Alera - Zeit der Rache (Autorin Cayla Kluver, Alera-Trilogie, Bd. 2)
 
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Alera - Zeit der Rache von Cayla Kluver

Reihe: Alera-Trilogie, Bd. 2

Rezension von Christel Scheja

 

Neben Vampiren sind immer noch junge Autorinnen und ihre romantischen Fantasy-Abenteuer im Trend. Der Piper-Verlag hat dies mit Cayla Kluver und ihrer „Alera“-Saga bewiesen, die im letzten Herbst mit „Geliebter Feind“ startet. in „Zeit der Rache“ wird die Handlung nahtlos fortgesetzt.

 

Als Prinzessin kann Alera nicht nach ihrem Herzen entscheiden, sondern muss den Traditionen folgen. Das hat die junge Frau an ihrem siebzehnten Geburtstag und im Jahr danach erstmals sehr bewusst erfahren. Nicht nur, dass sie bereits zur Königin gekrönt wurde, sie soll auch den von ihrem Vater favorisierten Steldor heiraten, den arroganten und hitzköpfigen Sohn des Gardehauptmanns, damit dieser die Stelle des Königs einnehmen und regieren kann.

In der Zeit, die man ihr noch lässt, um sich zu entscheiden, lernt sie den geheimnisvollen Narian kennen. Es stellt sich heraus, dass er nicht nur ein Spion aus dem feindlichen Bergkönigreich Corkyria ist, sondern auch der Sohn einer adligen Familie Hytanicas und vielleicht sogar jemand, der in einer alten Prophezeiung genannt wird.

Jedoch hat sie am Ende keine andere Wahl mehr, als sich für Steldor zu entscheiden, denn Narian entscheidet sich schließlich gegen sie und kehrt in die Heimat zurück, die wirklich seinem Herzen gehört...

So nimmt das Leben unaufhaltsam seinen Lauf. Alera wird vermählt und mit ihrem Mann gekrönt. Zu ihrem Erstaunen zeigt der neue König nun auch ganz andere Seiten. Er zwingt sie nicht zum Beischlaf, sondern wartet geduldig ab. Zudem bemüht er sich, ein guter Herrscher zu werden.

Doch dann wird deutlich, dass Corkyria nun endlich Hytanica in die Knie zwingen will und den bisher nur an den Grenzen schwelenden Krieg forciert. Gerade der Overlord ist nicht bereit Gnade zu zeigen.

So muss das junge Königspaar sich nun einer schweren Herausforderung stellen, die das Leben aller kosten könnte, wenn sie einen Fehler machen. Vor allem Alera hat die Aufgabe über sich hinaus zu wachsen und alle Vorbehalte zu vergessen, um ihr Volk zu beschützen.

 

Wie schon im ersten Band konzentriert sich Cayla Kluver in erster Linie auf die Prinzessin und ihr näheres Umfeld, verzichtet darauf, epische Schlachten zu erzählen. Aber die Schrecken des Krieges und der Eroberung werden nun auch für die Adligen immer spürbarer und unangenehmer.

Es fällt auf, dass die Autorin in diesem Buch ihre Hauptfigur wieder sehr stark zurücknimmt. Alera scheint sich in ihr Schicksal ergeben zu haben, ist unsicher und ängstlich, nimmt ganz die Rolle der auf alles nur reagierenden Frau ein. Selbst nimmt sie nur wenige Dinge in die Hand und wenn dann wirkt sie eher wie ein verzogenes Kind.

Narian selbst spielt überraschenderweise kaum eine Rolle, er hat eigentlich nur am Anfang und am Ende einen Auftritt.

Dafür entwickelt sich Steldor erstaunlich gut. Er war bisher ein eher unangenehmer Nebencharakter, der vor allem durch seine Arroganz auffiel. Das ändert sich in dem Moment, in dem er beginnt, Verantwortng zu tragen. Nicht nur Alera gegenüber ist er zurückhaltend, er bemühlt sich auch, seiner neuen Rolle gerecht zu werden.

Insgesamt bleibt der Roman aber dennoch oberflächlich. Auch wenn es am Ende ein wenig brutaler zu Sache geht, bleibt die Gewaltdarstellung doch moderat, da die Grausamkeit des „Overlords“, der die treibende Kraft hinter dem Krieg ist, meistens nur erzählt wird, die Heldin aber nichts mit eigenen Augen miterlebt. Viele Charaktere, gerade bei den Feinden, sind auf wenige Eigenschaften reduziert, so dass man nicht unbedingt mit ihnen fühlt.

Da der Hintergrund ebenfalls weiterhin sehr schwammig bleibt, wird auch der Konflikt ziemlich einfach gelöst, denn die Helden finden eine überraschende Verbündete, die sie bei dem nachfolgenden Kampf unterstützt.

Alles in allem gibt es aber doch keine deutlichen Längen, da die Autorin einen sehr angenehmen und flüssigen Schreibstil hat und viele Kleinigkeiten für Abwechslung und auch ein wenig Spannung sorgen.

 

Wie schon „Alera – Geliebter Feind“ , so dürfte auch „Alera - Zeit der Rache“ in erster Linie romantisch veranlagten Mädchen und Frauen gefallen, die eher weich gespülte und harmlose Fantasy mit viel Herzschmerz mögen. Der erfahrene Genrefan wird viele Klischees und vor allem die Intrigen viel zu früh durchschauen und auf Dauer enttäuscht über die starke Gewichtung des Buches zugunsten von Beziehungen und Gefühlen sein.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 202404240658318a909548
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Buch:

Zeit der Rache

Reihe: Alera Band 2

Autorin: Cayla Kluver

Piper-Verlag, März 2011

Taschenbuch, 572 Seiten

Übersetzung: Henriette Zeltner

Titelbild: Melanie Delon

ISBN-10: 3492702171

ISBN-13: 978-3492702171

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Kindle-ASIN: B004YZJ47M

 

Erhältlich bei: Amazon Kindle-Edition


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Erstellt: 13.06.2011, zuletzt aktualisiert: 20.02.2024 15:56, 11867