7 Wonders (Brettspiel)
 
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7 Wonders

Rezension von Christel Scheja

 

Die „Sieben Weltwunder“ der Antike werden immer wieder erwähnt, auch wenn nicht mehr jeder Geschichtsinteressierte alle auf Anhieb nennen könnte. Aber sie haben sich tief in das Gedächtnis der Menschen eingegraben, so beeindruckt waren man schon in dieser Epoche von den Bauleistungen der bedeutendsten Kulturvölker, begonnen von den Ägyptern über die Perser bis hin zu den Griechen. Schon damals waren sie Orte, die Weltreisende einfach gesehen haben mussten.

Natürlich sind viele dieser Bauwerke nicht über Nacht entstanden. Oft genug haben ganze Generationen Jahrzehnte an der Fertigstellung gearbeitet, Tausende von Menschen auch fern der eigentlichen Baustellen die Dinge vorbereitet und herbei geschafft, die zur Fertigstellung des Gebäudes gebraucht wurden.

 

 

Spielidee:

 

Genau damit beschäftigt sich das Spiel „7 Wonders“. Die Spieler schlüpfen in die Rolle der Baumeister und Herrscher, die jeweils eines der Bauwerke errichten wollen. Sie versuchen die nötigen Ressourcen herbei zu schaffen und dabei auch ihre Nachbarn im Auge zu behalten, denn es ist wichtig, deren Strategien zu kennen. Das Spiel besteht aus drei sogenannten „Zeitaltern“ mit jeweils sechs Spielrunden, so dass es nicht darauf ankommt, als erster fertig zu sein, sondern möglichst vieles drumherum entstehen zu lassen, um entsprechende Punkte zu sammeln.

 

 

Ausstattung:

 

Das Spiel kommt ohne Spielbrett aus, so dass man auch auf einem kleineren oder ungünstiger geformten Tisch spielen kann. Allerdings sollte jeder die Karten seiner beiden Nachbarn gut sehen können, da dies wichtig für den Spielverlauf ist.

Die Karten sind groß und handlich, auch die Münzen und Marker sind angenehm zu greifen. Das Spielmaterial wirkt sehr stabil, die Farben sind gut voneinander zu unterscheiden, so dass eine Trennung auch ohne genaueres Hinsehen möglich ist. Nur von dem kleinen Block auf dem die Wertung nachher berechnet werden sollen, sollte man sich einige Blätter verwahren, da sie schnell aufgebraucht sind.

 

 

Spielregel

 

Die Spielregel wirkt mit ihrer A4-großen quadratischen Form erst sehr unhandlich, später erweist sie sich als übersichtlich, da die einzelnen Schritte mit sehr vielen passenden Bildern illustriert sind.

Die Kurzübersicht ist für das Spiel dringend notwendig, da es doch einiges an Regeln zu beachten gibt und nicht zuletzt auch die Symbole der Karten immer wieder nachgeschlagen werden sollten.

Die Spielregeln selbst ist sehr ausführlich und komplex, so dass man schon einige Zeit und ein Testspiel braucht, um nachvollziehen zu können, was eigentlich gemeint ist. Leider sind die Beispiele nicht ganz so aussagekräftig, wie sie sein sollten, einige sogar etwas verwirrend.

 

 

Spielablauf

 

Am Anfang erhält jeder Spieler eine Karte mit einem der sieben Weltwunder und den dazugehörigen Spielplan. Je nach dem ob „A“ oder „B“ oben ist, muss die entsprechende Seite des Weltwunder-Plans verwendet werden.

Für die ersten Spiele ist es sinnvoll, nur die „A“-Seite zu verwenden, auch wenn die einzelnen Seiten so abgeglichen sind, dass sie miteinander kompatibel sind und nicht einem der Spieler Vorteile verschaffen.

Jeder erhält auch noch drei Münzen mit dem Wert 1 und jeweils sieben Karten des ersten Zeitalters. Vorher werden die Karten aussortiert, die nur ab einer bestimmten Anzahl von Spielern benutzt werden dürfen.

Der Ablauf einer Runde besteht aus drei Schritten: Zunächst wählen die Spieler die Karte aus, die sie in diesem Spielzug ausspielen wollen. Diese legen sie erst einmal verdeckt vor sich ab, bis alle fertig sind.

Im zweiten Teil der Runde wird die Karte ausgespielt. Diese kann unterschiedlich genutzt werden. Einmal ist es möglich, das darauf abgebildete Gebäude zu errichten, dann kann er damit einen Bauabschnitt seines Weltwunders vollenden und nicht zuletzt kann er die Karte verdeckt ablegen, um drei Münzen zu erhalten. Um zu bauen benötigt man entsprechende Ressourcen. Auf den Karten sind die entsprechenden Rohstoffe und Erzeugnisse abgebildet, auch neu errichtete Gebäude für die Stadt bieten weitere Quellen, so dass es sich durchaus lohnt, auch solche zu errichten. Denn ohne die Rohstoffe oder Punkte, die auf dem Bauabschnitt des Weltwunders zu sehen sind, kann dieses nicht vollendet werden. Fehlende Ressourcen können aber auch von den Nachbarn erworben werden, wenn man genug Geld zur Verfügung hat.

Im dritten Teil der Runde werden die Karten dann an den linken oder rechten Nachbarn weitergegeben.

Nach sechs Spielrunden endet ein Zeitalter. Jeder vergleicht mit seinem Nachbarn die entsprechende militärische Stärke und erhält Sieg- oder Niederlage-Punkte.

Danach beginnt das nächste Zeitalter und es werden wiederum sieben Karten ausgegeben.

Ist auch das dritte durchgelaufen, geht es an die Endwertung, bei der alle erworbenen Punkte – egal welcher Art und Bauwerke aber auch Ressourcen und Münzen zusammengerechnet werden. Wer die meisten Siegpunkte hat, ist der Sieger, bei Gleichstand ist auch die Anzahl der Münzen ausschlaggebend.

Neben den Regeln für 3 und mehr Spieler gibt es auch noch eine 2-Spieler-Variante, in der eine „Freie Stadt“ die Funktion eines dritten Spielers übernimmt und abwechselnd gespielt wird, eine „Grenze“ sorgt zudem für Abgrenzung.

 

 

Spielspaß

 

„7 Wonders“ ist ein Spiel mit viel Interaktion zwischen den Spielern, da es unmöglich ist, für sich alleine zu spielen.

Da nicht jedes Weltwunder die gleichen Rohstoffe und Erzeugnisse benötigt ist Handel in mittleren und späteren Phasen des Spiel unabdingbar, allerdings muss man seine Nachbarn auch so im Auge behalten, damit sie nicht irgendwann die Oberhand bei den Siegpunkten gewinnen.

So kann man in seinem Spielzug zum Beispiel die Karte zu Geld machen, die sie am dringendsten benötigen würden, um sie ein wenig zu blockieren, darf dann aber auch nicht vergessen, seine eigenen Bauwerke und das Weltwunder voran zu treiben, denn auch sie bringen Siegpunkte und nicht zuletzt auch Vorteile ein. Manchmal ermöglichen sie es, ein Bauwerk kostenfrei zu errichten oder nicht mehr so viele Münzen an die Nachbarspieler zahlen zu müssen.

So ist Aufmerksamkeit und ein wenig Vorausdenken unabdingbar, wenn man in dem rasanten Spiel auf einen grünen Zweig kommen will, da die Spieler ihre Aktionen gleichzeitig durchführen dürfen.

Allerdings sind die ersten Spielrunden mit sehr viel Nachschlagen in der Regel und der Kurzübersicht verbunden, da man sich sehr viele Symbole und ihre Bedeutungen aber auch kleine Regeln merken muss. Aus dem Grund sollte man jüngeren Spielern erst noch Zeit lassen oder ihnen unter Umständen unter die Arme greifen. Auf jeden Fall ist eine Partie schnell gespielt, wenn man erst einmal Übung hat, so dass sich „7 Wonders“ auch für kurze Wartezeiten eignet.

Die 2-Spieler-Variante ist zwar auch sehr interessant, aber wesentlich mehr Spielspaß hat man doch am ehesten mit fünf bis sieben Spielern, da der Konkurrenzkampf das Spiel noch rasanter macht.

 

 

Fazit

 

Durch die Interaktion aber auch gleichzeitige Rivalität mit den anderen Spielern kommt sehr viel Spaß auf, gerade wenn alle sich gut konzentrieren und ihre Nachbarn im Auge behalten können. Strategie und Taktik zählen hier am meisten, das Glück ist eher ein wenig dabei ausgeschaltet. Auch wer nicht Stunden über dem Spielbrett grübeln will, wird bedient, da die Runden begrenzt sind und nicht nach dem KO-System gespielt wird.

 

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Brettspiel:

7 Wonders

Autor: Antoine Bauza

Grafik: Miguel Coimbra

Verlag: Repos Production

Material: Karton/Papier & Holz

Spielerzahl: 3-7

Spielmotivation: Strategie

Sprache Spielanleitung: DE

Altersempfehlung: 10 - 99 Jahre

Spieldauer: mindestens 30 Minuten

ASIN: B004A61YWI

Erhältlich bei: Amazon

 

Weitere Infos:

Inhalt:

<typolist>

7 Weltwunder-Spielpläne

7 Weltwunder-Karten

49 Karten „1. Zeitalter“

49 Karten „2. Zeitalter“

50 Karten „3. Zeitalter“

42 Konflikt-Marker

20 Münzen mit dem Wert 3

30 Münzen mit dem Wert 1

1 Wertungsblock

1 Regelheft

1 Kurzübersicht

2 Karten für das Spiel zu zweit

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Erstellt: 29.01.2011, zuletzt aktualisiert: 02.03.2016 11:40, 11504