Biographie

François Marie Arouet wurde 1694 in Paris geboren. Er stammt aus einer bürgerlichen Juristenfamilie und begann entsprechend ein Jurastudium. Doch statt eine Karriere in der Justiz voranzutreiben, betätigte er sich mit Verve in Literarischen Zirkeln und Freidenkerischen Kreisen. Ab 1718 veröffentlichte er seine Werke unter dem Pseudonym de Voltaire unter anderem satirische Schriften, in denen moralisches Fehlverhalten der französischen Adligen und des katholischen Klerus angeprangert wird – für sein respektloses Verhalten in Wort und Tat wurde er mehrfach Inhaftiert und des Landes verwiesen. Tatsächlich war sein Einfluss so groß, dass in Frankreich das 18. Jh. le siècle de Voltaire (dt. "das Jahrhundert Voltaires") genannt wird. Er gilt als einer der maßgeblichen Wegbereiter des Humanismus und der französischen Revolution – auch wenn er selbst ein Anhänger der konstitutionellen Monarchie war. Am bekanntesten ist sein philosophischer Roman Candide oder Der Optimismus, eine zeitlose Auseinandersetzung mit dem Sinn des Lebens und der Beschaffenheit der Welt. Noch vor seinem Tod 1778 wurde er für seine künstlerischen und philosophischen Leistungen in ganz Europa gefeiert – 1777 besuchte Kaiser Joseph II. den Franzosen, wenn auch inkognito.