Anti-Monopoly (Brettspiel)
 
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Anti-Monopoly (Brettspiel)

Rezension von Nadine Dilger

 

Monopolisten aufgepasst!

Die Nase voll von Monopolisten? Von den Mächtigen dieser Welt, die keine Chance ungenutzt lassen, uns den letzten Cent abzuknöpfen? Wer Anti-Monopoly spielt, kann den Halbgöttern des Kapitalismus ein Schnippchen schlagen oder die Fronten wechseln und selbst einer werden!

 

Anti-Monopoly ist das Wirtschaftsspiel des 21. Jahrhunderts und hetzt hier nicht nur Monopolisten gegeneinander auf, sondern auch Wettbewerber, die verhindern müssen, dass ein Monopol erst zustande kommt. Dabei wird schon ganz am Anfang davon abgeraten, dieses Spiel wie normales Monopoly zu spielen. Denn hier heißt es für Wettbewerber, sich zusammenzuschließen und alle Monopolisten daran zu hindern, ein Monopol in einer Stadt aufzubauen.

 

 

Spielziel

Hier gibt es zwei Varianten, wie man Anti-Monopoly spielen kann. Einmal wäre da die normale Variante wie beim klassischen Monopoly, dass Wettbewerber wie Monopolisten versuchen, alle ihre Mitspieler in den Bankrott zu treiben. Der, dem dies gelingt, ist dann der Gewinner des Spiels.

Die zweite Variante ist ähnlich, aber ein bisschen anders. Hier gewinnt der Spieler, der nach dem Bankrott aller Monopolisten der reichste Wettbewerber ist oder nach dem Bankrott aller Wettbewerber der reichste Monopolist. In diesem Fall muss am Ende des Spiels der reichste Spieler ermittelt werden.

 

 

Ausstattung

Die Ausstattung hat eine gute Qualität. Das Spielbrett ist sehr stabil und ist nicht zu farbig. Die kleine Häuser, Hotels und die Spielfiguren sind aus Plastik und sehen ganz in Ordnung und passend zum Spiel aus. Einzig ein kleines Haus war ein bisschen kaputt, aber man konnte es noch gut benutzen. Auch die Spieler- und Besitzerrechtkarten sind sehr stabil und gehen nicht so leicht kaputt, wenn man sorgsam damit umgeht. Das Spielgeld besteht aus 1 € Scheinen, 5 €, 10 €, 50 €, 100 € und 500 €. Diese Scheine sind jeweils in einer anderen Farbe, sodass man den Wert schon auf den ersten Blick gut unterscheiden kann. Nur die Qualität der Scheine lässt ei wenig zu wünschen übrig. Das Papier, als dem die Scheine gemacht sind, ist sehr dünn und reißt oder zerknittert schnell. Auch wenn man mit dem Spielgeld sorgsam umgeht, kann es sein, dass ein Schein schon nach einem Spiel einen kleinen Riss oder Knick hat. Und auch die in den Spielkarton integrierte Bank lässt ein wenig zu wünschen übrig. Es gibt fünf kleinere Kartonscheiben, die einzelne Teile des Spielkartons voneinander abtrennen. In diese Fächer kann man das Geld dann nach Wert reinsortieren. Komischerweise passt das bei den vorderen Fächern sehr gut, bei den hinteren Fächern jedoch bekommt man das Geld manchmal nicht richtig raus, sodass man das Geld schräg hinein legen muss, damit es nicht nach unten rutscht. Alles in allem ist die Qualität dennoch gut bis passabel.

 

 

Spielregeln

Wie schon beim klassischen Monopoly sind die Spielregeln zwar einfach, aber es gibt sehr viele davon. Bei Anti-Monopoly sogar noch mehr als beim normalen Monopoly. Wer das normale Monopoly schon kennt, wird mit den Spielregeln von Anti-Monopoly kaum Probleme haben, weil lediglich ein paar Spielregeln abgeändert werden oder dazu kommen. Wie das Spiel funktioniert hat man daher ziemlich schnell verstanden und kann auch sofort loslegen. Das Spiel ist ab acht Jahren und ich denke, dass die Spielregeln auch in diesem Alter sehr gut verständlich sind. Das Grundprinzip des Spiels hat jeder sehr schnell verstanden und die zahlreichen Extra-Regeln, die das Spiel mit sich bringt, werden alle sehr ausführlich in der Spielanleitung erklärt. Da auch die Spielanleitung sehr überschaubar ist, kann man sich die Anleitung gut während des Spiels daneben legen um immer wieder nachlesen zu können. Denn es gibt oft verschiedene Spielregeln für Monopolisten und Wettbewerber, sodass Wettbewerber wie Monopolisten stets die gleichen Chancen haben.

 

 

Spielverlauf

Zuerst muss man sich auf das Spiel vorbereiten. Dafür muss sich einer der Spieler bereit erklären, die Bank zu übernehmen und zu verwalten. Dieser Spieler vergibt an sich und an die restlichen Mitspieler die angegebene Geldsumme. Er verwaltet mit der Bank nicht nur das Geld, sondern auch die noch nicht vergebenen Besitzerrechtkarten, die Häuser und Hotels. Dabei muss der Spieler seinen eigenen Besitz jedoch immer getrennt von dem der Bank halten.

Danach müssen sich die Spieler entscheiden, ob sie Wettbewerber oder Monopolisten sein wollen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass bei einer geraden Spieleranzahl gleich viel Monopolisten wie Wettbewerber vorhanden sind. Ist die Spieleranzahl ungerade, so darf der Unterschied zwischen Monopolisten und Wettbewerbern nicht größer als eins sein. Bei fünf Spielern beispielsweise müssen drei Spieler entweder Monopolisten oder Wettbewerber sein und die restlichen zwei die jeweils andere Partei. Die Monopolisten benutzen die blauen und die Wettbewerber die grünen Spielfiguren. Wenn das Spiel begonnen hat, darf die Rollenverteilung nicht mehr gewechselt werden.

 

Um das Spiel zu beginnen, werden alle Spieler auf das Feld „START“ gestellt. Derjenige, der anfängt, würfelt mit beiden Würfeln und rückt die gewürfelte Augenzahl vor. Würfelt dieser beim ersten Zug einen Pasch, d.h. zwei gleiche Zahlen, dann darf er noch mal würfeln und vorrücken. Nach dem Uhrzeigersinn kommt dann jeder Spieler zu seinem Zug.

Jeder Spieler, der dabei mit seiner Spielfigur auf eine unverkaufte Straße oder Betrieb landet, darf das Grundstück mit seinem Geld kaufen. Der Preis dafür steht auf dem Spielfeld sowie auf der Besitzerrechtkarte, die der Spieler erhält. Landet dann einer der anderen Mitspieler auf dem Grundstück, darf der Besitzer dafür Miete einfordern. Der Preis, der auf der Besitzerrechtkarte steht, ist die Miete, die der Spieler einfordert. Dies wird allerdings aufgeteilt, sodass Monopolisten meist mehr Geld dabei erhalten.

Sobald ein Spieler (egal ob Monopolist oder Wettbewerber) zwei Straßen einer Stadt besitzt (dabei ist auch egal, ob die Stadt eine oder zwei Straßen hat), besitzt er dort ein Monopol. Monopolisten dürfen erst dann in der Stadt bauen, wenn sie dort auch ein Monopol besitzen, Wettbewerber dürfen bei ihren Straßen sofort bauen. Sobald ein Monopolist ein Monopol in einer Stadt besitzt, darf dieser dort doppelte Miete einziehen.

Sobald jeder der Mitspieler bestimmte Straßen oder Städte besitzt, geht es meistens los mit den Häusern und Hotels bauen. Der Preis für diese ist je nach Straße und Stadt verschieden und steht auf der jeweiligen Besitzerrechtskarte der Straße. Sobald ein Monopolist auf einer Straße drei Häuser hat und ein viertes kauft, tauscht er diese und holt stattdessen ein Hotel. Bei Wettbewerbern genauso, nur dürfen diese erst bei fünf Häusern ein Hotel eintauschen. Der Spieler darf dann entscheiden, auf welche Straße er seine Häuser baut, das Haus darf aber später im Spiel nicht auf eine andere Straße versetzt werden.

Jeder Spieler, der auf das Startfeld kommt oder es passiert, bekommt von der Bank 100 €. Außer der Spieler muss ins Gefängnis, dann erhält dieser keine 100 € von der Bank.

Für Wettbewerber gibt es den Preiskrieg und für Monopolisten das Gefängnis. Spieler, die zufällig auf das Feld geraten, sind auf einer Sightseeing-Tour, was heißt, dass sie in der nächsten Runde normal weiterspielen dürfen.

Muss der Spieler allerdings ins Gefängnis oder in den Preiskrieg, muss er sich mit 50€ freikaufen oder eine Runde aussetzen. Nach dieser Runde, in der der Spieler aussetzen musste, darf er dann entweder versuchen, mit beiden Würfel einen Pasch zu werfen oder er hat dann wieder die Chance, sich freizukaufen.

Wettbewerber dürfen, solange sie im Preiskrieg sind, ganz normal Miete und andere Forderungen einziehen, allerdings dürfen sie währenddessen nichts kaufen. Monopolisten hingegen dürfen, wenn sie im Gefängnis sind, keine Miete einziehen und auch nichts kaufen.

Es gibt einen Stapel mit Karten für Monopolisten und einen für Wettbewerber. Sobald der Spieler auf dieses Feld auf dem Spielfeld kommt, muss er eine Karte vom Stapel ziehen. Entweder man hat Glück und bekommt von der Bank Geld, oder man hat Pech und man muss entweder an die Bank Geld zahlen oder man kommt ins Gefängnis.

Gerät ein Spieler auf das Feld „Einkommenssteuer“, muss dieser 200 € Steuern an die Bank zahlen. Auf dem Feld „Zusatzsteuer“ zahlt der Spieler 75 € an die Bank.

Alle Monopolisten, die auf das Feld der Anti-Monopoly Stiftung kommen, müssen 160€ an die Anti-Monopoly Stiftung zahlen. Wettbewerber, die auf dieses Feld kommen, müssen mit einem Würfel würfeln. Würfeln sie eine 1, erhalten sie 25€, bei einer 2 erhalten sie 50€ und bei allen anderen Zahlen bekommen sie gar nichts.

Gerät ein Spieler auf einen Transportbetrieb, der sich im Besitz eines Wettbewerbers befindet, muss dieser 10 Prozent seines Kaufpreises an den Spieler zahlen. Dabei ist egal, wie viele Betriebe der Wettbewerber besitzt. Gehört der Transportbetrieb einem Monopolist, darf dieser bei jedem weiteren Betrieb, den er kauft, die Miete verdoppeln.

Wenn der Spieler auf das Gas- oder das Elektrizitätswerk gerät, muss dieser den Betrag, den er an den Besitzer zahlen muss, erwürfeln. Gehört ein oder beide Felder dem Wettbewerber, muss der Spieler, der auf dem Feld steht, viermal würfeln. Gehört ein Feld einem Monopolisten, muss der Spieler ebenfalls viermal würfeln. Besitzt der Monopolist allerdings beide Werke, muss der Spieler zehnmal würfeln.

Sobald der Spieler Geld braucht oder kurz vor dem Bankrott steht, kann der Spieler auf seinen Besitz eine Hypothek aufnehmen. Dafür muss der Spieler seine Besitzerrechtskarte für den halben Kaufpreis an die Bank zurückgeben. Die Bank verwahrt die Besitzerrechtskarten dann auf einem separaten Stapel, getrennt von den noch verkäuflichen Straßen. Bevor ein Spieler eine Hypothek aufnehmen kann, muss er allerdings die Häuser und Hotels auf dieser Straße zuerst verkaufen. Wenn ein Spieler eine Hypothek auf eine Straße aufgenommen hat, darf er für dieses Grundstück keine Miete mehr einnehmen.

Spieler dürfen anderen Spielern kein Geld leihen, aber jeder Spieler hat die Möglichkeit, mit einem anderen Spieler zu verhandeln und einen Besitz zu einem vereinbarten Preis zu verkaufen. Dies geht allerdings nur, wenn der Spieler auf den Besitztümern keine Häuser gebaut hat.

Spieler, die Bankrott gehen, müssen nach und nach ihren ganzen Besitz verkaufen, bis sie nichts mehr haben. Der Spieler, der den anderen in den Bankrott treibt, erhält beim Bankrott den ganzen, restlichen Besitz des Spielers. Erst, wenn der Spieler aus dem Spiel ausscheidet, dürfen seine Besitztümer wieder von anderen Spielern gekauft werden.

 

Sobald entweder alle Mitspieler einer Gruppe (Monopolisten oder Wettbewerber) oder alle Mitspieler bankrott sind, ist das Spiel zu Ende. Dann gewinnt der reichste Spieler. Dieser wird ermittelt, indem man den Wert aller Besitztümer und seines Geldes zusammenzählt.

 

Insgesamt geht das Spiel ca. 3 bis 4 Stunden, was für ein Spiel ziemlich viel ist. Es ist allerdings kein Problem, wenn man Pausen während dem Spielen macht und später weiterspielt.

 

 

Spielspaß

Wir hatten beim Spielen sehr viel Spaß. Zwar geht das Spiel sehr lange, aber die Zeit war uns währenddessen gar nicht bewusst. Wir hatten die ganze Zeit Spaß, auch wenn wir während des Spielens öfters noch mal auf die Gebrauchsanweisung schauen mussten. Aber sobald man das Spiel einige Male gespielt hat, benötigt man die Spielanleitung auch kaum noch.

Wer dieses Spiel gewinnen will, muss Anfangs erst einmal auf sein Glück hoffen. Da heißt es nämlich, auf die richtigen Straßen zu gelangen, um diese kaufen zu können. Sobald man das schon einmal überstanden hat, braucht man eher eine gute Taktik. Man muss so viel kaufen wie nur geht, aber man sollte immer noch ein bisschen Geld zur Verfügung haben, falls man irgendetwas zahlen muss. Sobald man allerdings einige Straßen mit Häusern oder Hotels hat, bekommt man das meiste Geld.

Am meisten Spaß macht das Spiel natürlich mit mehreren Spielern. Das hat allerdings hauptsächlich damit zu tun, dass man dann mit mehreren Personen spielen kann und man meistens mehr Spaß hat, sobald es mehrere Spieler sind. Ab drei Spielern funktioniert das Spiel schon sehr gut, mit zwei Spielern ist es jedoch ein bisschen langweilig.

 

 

Fazit

Anti-Monopoly ist ein bisschen komplexer als das klassische Monopoly, aber es macht sehr viel Spaß und bietet viel Abwechslung. Die Spielregeln hat man sehr schnell verstanden und obwohl das Spiel sehr lange dauert, hat man die ganze Zeit Spaß. Mir hat Anti-Monopoly fast besser gefallen, als das normale Monopoly.

 

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Brettspiel:

Anti-Monopoly

von University Games

2-6 Spieler

Alter: ab 10

Spieldauer: ca. 3 Stunden

 

ASIN: B000LPA9FA

 

Erhältlich bei: Amazon

 

Inhalt:

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Spielbrett

Spielanleitung

3 verschiedene blaue Spielfiguren für Monopolisten

3 verschiedene grüne Spielfiguren für Wettbewerber

25 Monopolisten-Karten

25 Wettbewerber-Karten

28 Besitzrechtkarten

2 Würfel

35 Häuser

15 Hotels

Spielgeld

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Erstellt: 15.01.2008, zuletzt aktualisiert: 16.02.2018 17:50, 5655