MX vs. ATV Untamed (Wii)
 
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MX vs. ATV Untamed (Wii)

Rezension von Björn Backes

 

Mit der Fortsetzung zum bewährten Off-Road-Spektakel „Unleashed“ wollen die Designer der „MX vs. ATV“-Serie es nun wissen. „Untamed“ offeriert eine Vielzahl neuer Modi, eine Steigerung des Action-Potenzials und einen erheblich erweiterten Spielumfang. Egal ob mit Motocrossbikes, ATVs, Quads oder anderen Off-Road-Fahrzeugen. Der Spieler wird sich bei diesem Game packende Rennen über Stock und Stein liefern. Durch Wasser- oder Schlammgruben, über Baumstämme und Huckelpisten, das Spiel soll alles bieten, was der Off-Road-Spielefreund sich wünscht.

 

Inhalt:

3 Jahre nach dem Erscheinen von „MX vs. ATV Unleashed“ können sich die Fans der Serie über diesen Nachfolger freuen. Gespielt wird vor allem mit Quads und Motocrossbikes, welche sich auf den Pisten wie zu Hause fühlen. Im späteren Spielverlauf gesellen sich vereinzelte Buggys und diverse andere Off-Road-Vehikel zur Fahrzeugauswahl hinzu. Die Gestaltung der Strecken ist dabei ziemlich einfallsreich und bietet auch langfristig eine gewisse Spannung, vor allem aber zum direkten Einstieg eine Menge Spaß. Gefahren wird auf einfachen Huckelpisten in einem Stadion oder aber auch Off-Road durch die leider etwas eintönig gestaltete Landschaft. Dort sind die Hindernisse dann natürlicherer Art, sodass man durch schwer zu befahrenden Sand, Wasser oder auch Schlamm düst. Es kann auch passieren, dass Baumstämme den Weg versperren, solche Einlagen bringen immer wieder Abwechslung.

 

Gespielt wird entweder ein Quick Event, ein X-Cross Turnier oder auch ein Custom Event. Das Custom Event dient hierbei als Übungsstrecke für die Meisterschaft. Hier kann der Spieler alle Optionen selbst einstellen und sich somit an das Spiel, die Steuerung und die Strecken gewöhnen. Bei den Turnieren wird zwischen nationalem Rennen, Supercross, Supermoto, Opencross, Freestyle usw. unterschieden. Free Ride beispielsweise bietet die Gelegenheit nach versteckten und schwer zu erreichenden Zahnrädern zu jagen, welche in der Landschaft verteilt sind. Bei Waypoint ist die Strecke nicht begrenzt, was das Spielen natürlich kniffeliger gestaltet. Der Spieler muss sich von Streckenposten zu Streckenposten bis zum Ziel durchkämpfen.

Die Meisterschaft dürfte für die meisten Spieler die Königsdisziplin sein, denn immerhin stehen in diesem Modus stolze 12 Strecken zur Verfügung. Die Rennplatzierungen der einzelnen Rennen werden kombiniert und bilden so die wöchentliche Gesamtplatzierung. Wer es schafft an allen 12 Rennwochenenden die höchste Platzierung zu erreichen, darf sich schließlich über den Meistertitel freuen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Was auffällt ist, dass das Fahrerfeld immer beieinander gehalten wird. Auch nach einem Sturz sind die Gegner nicht sehr weit weg und somit in guter Reichweite. Das führt natürlich dazu, dass man sich sehr oft in Kämpfen um die beste Position befindet.

 

Geboten wird natürlich auch ein Multiplayer-Modus in welchem zwei Spieler gleichzeitig gegeneinander spielen können. Gezeigt wird das Rennen dann im Splitscreen. Schade, dass der Multiplayer nur für die Modi Quick Event und Custom Event zur Verfügung steht. Eine Meisterschaft im Multiplayer wäre mit Sicherheit wesentlich interessanter gewesen.

Der herausfordernde Charakter der unzähligen Menüs wird jedoch von einem entscheidenden Punkt in den Schatten gestellt, nämlich dem recht geringen Schwierigkeitsgrad. Schon nach einigen wenigen Rennen fährt man in der Meisterserie an der Spitze mit und dominiert das Feld, und dies wohlgemerkt ohne Vorkenntnisse bzgl. Streckenverlauf oder Strategie. Auch die Crashs sind - sofern das man dies so nennen darf - viel zu fair gestaltet.

Wer über die Begrenzungen hinausschießt, muss sich nicht vor härteren Konsequenzen fürchten. In Windeseile wird man wieder automatisch auf die Strecke geführt, muss hier zwar ein bisserl Boden gut machen, findet sich aber schnell wieder inmitten des übrigen Rennfeldes. Eine wahrhaftige Challenge bleibt zumindest diesbezüglich (auch bei Einstellungen auf höherem Niveau) im weitesten Sinne aus. Und dies ist im Hinblick auf das Potenzial der Eventserien dann doch ein wenig schade.

Bedauerlich ist zuletzt, dass die Wii auf einen Online-Modus, wie er bei den NextGen-Vertretern Standard ist, verzichten muss. Im Vergleich mit der PS3 beispielsweise ist dies schon eine erhebliche Einschränkung, insbesondere was den langfristigen Spielspaß betrifft.

 

 

Technik/Grafik:

Die Grafik ist im Gegensatz zu anderen Rennspielen höchstens Durchschnitt. Die Rennstrecken an sich sind gut gelungen, aber die Umgebung wurde doch sehr öde und lieblos gestaltet. Auch die Atmosphäre in den Stadien hätte besser eingefangen werden können. Grafikfehler beinhalten beispielsweise die Bäume im Off-Road-Bereich. Denn kommt der Fahrer von der Strecke ab, kann er durch die Bäume hindurch fahren anstatt eine Kollision zu erleben.

Die Musik ist abwechslungsreich und passt sehr gut zum Spiel. Sie macht teilweise vielleicht sogar etwas übermütig, doch für den Arcade-Charakter, den das Spiel zumindest im Ansatz innehat, definitiv angemessen. Schade ist, dass die Ladezeit zwischen einzelnen Rennen wirklich sehr lang ist. Hat man im Menü ein Rennen ausgewählt muss man ziemlich lange

Im Hinblick auf die Steuerung kann „MX vs. ATV Untamed“ ebenfalls punkten. Grundlage bildet die bewährte „Rhythm Racing“-Engine, die durch intelligente Neuerungen ergänzt wurde. Ziel war es die Steuerung und somit das Fahrgefühl noch authentischer zu machen und dem Spieler die volle Kontrolle zu geben – und das ist ziemlich gut gelungen!

 

 

Spielspaß:

Der Spielumfang ist wirklich gewaltig, die einzelnen Optionen wiederum sind durchaus ein Grund, das Spiel als Alternative zu den bewährten Titeln wie "Colin McRae Dirt" oder "Sega Rallye" mal in Betracht zu ziehen. Die Designer haben sich nicht bloß auf die gängigen Racing-Standards beschränkt, sondern mit Optionen wie Stunts und recht umfangreichen Events auch über den klassischen Meisterschafts-Turnus hinaus Möglichkeiten geschaffen, den Anspruch an den Spieler zu verbessern bzw. zu erweitern. Und gerade hier kommt "MX vs. ATV Untamed" schließlich wieder die simple Steuerung zugute, welche den hohen Action-Anteil noch einmal gezielt in Szene setzt und ein prinzipiell gewöhnliches Spiel auch auf Dauer zu einem echten Geheimtipp macht - gerade wenn man etwas mehr erwartet als Rundkurse und abgegriffene Serienrennen. Für langfristigen Spielspaß ist also bestens gesorgt!

 

 

Fazit:

Auch wenn "MX vs. ATV Untamed" an manchen Stellen immer noch nicht über ein vergleichsweise detailreiches Design verfügt wie meinetwegen „Motorstorm“ und auch dessen flexibler Schwierigkeitsgrad in manchen Menüs schmerzlich vermisst wird, so ist der Nachfolger des nicht ganz überzeugenden „Unleashed“-Prequels sicherlich ein lohnenswerter Motorsport-Beitrag für die NextGen-Konsolen. Besonders in Sachen Fahrgefühl, Action und Arcade-Qualitäten, hält der Titel, was er vorab versprach und ist daher auch definitiv eine brauchbare Alternative zu den bisherigen Bolliden-Schlammschlachten.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420011927f7b74aeb
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MEDIUM:

MX vs. ATV Untamed

System: Nintendo Wii

Designer: THQ

Publisher: ak tronic / Software Pyramide

USK-Einstufung: Freigegeben ab 6 Jahren gem. 14. JuSchG

ASIN: B00264U1M0

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 07.10.2009, zuletzt aktualisiert: 22.01.2015 08:36, 9343