Star Wars: The Force Unleashed (PS2)
 
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Star Wars: The Force Unleashed

Rezension von Björn Backes

 

In der immens großen Welt von Lucas’ Sternenkrieg-Szenario gibt es bereits seit etlichen Jahren viel mehr als das, was Filmemacher George in den sechs Episoden des „Star Wars“-Spektakels auf die Kinoleinwand gebracht hat. Die zahlreichen Romanreihen bei Blanvalet und Panini, die wuchtigen Comic-Editionen und zuletzt auch das wachsende Videospiel-Segment sind essentielle Weiterentwicklungen der klassischen Story und gerade in letzter Zeit einfallsreiche Alternativen für all das, was bereits hunderte Male in aller Ausführlichkeit durchgekaut wurde. Mit „The Force Unleashed“ ist im vergangenen Jahr ein weiterer Titel mit dem Prädikat ‚höchst interessant’ erschienen – Letzteres vor allem deshalb, weil man wieder ein fiktives Nebenszenario zum legendären Main-Plot erstellt wurde.

 

 

Inhalt:

Die Story, die hinter „The Force Unleashed“ steckt, ist allerdings ein klassischer Abriss des bekannten Macht-Geplänkels, vertreten jedoch durch illustre Persönlichkeiten wie Vader selbst. Der Anakin-Nachfolger hat bei einem Streifzug auf einem Planeten der Föderation den Sohn eines seiner Opfer in der Hoffnung am Leben gelassen, dass dieser ihm mit fortschreitedem Alter einmal ein mächtiger Verbündeter werden kann. Der Lord erkennt die Macht des Jungen und sieht sich Jahre später nicht enttäuscht, als der Jüngling unter dem Pseudonym Starkiller die Jedi-Jagd fortsetzt und die Meister des Lichtschwertkamps auszulöschen beginnt. Doch da er in geheimer Mission unterwegs ist und selbst das Imperium nichts von ihm und seinen Fähigkeiten weiß, ist er in seinem Bestreben, die Jedis zu vernichten, alleine auf weiter Flur. Lediglich die imperiale Pilotin Juno Elcipse macht sich mit ihm vertraut und steht an seiner Seite – und führt ihn durch die Reihen der Schlachtfelder, in denen Starkiller seine Qualitäten als Lichtschwertakteur unter Beweis stellen muss.

 

Dort muss der selbst ernannte Killer nun seinen Mann stehen und vor allem in den zahlreichen Gefechten alles aus sich und seinem Schwert herausholen, um die Bedrohungen durch Söldner, imperiale Kämpfer und mächtige Kampfmaschinen abzuwehren. Der Kampf gegen die gleichwertigen Gegner erweist sich hierbei noch als unproblematische Standardaufgabe, die man ohne großes Aufsehen lösen kann. Sollten dann jedoch Rancors, andere Walker oder gar die gejagten Jedis dem Protagonisten gegenübertreten, wird das Vergnügen sofort knifflig und zur permanenten Herausforderung.

Während die Aufgaben mit dem Lichtschwert im Grunde genommen das A und O des Spiels darstellen, ist es um die Abwechslung im Gameplay nicht ganz so gut bestellt. Im Grunde genommen hackt man sich geradezu durch die feindlichen Linien und bewegt sich durch die, von einigen kurzen Adventure-Elementen abgesehen, sehr linear abgewickelten Welten. Dass hierbei zwar die Kulisse für gigantische Eindrücke sorgt, sollte nicht verdrängt werden, doch langfristig fordert man schon ein wenig mehr als actionreiche Kampfsequenzen und 1:1-Duelle mit Hilfe der Macht. Hier und dort ein weiterer Level in einem der zahlreichen Raumer hätte dem Spielgeschehen auf alle Fälle gut getan.

Stattdessen begleitet man Starkiller und seine Gefährtin durch die spektakulärsten Abschnitte, erkundet völlig fremde Planeten, schlachtet die unterschiedlichsten Gegner ab und entwickelt immer mehr Strategien, die Macht noch effizienter einzusetzen – so weit, so gut. Der generelle Anspruch ist hierbei auf einem anständigen, aber niemals überfordernden Level. Und da man grob betrachtet in seinem gesamten Handeln relativ eingeschränkt ist, steigt der Wunsch nach individuellen Neuerungen und bereichernden Events von Level zu Level mehr. Sich langfristig nur am Kampf gegen die Jedis und der Beseitigung der Walker zu laben, funktioniert nämlich leider nicht. Ein Glück also für „The Force Unleashed“, dass die Präsentation und die Action-Performance so grandios ist, denn sonst wäre das Ganze, soviel vorweg, für einen virtuellen „Star Wars“-Vertreter recht durchschnittlich.

 

 

Technik/Grafik:

Die audiovisuelle Aufbereitung des aktuellen „Star Wars“-Titels ist wirklich beachtlich und bietet ein kinoreifes Effekt-Feuerwerk, das ganz klar die Handschrift von Altmeister Lucas trägt. Hinzu kommen fabelhafte Filmsequenzen, die auch auf der PS2 ansprechend in Schale geworfen wurden und nur minimal hinter den NextGen-Vorbildern zurückbleiben. Stark! Dennoch hat die grafische Bearbeitung einen kleinen Schönheitsfehler, und das ist die eher dürftige Kameraführung, bei der man immer wieder in tote Winkel gerät und sich einem Gegner quasi ins Lichtschwert stürzt, ohne ihn einblicken zu können.

Das Handling wiederum ist, salopp gesagt, idiotensicher. Bei den Schwertkämpfen ist nicht einmal eine intuitive Führung eingebaut, so dass man ständig ins Schwarze trifft – wenn man denn trifft. Ansonsten gibt es auch hier keine Schwierigkeiten, da das Repertoire der Moves ebenfalls begrenzt ist und man die Basics schnell draufgeschafft hat.

 

 

Spielspaß:

Man muss trotz der brillanten Präsentation konstatieren, dass eine Menge Potenzial verschenkt wurde, weil sich das Gameplay zu sehr auf die Hack & Slay-Elemente konzentriert und der Adventure-Anteil im linearen Spielsystem viel zu stark untergeht. Viel Optionen wurden hier verspielt, zumal die Handlung auch mehrfach andeutet, welche Nebenschauplätze man hier hätte nutzen können. Eine Pilotin als zweite Hauptdarstellerin hätte hier kaum mehr augenzwinkernd agieren können.

Doch sei’s drum, auch wenn das Ganze insgesamt doch sehr einspurig dargestellt ist, ist das Spielvergnügen relativ hoch, weil die Action mit dem Schwert immer wieder eine Wonne ist und man sich auch an den härteren Aufgaben gerne die Zähne ausbeißt. Der Lohn, nämlich die spektakulären Einsprengsel und Videosequenzen, entschädigt allemal für manch ausgelassene Chance, täuscht aber auch nicht darüber hinweg, dass die maximale Ausschöpfung in „The Force Unleashed“ sicher nicht gegeben ist – auch wenn das Ergebnis mehr als respektabel ist. Aber das darf man von einem „Star Wars“-Titel schließlich auch immer erwarten…

 

 

Fazit:

“Star Wars: The Force Unleashed“ ist prinzipiell ein sehr gutes Action-Game, das lediglich daran krankt, dass es im Gameplay ein wenig zu eindimensional aufgebaut ist. Doch das gewohnte „Star Wars“-Niveau ist nie gefährdet, weshalb Fans und PS2-besitzer nahezu bedenkenlos zugreifen können.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404250121318c533538
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MEDIUM:

Star Wars: The Force Unleashed

System: Playstation 2

Entwickler: Lucas Arts

Publisher: ak tronic / Software Pyramide

USK-Einstufung: Freigegeben ab 12 Jahren gem. 14. JuSchG

ASIN: B002Q75F46

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 10.01.2010, zuletzt aktualisiert: 12.02.2015 12:38, 9842