Vom Dämon verweht (Autorin: Julie Kenner, Die unglaublichen Abenteuer der Kate Connor, Bd. 2)
 
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Vom Dämon verweht von Julie Kenner

Reihe: Die unglaublichen Abenteuer der Kate Connor Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

Was wäre, wenn eine junge Dämonenjägerin wie die aus Film und Fernsehen bekannte Buffy. auch einmal erwachsen wird und ihre geheime Karriere an den Nagel hängt, um in das ganz normale Leben einzutauchen, wenn sie heiratet und das erste Kind auf dem Weg ist?

Genau hier Julie Kenner mit ihrer Reihe um die „Unglaublichen Abenteuer der Kate Connor“ angesetzt und die Idee weiter gesponnen. Inzwischen ist „Vom Dämon verweht“, der zweite Band der Serie erschienen.

 

Kate Connor war einst eine der besten Dämonenjägerin der Staaten. Vor etwas mehr als sechzehn Jahren hat sie den Job allerdings an den Nagel gehängt, um zu heiraten und ein Kind zu bekommen. Seither sind die größten Probleme, denen sie sich stellen muss die Herzensprobleme junger weiblicher Teenager, die Beschäftigung eines sehr munteren Kleinkindes und defekte Haushaltsgeräte.

Gerade einmal die Teilnahme am Elternbeirat in der Schule, kleinere ehrenamtliche Tätigkeiten für die kleine Gemeinde San Diablo und gesellschaftliche Pflichten an der Seite ihres zweiten Ehemannes Stuart, einem Staatsanwalt, bringen noch ein wenig Abwechslung in ihr Leben.

Doch dann hat die Normalität und das scheinbar harmonische Familienleben ein Ende, denn ein Dämon taucht in ihrer Küche auf. Ihr gelingt es mit knapper Mühe und Not den ersten Angreifer abzuwehren, und dabei ihre Tarnung zu wahren, doch sie ahnt, dass er nur der Anfang ist und sie nicht mehr zurück kann.

Ohne das Wissen ihrer Familie beginnt sie ein Doppelleben zu führen und nimmt auf Bitten der „San Forza“ ihre alte Tätigkeit wieder auf. Die einzige Rückendeckung erhält sie von ihrer Freundin Laura, die zufällig hinter ihr Geheimnis kommt.

Einige Monate nach ihrem ersten Einsatz bekommt sie es wieder mit einem Dänon zu tun, der sich als weitaus härterer Gegner erweitert. Sie kann ihn erst in der High School ihrer Tochter stellen und töten. Dabei gelangt sie in den Besitz eines Buches. Zusammen mit Pater Ben, der ihr als wissenschaftlicher Helfer zugeteilt ist, und Laura findet sie heraus, dass es ein Ritual enthält, mit dem man ein Tor aus der Hölle öffnen kann. Offensichtlich war der tote Dämon nur ein Überbringer und die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange.

Denn erst jetzt fällt Kate auf, dass sich einige Schüler im Umfeld ihrer Tochter höchst seltsam benehmen. Welche Rolle spielen also der Surfclub und die Cheerleader (zu denen auch ihre Tochter gehört)? Und was soll sie von dem undurchsichtigen Chemielehrer David halten, dessen Charme sie nicht verzaubert sondern eher misstrauisch macht?

Und nicht zuletzt muss sie sich die Frage stellen wie lange ihr Doppelleben noch gut gehen kann...

 

Julie Kenner erzählt – was heute und in diesem Bereich nicht einmal mehr so unüblich ist – aus der Ich-Perspektive. Sie spricht damit vor allem junge Frauen an, die Serien wie „Buffy“, „Charmed“ oder auch „Desperate Housewifes“ mögen, denn das ein oder andere Element ist durch die Fernsehausstrahlungen wohlvertraut. Durch den munteren und emotionalen Plauderton entwickelt man schnell eine Bindung zu der Heldin, die ihr Leben eigentlich zu mögen scheint, auch wenn sie manchmal an ihren Kindern verzweifelt. Nur über die Tatsache, dass ihr Ehemann eigentlich kaum auftritt, mag man sich ein wenig wundern. So bleibt jedoch mehr Raum zwischen Kate, ihren Kindern und den wenigen Menschen, die über ihr zweites Leben Bescheid wissen.

Hier dreht die Autorin erst richtig auf. Es gibt nicht nur actionreiche Auseinandersetzungen, sondern auch Probleme, die sich die Fernsehserien gar nicht erst gemacht haben? Wie verschwindet man möglichst schnell und unauffällig von der Bildfläche, bevor noch jemand aufmerksam wird? Wie beseitigt man Spuren, die auf den Kampf und einen selbst hinweisen? Und wie verheimlicht man das alles vor einem Teenager, der auch nicht unbedingt auf den Kopf gefallen ist?

All das wird mit einem Augenzwinkern und einem gehörigen Schuss an Humor erzählt. Zudem macht sich die Autorin auch noch über die typischen Klischees lustig, die man mit amerikanischen Klein- und Vorstädten in Zusammenhang bringt.

Heraus kommt ein höchst vergnüglicher Roman, der zudem auch immer wieder mit kleinen Überraschungen aufwartet. So weiß man zum Beispiel bis zum Schluss nicht unbedingt, auf welcher Seite der Chemielehrer steht.

 

Auch wenn man sonst vielleicht nicht viel mit den modernen und sogenannten „paranormalen Romanzen“ anfangen kann, sollte man doch ruhig einmal einen Blick in „Vom Dämon verweht“ riskieren. Voraussetzung ist jedoch, dass man zumindest ein paar Folgen Buffy gesehen hat, um die entsprechenden Anspielungen zu erkennen.

Der Roman bietet jedenfalls auch für den Genrefan vergnügliche Unterhaltung, da er das Wesentliche in den Vordergrund stellt – der Kampf gegen das Böse – und sich dabei nicht unbedingt immer ernst nimmt.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420142104f86effc1
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Buch:

Titel: Vom Dämon verweht

Reihe: Die unglaublichen Abenteuer der Kate Connor, Bd. 2

Autorin: Julie Kenner

broschiert, 448 Seiten

Heyne, erschienen September 2008

Übersetzung aus dem Amerikanischen von Franziska Heel

Titelbild von Natascha Römert

ISBN-10: 3899415272

ISBN-13: 978-3899415278

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 29.11.2008, zuletzt aktualisiert: 13.04.2024 09:07, 7847