Arrow
 
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Arrow

Rezension von Ingo Gatzer

 

Rezension:

 

Erfolgreiche Comics werden häufig als Film oder Serien adaptiert. Das war auch im Jahr 2012 der Fall, als die TV-Serie Arrow auf Basis des DC-Comics Green Arrow über die Bildschirme flimmerte. Inzwischen hat es die erfolgreiche Adaption auf acht Staffeln mit insgesamt 170 Folgen gebracht. Nun gehen die Macher den umgekehrtem Weg und stellen ein Comic zur Serie vor. Der Sammelband Arrow umfasst die Ausgaben 1 bis 12 und damit die komplette Serie.

 

Die zwölf Comics bilden weniger eine durchgehende Geschichte, sondern konzentrieren sich in jeweils drei Kapiteln vor allem auf die verschiedenen Figuren. Zahlreiche Storys drehen sich natürlich um den Titelhelden Arrow und seinen Kampf gegen das Verbrechen. Es rücken auch immer wieder andere wichtige Protagonisten wie Deathstroke, Joan Diggle, Roy Harper, Huntress oder Felicity Smoke in den Fokus.

 

Als Autoren fungieren diverse Personen, die auch der TV-Serie »Arrow« beteiligt waren. Eine besonders wichtige Rolle spielt hierbei Marc Guggenheim, der neben seinen Arbeit an Spider-Man oder X-Men auch an Serien wie CSI: Miami oder Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen beteiligt war. Bei einigen Geschichten erhält er zudem Unterstützung von anderen Machern der Serie – etwa Andrew Kreisberg. Deshalb sind die Comics auch sehr eng mit der Serie verflochten. Dadurch wirken die jeweils im Fokus stehenden Figuren auch sehr stimmig. Allerdings gibt sich das Geschehen insgesamt etwas brutaler – vor allem, weil Arrow skrupelloser als in der TV-Serie agiert. Zudem erscheinen die einzelnen Kapitel ziemlich isoliert und sind kaum miteinander verbunden.

 

Leser und Leserinnen, die die Serie nicht zumindest rudimentär kennen, dürften Schwierigkeiten haben, alle Nuancen sowie die Figuren und ihre Beweggründe zu verstehen. Denn die Geschichten reproduzieren keine Ereignisse der TV-Serie, sondern schließen vielmehr Leerstellen und gehen auf die Vergangenheit der Charaktere ein. Das ist für Kenner durchaus reizvoll. Allerdings sind nicht alle Storys gleichermaßen gut erzählt und interessant. Zu den Highlights gehört sicherlich die sehr atmosphärisch erzählte Story von Huntress. Auch auch die Vergangenheit von Roy Harper ist ansprechend dargestellt, wobei auch das Geheimnis um seinen ikonischen roten Hoodie gelöst wird. Dafür sind einige andere Geschichten etwas langweilig geraten – etwa wenn es darum geht, warum Laurel Lance Jura studiert hat oder wie sich ihr Verhältnis zu Tommy Merlyn entwickelt.

 

An der visuellen Umsetzung dürfen sich zahlreiche Zeichner versuchen. Die beste Arbeit liefert zweifellos Mike Grell ab. Der US-Amerikaner hat bereits in den 80- und 90ern an Serien mit dem Bogenschützen gerarbeitet. Dabei hat er der Reihe als Autor und Zeichner eine fällige Frischzellenkur verfasst. Seine Panels bieten eine stimmige düstere Atmosphäre, wobei er vor allem Helena Bertinelli alias Huntress gekonnt in Szene setzt. Auch die restlichen Zeichnungen können sich sehen lassen, wobei die Illustratoren ihr Augenmerk oft auch eine dynamische Darstellung legen, erreichen aber nicht ganz das Niveau von Grells Kunst.

 

Fazit:

»Arrow« ist für Fans der TV-Serie eine interessante Ergänzung und bietet einige gelungene Geschichten sowie Hintergrundinformationen zu zentralen Charakteren. Was etwas fehlt ist ein durchgängiger roter Faden, der die einzelnen Kapitel stärker verbindet und episodenübergreifend für Spannung sorgt.

 

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Comic

Arrow

Autoren: Marc Guggenheim und Andrew Kreisberg

Zeichner: Mike Grell, Eric Nguyen und Julian Totino Tedesco

Panini, Januar 2021

Softcover, 396 Seiten

Übersetzer: Peter Thannisch

 

ISBN-10: 3741622311

ISBN-13: 978-3741622311

 

Erhältlich bei: Amazon


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Erstellt: 08.03.2021, zuletzt aktualisiert: 02.03.2024 16:16, 19502