Carina Schnell ist studierte Übersetzerin und hat einige Jahre in anderen Ländern gelebt, was sie dazu brachte, ihre Erlebnisse in ihre Sommer in Kanada-Reihe einzubringen. Mit der Rabenwinter Saga folgt sie nun ihrer Leidenschaft für nordische Mythen. Nach A Breath of Winter ist nun der zweite Band der Dilogie A Whisper of Wings erschienen.
Smilla hat als neue Anführerin der Söldnertruppe »Die wilde Jagd« nur noch ein Ziel, sie will den Tod ihres Geliebten Gent rächen und verfolgt daher gnadenlos die Walküren, die ihn auf dem Gewissen haben. Und dass, obwohl sie immer noch mit sich hadern, weil Gent der berüchtigte Hexenmörder war, der auch ihre Familie auf dem Gewissen hat.
Um alle Walküren zu vernichten, entschließt sie sich zu einem waghalsigen Plan: Sie will mit den anderen nach Addangard reisen, um dort die Götter zu befreien, damit sie den Monstern ein Ende machen. Doch das ist schwerer gesagt als getan und in Odins Hallen erwarten die Menschen so einige Überraschungen.
Vielleicht sind die Walküren nicht das, was die Leser normalerweise erwarten, erinnern diese von den Beschreibungen her doch mehr an Harpyien, aber das Geheimnis, das diesen Monstern eigen ist, passt dennoch sehr gut in die nordische Mythologie.
Nachdem der erste Band eher von der einfachen Geschichte um einen Serienmörder, der es ganz auf Hexen abgesehen hat, taucht die Autorin nun tiefer in die Welt der nordischen Mythen ein und entführt die Leser nicht nur in verborgene Regionen der Menschenwelt sondern auch in das Land der Götter, in dem die Unsterblichen ihr wahres Gesicht zeigen, vor allem einer.
Natürlich hadert die Heldin immer noch ein wenig mit den Gefühlen, in Bezug auf Gent, was der Romantasy geschuldet ist, genau so wie einige andere Entwicklungen, aber das Abenteuer und ihre Aufgabe bekommen weitaus mehr Raum als man denkt, so dass die Geschichte spannend und zügig voran schreitet und dabei auch für den Genre-Fans ein paar nette Entwicklungen bietet.
Die Figuren, vor allem einige Mitglieder der Söldnertruppe erhalten ein wenig mehr Tiefe und die Heldin selbst darf sich auch angenehm weiter entwickeln.
Das Ende mag zwar bis zu einem gewissen Teil vorhersehbar sein, bietet aber auch ein paar individuelle Überraschungen. Vor allem ist es sauber in sich geschlossen und wird den Charakteren durchaus gerecht.