erlernten und natürlichen Talenten bewähren müssen. Das ganze wird natürlich wieder mit einigen (vermutlich erfundenen) fernöstlichen Weisheiten garniert und garantiert jungendfreien Kämpfen gewürzt..
Ab und an lockert ein kleiner zwischenmenschlicher Konflikt die Handlung auf. Dabei geht es weniger um Liebe oder Beziehungsstress als um Werte wie Vertrauen in die eigenen Kräfte oder Fähigkeiten anderer, Freundschaft und Zuverlässigkeit spielen wie die Hoffnung eine Rolle.
Immerhin zeigt sich eine kleine Entwicklung der Figuren - sie arbeiten nun besser als zuvor in einem Team zusammen, auch wenn ihnen in einigen Dingen noch etwas die Erfahrung im Zusammenspiel fehlt.
Damit sich Neueinsteiger leichter zurecht finden können, gibt auch diesmal alle paar Episoden eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Ereignisse. Die Handlung an sich ist eher schlicht und einfach, auch wenn sich der Hintergrund etwas mehr bemerkbar macht als in den vorherigen folgen.
Interessanterweise veröffentlicht Panini die ca. 50-teilige Serie auf 12 DVD’s a 4 bzw. 5 Folgen. Man kann sich wahlweise die deutsche Fernsehfassung als auch die ungekürzte japanische Fassung mit oder ohne Untertitel ansehen Bis auf ein vierseitiges aber nicht unbedingt sehr aussagekräftiges Booklet sind leider keine weiteren Extras außer der obligatorischen Trailersdhow auf der DVD zu finden. Bild und Ton sind sauber und klar, so dass daran auch nichts auszusetzen ist.
„Naruto“ ist zwar wie „Inuyasha“ auf ein junges Publikum ausgerichtet und zollt diesem mit einer schlichten Handlung, vielen Action-Szenen, jugendlichen Helden und einer Menge verrückter Gags Tribut, auch ältere Zuschauer werden durch den epischen Storybogen unterhalten. Trotzdem muss man die quirligen, manchmal etwas lauten Kinder-Ninjas mögen, verspielten Kampfstilen und einer manchmal etwas albernen Ereignisse mögen, um wirklich voll und ganz Spaß an der Serie zu haben.
Auf der DVD finden sich übrigens die Episoden:
11. Das Land in dem einst ein held lebte
12. Das Mädchen, das ein Junge ist
13. Alles eine Frage der Schnelligkeit
14. Wieder übers Ziel hinaus geschossen!
Nach oben
