Arabische Nächte (Fables Bd. 8)
 
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Arabische Nächte (und Tage)

Reihe: Fables Bd. 8

Rezension von Christian Endres

 

Im letzten Sammelband ist Blue Boy mit allerhand essenziellen Inforationen über den Feind und dessen wahre Natur zurückgekehrt. Weil er für seinen Ausflug in die besetzte Heimat aber diverse magische Artefakte entwendet hat, winkte für ihn bei seiner Rückkehr ein lauschiges Plätzchen im Kerker vom Fabletown. Aber auch Prinz Charming profitiert nicht von dem neuen Wissen über den Feind: Denn um weitere Erkenntnisse aus den Dokumenten und Büchern aus Feindeshand zu erlangen und diese bald vielleicht schon zur herbeigesehnten Rückgewinnung der unter dem »Kaiser« und seiner Armee aus Holzsoldaten und Kobolden gefallenen Märchenwelten zu nutzen, fehlt dem derzeitigen Regenten von Fabletown schlichtweg die Zeit.

 

Kein Wunder, wenn die nächste vorprogrammierte Katastrophe schon auf der Türschwelle steht und mit viel Kulturschockpotenzial nach Aufmerksamkeit verlangt: Eine von Sindbad angeführte Delegation der arabischen Fables aus dem echten Bagdad, die nicht nur Sklaven und Missmut ob ihrer Behandlung, sondern auch einen bösen Geist aus Tausendundeiner Nacht mit nach New York City bringen...

 

Auf den ersten Blick gibt es an Bill Willinghams Fortführung der Abenteuer aus der Welt der vertriebenen Gestalten aus Märchen und Sagen nichts zu beanstanden: Das ist alles schön erzählt, gut geplottet und macht auch wieder Laune. Allerdings hat der Fables-Schöpfer nach knapp 50 Heften seine Messlatte selbst inzwischen so hoch aufgelegt, dass man bei einem routiniert erzählten Storybogen ohne größeren Kracher schon ein bisschen die Stirn runzelt und den überbordenden Sense of Wonder früherer Episoden vermisst.

 

Und ja, so langsam aber sicher spürt man das Vakuum doch deutlich, das Bigby, der alte Wolf, mit seinem Abgang hinterlassen hat. Immerhin: Sowohl der zweifelnde, mittlerweile einsichtige und hoffnungslos überforderte Charming, als auch die Entwicklung von Beauty wissen zu gefallen, und auch die kurzen Ausflüge zu den Schwestern und den frechen Wölfchen auf die Farm machen Spaß.

 

Außerdem: Wo Willingham nicht das letzte Bisschen aus seiner Geschichte und ihren Figuren rauskitzelt, da springt Mark Buckingham tapfer wie ein Holzsoldat bereitwillig in die Bresche. Wunderbar, was der Brite wieder mit seiner Seitenaufteilung anstellt und wie er die Fables in Szene setzt. Sexy, verschlagen, bedrohlich, überfordert – egal welches Gefühlschaos gerade im jeweiligen Märchenweltenexilanten tobt, Buckingham fängt es problemlos ein. Zum Abschluss gibt’s diesmal noch eine zweiteilige Geschichte mit Illustrationen von Jim Fern und dem Schicksal eines Holzsoldaten des Feindes, der fleischliche Gelüste entdeckt. Nett gedacht, obwohl nur der zweite Teil der Story so richtig überzeugen kann.

 

Arabische Nächte (und Tage) in Fabletown: Nicht so gut wie die ersten Trades der Serie – aber selbst ein lediglich grundsolider Willingham ist immer noch über Gebühr unterhaltsam.

 

Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 20240425115141aa164a93
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Comic:

Arabische Nächte (und Tage)

Reihe: Fables Bd. 8

Autor: Bill Willingham

Zeichner: Mark Buckingham

Paperback m. Klappenbroschur

148 Seiten

Panini, Februar 2009

ISBN: 3866077696

Erhältlich bei Amazon


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Erstellt: 27.02.2009, zuletzt aktualisiert: 21.04.2024 14:11, 8315