Apsulov: End of Gods (PC)
 
Zurück zur Startseite


  Platzhalter

Apsulov: End of Gods

Rezension von Cronn

 

Als sich die Tür zum unterirdischen Komplex in Schweden öffnet, überfällt mich die Dunkelheit wie ein wütendes Tier.

Ich bin aber nicht wehrlos ihr ausgesetzt. Meine Cyber-Implantate ermöglichen mir eine Art Nachtsicht, dem Cyber-Auge sei dank. Doch weit kann ich damit nicht sehen. Besser als nichts, denke ich mir und laufe voran.

Ich betrete eine Eisenplattform, auf der Kisten und Röhren wild durcheinander stehen. Offensichtlich hat man den unterirdischen Komplex so schnell wie möglich verlassen. Ich sehe, dass die Kraft meines Augment-Auges langsam nachlässt. Ich sollte mich beeilen, den Raum zu durchqueren.

Dabei stoße ich auf ein Hindernis: Alle Wege sind blockiert! Was soll ich tun? Ich sehe mich um und entdecke eine Röhre, in die ich hineinkriechen kann. Ich bücke mich, tappse voran in die Metallröhre. Doch auf einmal höre ich eine Art Kichern im Dunkeln vor mir. Irgendwo jenseits der Röhre ist etwas. Sind das die Trolle?

Behutsam krabbele ich weiter. Ich gelange ans Ende der Röhre, da ist meine Energie zu Ende. Das Cyberauge fällt aus. Ich sitze im Dunklen fest, die kichernden Trolle sind irgendwo. Ich bekomme Panik.

Ich will nicht hier heraus aus der Röhre! Was, wenn ich einfach hier bleibe? Aber dann kann ich nichts über mich herausfinden. Was soll ich hier unten überhaupt?

Während meiner Überlegungen hat sich die Energieleiste wieder aufgefüllt und ich fasse den Entschluss, mich mutig den Monstern zu stellen oder besser gesagt: Ich werde ihnen ausweichen, indem ich sie umschleiche.

Ich hüpfe leise aus der Röhre und da sehe ich einen Troll: Er läuft zwischen den Kisten hin und her. Ich gehe in die Knie, warte den geeigneten Moment ab und husche zur nächsten Kiste. Ich wage nicht, das Vieh anzuschauen, da ich befürchte, dass es mich bemerken wird. Schließlich habe ich es geschafft: Ich erreiche einen Gang, der eine Biegung macht. Als ich dahinter bin, atme ich auf.

Doch das war nur der Anfang eines unheimlichen Weges in die Dunkelheit …

 

Apsulov: End of Gods ist der Titel des Entwicklers Angry Demon Studio, der mit Crowdfunding finanziert wurde. Das Game ist ein Horroradventure und zeigt, dass man mit bewusst eingesetzten Mitteln sehr effektiv Grusel in einem unverbrauchten Szenario produzieren kann.

 

Inhalt:

Der Spieler steuert eine namenslose Protagonistin, die in einem Labor scheinbar von einer KI zusammengebastelt wird. Die Cyberimplantate erweisen sich später noch als nützlich. Man bewegt sich durch eine unterirdische Forschungseinrichtung in Schweden und trifft auf Dr. Henrik Andersson, den Gründer der Organisation Borr Corp., die hier tätig ist. Langsam wird uns klar: Wir wurden geschaffen, um die Götter Midgards in die Schranken zu weisen. Der Weltenbaum durchdringt unsere Realität und lässt Wesen aus der nordischen Mythologie herein. Um dieses Tor zu schließen, benötigen wir Schlüssel, die wir in den anderen Dimensionen finden. Doch bis dahin ist es ein weiter, entbehrungsreicher und vor allem unheimlicher Weg.

 

Die Story von »Apsulov: End of Gods« funktioniert sehr gut. Sie ist abseits der üblichen Szenarien und verläuft – wenn man den abgedroschenen Anfang beiseite lässt – angenehm klischeefrei.

 

Gameplay:

Die meiste Zeit ist man in »Apsulov: End of Gods« im Dunkeln unterwegs und durchstreift die unterirdische Forschungseinrichtung. Dabei findet man Audiologs der Forscher, die mehr über die Hintergründe des Projekts preisgeben. Zusätzlich kann man noch grün schimmernde Sammelobjekte finden.

Mit dem Cyberarm öffnet man Türen, lässt Leitern herunter oder befeuert Energietürme, die wiederum Aufzüge und dergleichen versorgen. Der Cyberarm wird im Verlauf des Spiels immer stärker durch Energie-Implantate. Das ist auch wichtig, denn so kann man sich der Gegner erwehren.

Hier gibt es unterschiedliche Feinde, die alle durch nordische Mythologie beeinflusst sind. Einige davon kann man durch Cyberarm-Beschuss auslöschen, aber da man den Arm immer wieder aufladen muss und Energie nicht im Überfluss vorhanden ist, sollte man die Feinde lieber umgehen. Ein Mini-Spiel zum Türen öffnen ist auch vorhanden. Hierzu benötigt man ebenfalls Energie und den Cyberarm.

 

Wenn man getötet wird, ist »Apsulov: End of Gods« noch nicht zu Ende. Man erhält die Chance in einer Arena zwei Kugeln auf Felder zu legen, ohne dass einen ein herumlaufendes Monster packt. Gelingt einem das, kommt man zurück an die Stelle, an der man gestorben ist.

 

Das Spiel ist sehr unheimlich. Gerade, wenn man im Dunkeln unterwegs ist und die Feinde nur hört, aber nicht sieht, baut »Apsulov: End of Gods« eine gelungene Atmosphäre auf.

 

Grafik und Sound:

»Apsulov: End of Gods« ist mit der Unreal-Technik realisiert. Das bietet die Chance auf gute Texturen und Partikeleffekte. Die Macher des Angry Demon Studios haben gute Arbeit geleistet. Die Grafik ist gelungen. Allerdings sollte man keine Bombast-Grafik erwarten. »Apsulov: End of Gods« ist hinsichtlich der Grafik zweckmäßig gelungen, aber nicht mehr.

 

Dafür ist der Sound sehr stimmig geworden und gerade das ist bei einem Horrorgame sehr wichtig.

 

Fazit:

»Apsulov: End of Gods« bietet einen interessanten Hintergrund als Game im Horrorgenre. Die Mischung aus Cyberpunk, nordische Mythologie und Science Fiction ist erfrischend anders und funktioniert gut. Einzig das etwas nervige Tür-Minigame ist hier anzulasten und ein Bug, der das Spiel auf Steam immer wieder nicht starten lässt.

Ansonsten ist »Apsulov: End of Gods« eine Independent-Frischzellenkur für Horrorfans, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Nach oben

Platzhalter

PC-Spiel:

Apsulov: End of Gods

Angry Demon Studio, 8. Aug. 2019

 

Erhältlich bei: steam


Platzhalter
Platzhalter
Erstellt: 13.09.2019, zuletzt aktualisiert: 16.02.2024 16:21, 17883