Alchemist (Brettspiel)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Alchemist

Rezension von Bine Endruteit

 

Die Adepten der verschiedenen Alchemisten-Schulen liegen im Wettstreit miteinander. Sie treten an, um die besten Zaubertränke zu brauen und so Ruhm um Ehre zu erlangen. Es gilt, eigene Tränke herzustellen oder die der anderen erfolgreich zu kopieren. Hauptsache, man erreicht so viele Ruhmespunkte, dass man die Nase vorn hat, wenn die Ingredienzien ausgehen.

 

Schon der äußere Eindruck des neuen Spiels aus der Feder von Carlo A. Rossi macht viel her. Auf der Schachtel ist ein detailreiches Bild verschiedener Adepten zu sehen, das für die nötige Atmosphäre sorgt, und auch das Spielbrett selbst ist sehr gelungen gestaltet. Die Spielsteine sind aus Holz, die Plättchen und die Sichtschirme aus Pappe. Insgesamt enthält die Packung 160 Ingredienzien, 30 Siegelsteine, 10 Ruhmesplättchen, 5 Sichtschirme, 5 Kärtchen für die Schulen, 5 Insignien, 1 Orakelbeutel, 1 Kompendium, also den Spielplan, und die Spielregeln. Die Anleitung ist gut zu verstehen, auch wenn man beim ersten Spiel vielleicht das eine oder andere erneut nachschlagen muss. Beispiele helfen zusätzlich, den Ablauf zu begreifen.

 

„Doppelt plagt euch, mengt und mischt! Kessel brodelt, Feuer zischt“, wird Macbeth in der Spielanleitung zitiert und genau darauf kommt es auch an. Jeder Spieler erhält zu Anfang zwölf Zutaten (Ingredienzien) in Form von kleinen, farbigen Würfeln. Diese werden versteckt aus dem Orakelbeutel gezogen. Es gibt 5 verschiedene Farben, die in gleicher Anzahl in jedem Spiel vorkommen. Weitere Ingredienzien liegen auf einem offenen Vorrat. Die Steine, die man hat, werden verdeckt hinter einem kleinen Sichtschirm gebunkert. Dazu enthält jeder Spieler noch eine Schulen-Karte. Darauf ist die Farbe einer bestimmten Zutat zu sehen. Wenn man es schafft, diese Farbe besonders oft zu spielen, kriegt man dafür Bonuspunkte, diese werden aber erst am Ende des Spiels errechnet. Von den sechs Siegelsteinen einer Farbe benutzt man einen, um auf dem Spielbrett seine Ruhmespunkte anzuzeigen, und den Rest, um seine Zaubertränke zu markieren.

 

Gespielt wird reihum. Wenn man am Zug ist, kann man eine neue Rezeptur entwerfen, die bestehende eines Gegners kopieren oder passen, dann darf man eine Zutat aus dem Vorrat oder zwei verdeckte aus dem Orakelbeutel ziehen. Entwirft man einen neuen Trank, kann man zwischen einer oder fünf Ingredienzien dafür verwenden. Es dürfen aber nicht mehr als zwei gleiche vorkommen und die beiden Farben, die oberhalb des auf dem Spielplan abgebildeten Kessels für diesen Trank zu sehen sind, sind auch tabu. Dazu legt man eins der noch freien Ruhmesplättchen seiner Wahl. Diese zeigen die Zahlen von 1-10 an. Die Anzahl an Punkten, die das Plättchen zeigt, darf man vorrücken und sich von den zwei beim Kessel auf dem man sie abgelegt hat, angezeigten Zutaten je eine in den persönlichen Vorrat legen. Mit einem Siegelstein wird angezeigt, wer den Trank gebraut hat, denn man darf nur die der Gegner kopieren. Sind alle fünf Siegelsteine aufgebraucht, kann man keine neuen Gemische mehr herstellen. Beim Kopieren nimmt man genau die Zutaten, die auf dem Kessel liegen, aus dem persönlichen Vorrat. Eine gibt man dem Hersteller als Bezahlung, die restlichen werden aus dem Spiel genommen. Man darf so viele Felder vorrücken, wie das Ruhmesplättchen Punkte zeigt, und sich die beiden Zutaten nehmen, die beim Kessel angezeigt sind. Das Spiel endet, wenn im offenen Vorrat drei Zutaten verschwunden sind, dann werden die Ruhmespunkte ausgezählt und wer die meisten hat, gewinnt.

 

Es braucht einige Spielrunden, bis man richtig „drin“ ist und Alchemist voll auskosten kann, denn es ist ein echtes Strategiespiel. Wenn man einfach so drauflos braut, kommt man zwar auch weiter, es macht aber nicht so viel Spaß. Man hat nämlich zahlreiche Möglichkeit, den Gegnern das Leben schwer zu machen. So sollten Tränke mit einer hohen Ruhmeszahl teuer zu bezahlen sein, also viele Zutaten enthalten, während es sich empfiehlt, die Farbe, die die eigene Schule hat, billig wegzugeben, damit möglichst viele Ingredienzien davon benutzt werden. Zusätzlich kann man darauf achten, welche Steine der Gegner wohl bekommen wird, wenn man einen Trank braut, und dass die eigenen Tränke ohne bestimmte Zutaten schwerer herzustellen sind. Es empfiehlt sich also, dem Spiel Zeit zu lassen, damit es seine Qualitäten voll entfalten kann, dann hat man auch auf Dauer Freude daran.

 

Die Spieldauer ist mit 50 Minuten angegeben, allerdings liegt die Zeit bei weniger Spielern deutlich darunter. Zu Zweit kann man eine Runde schon in 20-30 Minuten hinter sich bringen. Geeignet ist Alchemist für bis zu fünf Personen. Das Mindestalter ist mit 10 Jahren angegeben, was sicherlich nicht verkehrt ist, denn jüngere Kinder werden die strategischen Kniffe nicht gut genug begreifen.

 

Fazit:

Alchemist ist ein gelungenes Strategiespiel, das ein wenig Zeit braucht, um sich voll zu entwickeln. Die Spielzeit steigt bei einer größeren Anzahl von Personen. Was die Gestaltung angeht, ist das Spiel wirklich sehr gelungen. Echte Holzsteine und ein liebevoll gemalter Spielplan sehen edel aus und sorgen für die richtige magische Stimmung.

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240424213629488ff2e3
Platzhalter

Brettspiel:

Alchemist

Autor: Carlos A. Rossi

Amigo., 2007

Spieler: 2 bis 5

Dauer: 40 Minuten

Alter: ab 10 Jahren

ASIN: B000N3TXLQ

Erhältlich bei: Amazon

 

 

 


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 11.05.2007, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 3854