Äpfel zu Äpfeln: Erweiterung 1 (Kartenspiel)
 
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Äpfel zu Äpfeln: Erweiterung 1 (Kartenspiel)

Rezension von Tanja Elskamp

 

„Äpfel zu Äpfeln“ ist ein Partyspiel – oder zumindest eines, für das mindestens vier Mitspieler benötigt werden. Die obere Grenze wurde bei zehn Spielern angesetzt. Im Dezember 2005 erschien dieses kurzweilige Spiel, fast ein Jahr später, im November 2006, wurde die (erste) Erweiterung des Spiels von Pegasus veröffentlicht.

 

Das Spielprinzip ist denkbar einfach. Einer der Spieler fungiert als Schiedsrichter. Dieser legt eine grüne Apfelkarte aus, die ein Adjektiv zeigt. Nun müssen alle anderen Spieler eine von den sieben zu Beginn ausgeteilten roten Apfelkarten auslegen, von der sie glauben, dass sie am besten zur grünen Karte passt. Vielleicht entscheiden die Spieler sich aber auch für einen Begriff, von dem sie annehmen, dass der Schiedsrichter diese am ehesten als passend empfinden, denn genau darum geht es letztlich.

Je nach Mitspieleranzahl wird nur eine gewisse Anzahl roter Karten gewertet, so dass Entschlussfreude und Schnelligkeit gefragt sind, wenn es darum geht, eine rote Karte abzulegen. Diese Karten zeigen stets ein oder mehrere Substantive. Nun ist es die Entscheidung des Schiedsrichters, welchen Begriff er für die sinnvollste Ergänzung der grünen Karte hält. Hat er sich entschieden, geht die grüne Karte an den Spieler, der die passende rote Karte ausgelegt hat. Um zu verhindern, dass beim Spielen Vetternwirtschaft betrieben wird, werden die ausgelegten Karten vor der Entscheidung des Schiedsrichters gemischt.

Auch wieder abhängig von der gesamten Mitspieleranzahl gilt es, eine bestimmte Anzahl grüner Karten anzusammeln, um das Spiel zu gewinnen.

 

Der Karton enthält über dreihundert neue Karten für das Spiel, ist damit allerdings zugleich so umfangreich, dass die Erweiterung sich auch eigenständig spielen lässt. Dies stellt den Käufer womöglich zunächst vor einige Probleme, denn öffnet man den Karton, findet man zwar die Karten fein säuberlich in drei Stapeln verpackt und in einen schlichten Plastikkartenhalter einsortiert, eine Spielanleitung sucht man jedoch vergeblich. Findige Leute kommen darauf, dass die komplette Ableitung im Internet auf der Pegasus-Webseite zu finden ist, andere kommen erstmal ins Grübeln. Intensives Betrachten des Kartons führt schließlich zu der Erkenntnis, dass Kurzregeln sowie eine Tabelle nötiger Siegpunkte auf den Seiten des Kartons aufgedruckt wurden. Ein nettes Entdeckerspielchen für die, die Spaß an solcherlei haben, insgesamt hinterlässt der Unwillen, zumindest einen schlichten Zettel mit den Regeln in den Karton einzubringen, jedoch einen deutlich negativen Eindruck.

 

Das Spiel selbst ist wie beschrieben ausgesprochen simpel, in wenigen Minuten verstanden und in zwanzig Minuten grundsätzlich leicht beendet. Wird die Chance genutzt, die Entscheidung des Schiedsrichters mit Einwürfen, Ratschlägen und derlei zu beeinflussen und spielen wirklich zehn Leute mit, kann eine Partie auch eine halbe Stunde lang dauern, wobei Chaos und Lautstärke einzukalkulieren sind, die den Spielspaß manches Mal auch wieder ein wenig dämpfen können.

 

Liest man die Anleitung auf der Webseite, so entdeckt man, dass noch einige alternative Spielweisen angeboten werden. Dabei handelt es sich allerdings grundsätzlich um so leichte Variationen, dass das Spielprinzip sich nicht wirklich verändert. Nette Anregungen bieten sie dennoch.

 

Das Layout der Karten ist sehr schlicht und somit womöglich nicht jedermanns Geschmack, von größerem Interesse ist jedoch der jeweilige Aufdruck. Nicht nur die Begriffe selbst finden sich dort, sondern auch Kommentare zu dem jeweiligen Begriff. Manchmal handelt es sich dabei um Hintergrundinformationen zu einer Person oder einem Ort, manchmal sind es auch einfach witzig gemeinte Kommentare. Lachen kann man längst nicht über alle. So bietet das Repertoire beispielsweise Flachwitze wie bei dem Begriff Grabräuber („Gehen über Leichen“) und solche, über die nun nicht jeder lachen kann wie beispielsweise beim Begriff Ölteppich („Der amerikanische Öltanker Exxon Valdez lief am 24.3.1989 in Alaska auf Grund. Das lief wie geschmiert.“).

 

Fazit:

Insgesamt bietet die Erweiterung sowohl für Neueinsteiger als auch als Ergänzung zum Grundspiel zahlreiche neue Begriffe und somit neuen Wind im Spiel. Beim Material war man ein wenig arg sparsam, ob das Spielprinzip, Layout und Text gefallen, dürfte sich von Spieler zu Spieler teils deutlich unterscheiden und zu guter Letzt bietet die Erweiterung insgesamt 123 Karten weniger als das Grundspiel, kostet allerdings nur zwei Euro weniger – da hätten es gerade in Anbetracht der Ausstattung durchaus auch noch der eine oder andere Euro weniger getan.

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240419151222d0e39543
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Äpfel zu Äpfeln: Erweiterung 1 (Kartenspiel)

Altersvorgabe: ab 12 Jahren

Spielerzahl: 4 bis 10

Inhalt: 240 rote Karten, 78 grüne Karten und Kartenhalter

Verlag: Pegasus

ISBN: 3937826661

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 29.12.2006, zuletzt aktualisiert: 22.02.2016 13:09, 3280