Das Dschungelbuch
 
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Das Dschungelbuch

Rezension von Christian Endres

 

Rezension

»Probier’s mal mit Gemütlichkeit«, trällerte Baloo der Bär im legendären Disney-Zeichentrick-Klassiker von 1967, der ein Jahr nach dem Tod von Altmeister Walt Disney die zum damaligen Zeitpunkt reichlich ungewisse Zukunft der legendären Disney-Zeichentrickfilme rettete. Und auch wenn Das Dschungelbuch von Disney die berühmteste Adaption von Rudyard Kiplings zweibändigem Klassiker aus dem unsterblichen Kanon der Weltliteratur ist – es ist bei weitem nicht die einzige Aufbereitung des Stoffes im filmischen Medium.

 

Dennoch steht in Sachen Film-Adaptionen der beiden im Original zunächst in Magazinform, dann rasch in zwei Buchausgaben veröffentlichen Dschungelbücher der Disney-Zeichentrickfilm unwiderruflich an erster Stelle – er überschattet ja sogar das literarische Original, wenn man die Sache nüchtern betrachtet. Die erste Realverfilmung der Dschungelbücher stammt dagegen bereits aus dem Jahre 1937 und adaptierte ironischerweise die Geschichte um den jungen Elefantentreiber Toomai (bereits hier mit dem jungen Sabu in der Hauptrolle). 1942 folgte der erste Realfilm, der sich der Geschichte Mowglis annahm, der bei den Tieren im Urwald groß wird – was hiernach zum Trend wurde, auch wenn die amerikanische Zeichentrick-Legende Chuck Jones in einer Cartoon-Reihe sich noch einmal den etwas weniger bekannten Episoden (u. a. um die weiße Robbe und Rikki-Tikki) aus Kiplings Büchern annahm.

 

Von der Reduzierung auf die Mowgli-Geschichten einmal abgesehen, ist Das Dschungelbuch mit Sabu von 1942 immer noch eine der besten Adaptionen von Kiplings Geschichten – nicht unbedingt der gesamten, facettenreichen Bücher, aber eben zumindest der Mowgli-Hauptstory. Der indisch-amerikanische Kinderstar Sabu, entdeckt durch Robert J. Flaherty und Zoltan Korda, konnte zwar nie wieder an seine Jugenderfolge mit Der Dieb von Bagdad und eben dem Dschungelbuch anknöpfen – den Mowgli verkörperte er jedoch wie kaum ein anderer nach ihm.

 

Auch die Dschungel-Landschaft und das Zusammenspiel von Mensch und Tier geben dem betagten Film von 1942 (zusammen mit seinem technisch-zeitlichen Gewand) eine Art »altertümliche Authentizität«, die keine noch so moderne Verfilmung von Mowlgis Abenteuern als Wolfsfindelkind und seiner Feindschaft mit dem bösen Tiger Shirkan haben könnte.

 

Fazit:

Ungekürzte 104 Minuten, angenehm dicht an Kiplings zentralen Motiven der Mowgli-Story, und ziemlich gut gealtert. Keine Frage, auch in dieser Form ein echter Klassiker!

 

 

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DVD:

Das Dschungelbuch

USA 1942

Regie: Zoltán Korda

Genre: Literatur-Verfilmung, Abenteuer

Spieldauer: 104 Min.

Concorde Video, 2009

FSK: 6

Umfang: 1 DVD

 

ASIN: B001LX0XDY

 

Erhältlich bei: Amazon

 


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Erstellt: 28.09.2009, zuletzt aktualisiert: 12.09.2023 16:21, 9269