Amazonas (Brettspiel)
 
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Amazonas

Rezension von Holger Hennig

 

Ein wirklich gut und sehenswert ausgestattetes Spiel ohne großen Suchtfaktor – Amazonas ist spielenswert, aber nicht wirklich originell. Trotzdem lohnt sich ein kleiner Abstecher nach Südamerika in den tiefen Dschungel.

 

Die drei bis vier Spieler sind Forscher, die sich auf Schmetterlinge, Fische, Echsen, Papageien und Orchideen stürzen, denn jeder will die meisten neuen Arten finden und dementsprechend auch Forschungsgelder requirieren. Auf einem schön gestalteten Spielfeld gibt es einige Orte, in denen für verschiedene Kosten Forschungsstationen gebaut werden können. Die erste Station kann frei gewählt werden, dann muss man von dort aus über Wasser- und Landwege das nächste Dorf bebauen. Das Einkommen und die Spielreihenfolge wird mit Karten ausgespielt, die nacheinander abgelegt werden, und erst wieder aufgenommen werden dürfen, wenn alle ausgespielt sind. Für jede Forschungsstation, die man baut, gibt es ein Plättchen mit einer der fünf Tier- oder Pflanzensorten. Wer zuerst möglichst viele hat, bekommt Extra-Punkte, trotzdem zeigte sich, dass es taktisch wohl klüger ist, sich erst mal auf ein bis zwei Sorten zu konzentrieren, denn das hilft sowohl beim Einkommen, als auch bei der Endabrechnung.

Die einzige Interaktion die das Spiel bietet, ist die Verteuerung, die einsetzt, wenn in einem Dorf schon gebaut wurde. Wenn also in einer Runde das Dorf, in das man gerade bauen will, von einem Mitspieler bebaut wird, ist wahrscheinlich das Geld zu knapp um dort immer noch zu bauen. Dann heißt es sparen, oder sich eine andere Route suchen.

Jeder Spieler bekommt am Anfang eine Auftragskarte und die gibt an, in welche Regionen der Spieler auf jeden Fall muss. In Verbindung mit den wichtigen Wegen erinnert das Spielprinzip recht deutlich an das allerdings deutlich komplexere „Zug um Zug“. Zusätzlich kommen aber noch Ereigniskarten ins Spiel, die manchmal zu Gunsten, häufiger aber zum Nachteil sind. Jaguare gefährden die Landwege, Krokodile die Wasserwege, was allerdings beides nicht wirklich tragisch ist, da man meistens auch noch Ausweichmöglichkeiten hat, Waldbrände halbieren die Einnahmen, was dann auch wirklich für alle ärgerlich ist, es sei denn, man spielt die Einnahmekarte, die die negative Wirkung aufhebt.

So richtig lang dauert das Spiel nicht, die Angabe von fünfzig Minuten ist locker einzuhalten. Die Regeln sind schnell erlernt und das Spielprinzip ist ganz nett, wenn da mehr Interaktion wäre, wäre es sogar gut. Denn so baut jeder fröhlich vor sich hin, und zwei bis drei Runden vor Ende weiß dann auch jeder, ob er eine Chance auf den Sieg hat. Aber wirklich noch etwas verändern ist nur in geringem Umfang möglich. So richtig Spannung kommt da nicht auf.

 

Die Aufmachung ist wirklich hübsch, die Anleitung gut verständlich. Ein nettes Spiel zum Zeitvertreib, aber eher nichts für geübte Spieler. Sicherlich auch gut fürs Familienspiel mit Kindern – die Angabe ist für Kinder ab 10 – aufgeweckte Grundschüler sollten allerdings auch damit klar kommen.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240420060006e53721d3
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Amazonas

Stefan Dorra

Verlag: Kosmos

ASIN: B0006VSLIQ

Spieler: 3-4

Alter: ab 10 Jahre

Dauer: ca. 50 Minuten

Sprache: Deutsch

Erhältlich bei: Amazon

 

 

 


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Erstellt: 14.10.2005, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 1365