Plasma (Autor: Jeff Carlson)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Plasma von Jeff Carlson

Rezension von Markus Mäurer

 

Rezension:

Die Welt ist am Ende. Fast die gesamte Bevölkerung wurde durch ein mutiertes Nanovirus ausgelöscht, das als Heilmittel gegen Krebs entwickelt wurde. Nur ab einer Höhe von 3000 Fuß bestand eine Chance, zu überleben. Die Regierungen der Welt zogen sich auf die wenigen hohen Gebiete zurück und begannen einen erbarmungslosen Kampf ums Überleben. Die US-Regierung bezieht ihren Stützpunkt in den Bergen Colorados und versucht von dort gegen Rebellen und Kanada ins Feld zu ziehen. »Plasma« knüpft direkt an das Ende von »Nano« an. Wer den ersten Teil noch nicht kennt, sollte an dieser Stelle aufhören zu lesen.

Ruth, Cam und Newcombe ist es gelungen, sich den Impfstoff gegen die Nanoviren zu injezieren. Nun befinden sie sich auf der Flucht vor dem Militär und müssen sich dabei durch eine unwirtliche, menschenfeindliche Umgebung schlagen, die von Nanoviren, giftigen Insekten und Schlangen beherrscht wird.

 

Im ersten Teil lag Carlsons Schwerpunkt auf der Schilderung der vernichten Zivilisation und den wenigen Enklaven, in denen Menschen versuchten zu überleben. In Plasma ist das Szenario Leser bereits bekannt, und doch schafft es Carlson, noch eins draufzusetzen. Weil die drei Gefährten geimpft sind, ist es ihnen möglich, sich in den »Todeszonen« dauerhaft aufzuhalten. Dadurch wirkt die bedrohliche Atmosphäre, die in diesen Zonen herrscht noch dichter und bedrückender. Die Drei können sich kaum fortbewegen, ohne auf eine neue Gefahr zu stoßen. Körperlich fast am Ende, droht die gespannte Gemeinschaft zu zerbrechen. Jeder verfolgt seine eigenen Ziele und wird von seinen eigenen Dämonen verfolgt. Obwohl es noch andere Handlungsstränge gibt, und unserer Protagonisten auch auf andere Menschen stoßen, wirkt ihre Dynamik wie ein Kammerspiel. Der Fokus von Carlson liegt eindeutig auf dieser Gruppe, auch wenn der ehemalige russische Kommandant der Raumstation und ein Armyoffizier auch ein wenig Spielfläche bekommen. Doch diese beiden dienen dem Autor nur als Vehikel, um zu zeigen, was sonst noch in der Welt passiert.

 

Es ist die Hölle auf Erden, durch die sich Cam, Ruth und Newcombe schlagen müssen. Dabei werden sie von ständig neuen Qualen heimgesucht, die sie buchstäblich aufzufressen drohen, und fast jede Hoffnung auf einen Erfolg ihrer aussichtslosen Mission schwinden lassen. Leider übertreibt es Carlson ein wenig, und für den Leser kommt die Qual der Langeweile auf, da sich vieles aus dem ersten Band wiederholt. Erst im zweiten Teil des Buches, schafft es der Autor, der Geschichte ein wenig Tempo zu verleihen, in dem er aus der Mikro- in die Makroperspektive wechselt, und die einzelnen Nationen als Widersacher und Aggressoren ins Spiel bringt.

 

Fazit:

»Plamsa« ist ein durchwachsener Zwischenteil einer Trilogie, mit Höhen und Tiefen. In vielen Punkten tritt er zu lange auf der Stelle, bevor er es schafft, Tempo aufzunehmen. Trotzdem gelingt es ihm, ein bedrohliches Endzeitszenario zu kreieren, das zeigt, dass der Mensch nur ein kurzes Gastspiel auf diesem Planeten gibt.

 

Nach oben

Platzhalter

Roman:

Plasma

Autor: Jeff Carlson

Broschiert: 409 Seiten

Verlag: Piper (Juli 2009)

ISBN-10: 3492266851

ISBN-13: 978-3492266857

Erhältlich bei: Amazon


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 20.12.2009, zuletzt aktualisiert: 27.06.2023 19:37, 9767