Blues für Vollmond und Kojote (Autor: Christopher Moore)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Blues für Vollmond und Kojote von Christopher Moore

Rezension von Bine Endruteit

 

Samuel Hunter ist ein erfolgreicher Versicherungsvertreter. Es gelingt ihm, in die verschiedensten Rollen zu schlüpfen, gerade so, wie ihn seine Kunden gerne sehen wollen. Dadurch hat er schon bei den aussichtslosesten Fällen Erfolge verzeichnen können. Doch an diesem Tag läuft nichts so, wie er sich das wünschen würde. Plötzlich gibt es da einen seltsamen Indianer, der in seinem Leben auftaucht und alles durcheinander bringt. Der Unbekannte verkuppelt ihn zwar auch mit seiner Traumfrau, doch sonst legt er alles, was Sam besitzt, in Trümmer. Seinen aktuellen Kunden erschreckt er so sehr, dass dieser gleich einen Herzinfarkt bekommt. Deswegen soll Sam seinen Job verlieren. Und ein seltsamer, wilder Hund treibt sich in der Wohnung des jungen Mannes herum und sorgt dafür, dass er fast seine Bleibe verliert.

 

So kommt es, dass Sam seine Vergangenheit nicht weiter ignorieren kann, denn in seinen Adern fließt Indianerblut. Samuel Hunter heißt eigentlich Samson Hunts Alone und ist ein Crow. Und wer sich dort in seinem Leben breit macht, ist niemand anderer als der Gott Kojote. Erst will Sam das nicht akzeptieren, doch nach und nach bleibt ihm gar nichts anderes übrig, wo doch die Welt um ihn herum zusammenbricht, und so stürzt er Hals über Kopf in das aufregendste Abenteuer seines Lebens.

 

Der Autor Christopher Moore ist bekannt für seine skurrilen und humorvollen Romane. „Blues für Vollmond und Kojote“ ist bereits 1994 veröffentlicht worden, liegt hier aber in einer Neuauflage vor. Wer Moores Bücher lesen will, sollte vorher sein Gehirn ausschalten oder es wenigstens auf Sparflamme stellen, denn anders ist sein literarischer Schwachsinn mit blendendem Unterhaltungswert nicht zu ertragen. Die Geschichte ist weder realistisch nicht besonders ausgefallen, die einzelnen Episoden machen trotzdem Spaß.

 

Den Hintergrund für diese Indianer-Erzählung liefern tatsächlich reale Rituale und Indianerstämme. Christopher Moore versteht es, Existierendes ad-absurdum zu führen und einen dabei noch lachen zu lassen. Trotz der Späße, die er mit den Vorbildern treibt, vergisst er nie, wie es wirklich war.

 

Sam entwickelt sich im Laufe der Zeit von einem spießigen Vertreter zu einem knallharten Indianer. Der Weg dorthin ist amüsant und unterhaltsam. Die Geschichte hat durchaus einige Wendungen, die man so nicht erwartet hätte. Zu Anfang lesen wir abwechselnd von Sams gegenwärtigem Leben und seiner Vergangenheit. Nach ca. zweihundert Seiten spielt das Buch dann nur noch im Hier und Jetzt, wechselt aber zwischen den Charakteren, wobei hauptsächlich Sam und Kojote begleitet werden.

 

Man muss allerdings warnen: „Blues für Vollmond und Kojote“ kann man getrost als Männer-Buch bezeichnen. Es gibt den verschlagenen und leicht verrückten Gott Kojote, Protagonist Sam, eine Rockerbande, einen Ex-Knacki, der sich nun als Hausmeister betätigt, einen ständig betrunkenen Medizinmann und viele mehr. An facettenreichen Charakteren wurde nicht gespart. Doch fällt ihnen etwas auf? Es handelt sich ausschließlich um Männer. Ja, Frauen tauchen in dem Roman auch auf, aber sie sind nur dazu da, kräftig durchgenommen zu werden, das Kind zu füttern, knackige Ärsche zu haben, geschlagen zu werden oder als Sekretärin vor dem Büro zu sitzen.

 

Fazit:

„Blues für Vollmond und Kojote“ ist gute Unterhaltung, für alle, die es etwas derber mögen und sich nicht daran stören, dass Frauen hier keine oder eine miese Rolle spielen. Christohper Moores Witz lohnt sich, wenn man beim Lesen einfach mal sein Gehirn abschalten möchte.

 

Nach oben

Platzhalter

Buch:

Blues für Vollmond und Kojote

Autor: Christopher Moore

Taschenbuch, 352 Seiten

Goldmann, Juli 2008

Originaltitel: Coyote Blue

 

ISBN-10: 3442542383

ISBN-13: 978-3442542383

 

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 21.08.2008, zuletzt aktualisiert: 22.12.2023 16:05, 7148