Nachdem cbj bereits Heir veröffentlicht hat, legt der Verlag nun noch einmal die Ember in the Ashes-Tetralogie auf, die vor einigen Jahren bereits als Elias und Laia bei One erschien. Daher könnte der erste Band einigen Lesern durchaus bekannt vorkommen, auch wenn er in schickem Design und mit Farbschnitt in der ersten Auflage daher kommt.
Laia gehört einem Volk an, dass in ständiger Angst vor dem Imperium leben muss, sind doch schon viele Angehörige durch die Silbermasken, die grausamen Elite-Legionäre des Imperators gestorben. Und so muss auch die junge Frau fliehen, als ihr Bruder wegen Hochverrats verhaftet wird.
Sie gelangt zum Widerstand, der aber nichts besseres zu tun hat, als sie in die Blackcliff-Akademie einzuschleusen, in der die Silbermasken ausgebildet werden. Dort soll sie deren Schwächen ergründen und trifft dabei auch auf Elias, der zwar zur Elite des Imperiums gehört, aber nicht so denkt und fühlt wie viele andere seines Standes.
Man merkt, dass die Geschichte, die so ungefähr zehn bis zwanzig Jahre vor »Heir« angesiedelt ist, einen sanften Einstieg in die Geschichte der Welt bietet, auch wenn der Hintergrund auch noch nicht sonderlich ausgebaut wird. Die Autorin bleibt nämlich bei ihren Figuren und der kleinen Welt, die sie umgibt und nutzt die Gelegenheit, das ganze erst wegen des Abenteuers auszubauen.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptfiguren erzählt. Elias und Laia erhalten etwa gleich viel Raum, so dass man ein wenig über die militärische Struktur seines Volkes und der Silbermasken erfährt, aber auch über Laia familiäres Umfeld und Leben. Aber wirklich vorstellen kann man sich das an das römische Kaiserreich angelehnte Imperium und Laias Volk eigentlich immer noch nicht.
Der Schwerpunkt liegt eher auf der persönlichen Entwicklung der beiden Hauptfiguren, denn beide sind nachdenklich, nehmen das, was man sie all die Jahre gelehrt hat, nicht einfach so hin. Vor allem Elias wehrt sich gegen das Schicksal, das man ihm aufzwingen will.
Zwar wird eine Romanze angedeutet, mehr aber auch nicht, denn die Helden haben erst einmal alles zu tun, um zu überleben, lernen sich gerade einmal so weit kennen, dass am Ende die Geschichte auch weiter geschrieben kann.
Alles in allem nutzt die Autorin viele von den Elementen, die man auch in anderen Young-Adult-Fantasy-Romanen finden kann. Wieder sind es junge Leute, die quasi aus ihrem alten Leben geworfen werden und nun viele Abenteuer erleben müssen, um einerseits sich selbst und andererseits eine Aufgabe im Leben zu finden. Das liest sich flott und unterhaltsam und bietet jugendfreie Action. Die Charaktere sind interessant angelegt und haben Entwicklungspotential.