Viel verrät Amy Erin Thyndal nicht über sich, sie ist aber auf Instagram und Tik.Tok recht aktiv und hält so Kontakt zu ihren Lesern. Sie lässt lieber ihre Geschichten für sich sprechen, so wie A Kiss of Ice and Blood, der erste Teil der Legends of Askja.
Das Inselkönigreich Askja ist in weiten Teilen nicht nur von ewigem Eis überzogen, es herrscht auch ein zerbrechlicher Friede zwischen den machthungrigen Menschen und den skrupellosen magischen Wesen, die Berge, Flüsse und Geisire bevölkern.
Eines Tages gerät die Eisdämonin Frin in die Gefangenschaft des Menschenprinzen Leif, der sie in den Kerker des Schlosses bringt. Während sein Vater Böses plant, kommen sich der junge Mann und die Frau, immer näher und stellen fest, dass sie beide belogen wurden.
Es ist schon ein interessanter Mix aus verschiedenen Mythologien, den die Autorin ihren Lesern präsentiert, denn neben Sirenen und Najaden gibt es in Ermanglung eines besseren Namens auch noch Eisdämoninnen, die sich von den Seelen und der Lebenskraft der Menschen ernähren.
Deshalb ist es auch kein Wunder, dass der König sie ausgerottet sehen möchte und alles dafür zu tun scheint, während sein Sohn entsprechende Bedenken hat. Nach und nach erfährt man nämlich auch warum dem so ist.
Die Geschichte verzichtet darauf, den Hintergrund auszubauen und konzentriert sich wie jede gute Romantasy auf die Beziehung der beiden Hauptfiguren. Daher spielt die Geschichte auch nur an wenigen Orten und lässt alle anderen Charaktere blass erscheinen.
Solide, wenn auch nicht sonderlich überraschend finden die beiden Figuren zusammen und erfahren mehr über sich und die Geheimnisse der Insel, die vor ihnen verborgen wurde. Natürlich bleibt auch nicht aus, dass Leidenschaft zwischen ihnen entbrennt.
Das ganze ist flott geschrieben, die Figuren entwickeln sich nett, so dass man als Leser ganz gut unterhalten wird, auch wenn man nicht all zu viel an kulturellem und politischen Hintergrund erwarten sollte.
Immerhin bekommen die phantastischen Elemente etwas Raum, wenngleich man auch hier merkt, dass die Magie eher dazu dient, um die Dramatik zu erhöhen, als wirklich für sich allein stehen zu können.
Die Geschichte ist relativ gut in sich geschlossen, es bleiben aber genügend Schlupflöcher für eine Fortsetzung, denn ein Konflikt wird nur verschoben. Aber sie weiß zu unterhalten, gerade was die Liebesgeschichte angeht, die sich angenehm entwickelt.