Der Weitseher (Autorin: Robin Hobb; Die Legende vom Weitseher Band 1)
 
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Der Weitseher von Robin Hobb

Reihe: Die Legende vom Weitseher Band 1

 

Rezension von Carina Schöning

 

Rezension:

Eine gefühlte Ewigkeit ist es nun her, dass 1995 in den USA die damals unbekannte Autorin Robin Hobb mit The Farseer 1: Assassin`s Apprentice einen Überraschungshit landete und schnell als neue Stimme der Phantastik gefeierte wurde. Allerdings stellte sich die „neue“ Autorin nur als ein Pseudonym von Megan Lindholm heraus, die davor schon mit dem Windsinger (dt. „Windsänger“) und Reindeer People (dt. „Schamanen“) Zyklus die Fantasy Fans begeistern konnte. In Deutschland erschienen die ersten beiden Trilogien um den Bastardprinzen Fitz zuerst im Bastei Lübbe Verlag. Nun hat sich jedoch der Heyne Verlag die Rechte gesichert und veröffentlicht zumindest die erste Trilogie neu. Das schön gestaltete Paperback ist inhaltlich jedoch mit dem 1999 erschienen Roman Der Adept des Assassinen gleich.

 

In Der Weitseher schreibt der nunmehr gealterte Held Fitz Chivalric Weitseher an einer Chronik der Sechs Provinzen und erzählt dem Leser gleichzeitig von seinem eigenen turbulenten Leben und den wichtigsten Entscheidungen und Begegnungen. Angefangen hat alles als sein Großvater ihn mit sechs Jahren zu dem Prinzen Veritas der Provinz Bock bringt. Der namenlose Junge ist ein peinlicher Fehltritt des Kronprinzen Chivalric, der bis dahin gerade durch seine hohen moralischen Ansprüche das Volk polarisiert hat. Der Bastardjunge ist ihm jedoch wie aus dem Gesicht geschnitten und ein Leugnen somit zwecklos. Während Chivalric als Kronprinz nun abdanken muss, wird der Bastard erstmal Burrich, dem Stallmeister von Chivalric übergeben und lernt von ihm fortan das Handwerk der Pferdezucht und Pflege. Von den meisten Leuten nur Fitz oder Bastard gerufen, fällt seine Kindheit ziemlich schwierig aus und als Freunde bleiben ihm nur die Hunde des Stallmeisters. Das Blatt wendet sich jedoch und Fitz bekommt als legitimer Bastard nun nicht nur die notwendige Erziehung, sondern wird auch vom König Listenreich für eine ganz besondere Aufgabe ausgesucht. Nachts wird ihm ab sofort der königliche Assassine Chade, selbst ein ungewünschtes Bastardkind, in die Kunst des Giftmischens und des lautlosen Tötens unterweisen.

 

Mit dem Bastardprinzen Fitz Chivalric Weitseher hat die amerikanische Autorin eine ähnliche Kultfigur erschaffen wie Fritz Leibers Fafhrd und den Grauen Mausling oder auch R.A. Salvatores Drizzt Do´Urden. Der Antiheld mausert sich von einem ungeliebten Niemand zu einem treuen Vasall des Königs und einen hochbegabten Auftragsmörder und bleibt dabei trotz seines Handwerks für den Leser immer noch sympathisch. Da liegt vor allem an der warmherzigen und lebendigen Erzählweise. Detailliert wird dabei nicht nur von Fitz´ Kindheit und Lehrzeit erzählt, sondern auch von dem Drumherum wird berichtet. Die Intrigen und Machtkämpfe am Königshof fesseln genauso wie die einfachen Sorgen einer gewöhnlichen Kerzenzieherin. Das Geschehen spielt dabei in einer mittelalterlich wirkenden Welt mit Magie, die jedoch immer mehr in Vergessenheit gerät. Fitz hat die Begabung dafür von seinem Vater geerbt und wird auch mehr oder weniger erfolgreich in ihrer Anwendung unterwiesen. Währenddessen greifen die Roten Korsaren immer häufiger die Küstenstädte der Region an und plündern diese. Zudem bricht auch eine geheimnisvolle Krankheit unter der Bevölkerung aus und Fitz muss hier mittels Gift nachhelfen.

Die Figuren sind dabei allesamt gut dargestellt und selbst die auf den ersten Blick „bösen“ Charaktere handeln aus nachvollziehbaren Gründen. Negativ ist leider nur der etwas abrupte Schluss. Ehe man sich versieht sind leider die rund sechshundert Seiten rum und man muss gespannt auf den nächsten Band warten. Mit Der Schattenbote wird Fitz abwechslungsreiche Lebensgeschichte dann im Oktober 2009 fortgesetzt.

 

Fazit:

Insgesamt ist „Der Weitseher“ trotz Alter und geänderten Titels immer noch ein spannendes High Fantasy Abenteuer voller Tragik und Komik und einem sympathischen und mitfühlenden Antihelden. Wer die „Legende vom Weitseher“ noch nicht in seiner Phantastik Sammlung hat, kann hier bei der schönen Heyne Neuausgabe beherzt zugreifen.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250923527a5cd0f1
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Buch:

Der Weitseher

Reihe: Die Legende vom Weitseher Band 1

Autor Robin Hobb

Original: The Farseer 1: Assassin`s Apprentice, 1995

Übersetzung Eva Bauche-Eppers

Umschlagillustration: Paolo Barbieri

Heyne, 2009

Taschenbuch, 622 Seiten

 

ISBN-10: 3453524810

ISBN-13: 978-3453524811

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 14.07.2009, zuletzt aktualisiert: 24.04.2024 09:01, 8960