Artemis Fowl - Die Rache von Eoin Colfer
Rezension von Christoph Weidler
Eigentlich ist alles so wie es sein soll: Artemis wurde eine Gedächtnislöschung unterzogen, er kann sich an nichts was mit dem Erdland zu tun hat erinnern und er versucht sein Meisterstück, er möchte als jüngster Dieb das Gemäldes "Der Elfendieb" in die Geschichte der Diebe eingehen. Opal Koboi, die große Feindin des Erdenland liegt im Komma, und Captain Holly Short steht kurz vor ihrer Beförderung. Doch es ist niemals so wie es den Anschein hat, und so kommt alles anders als gedacht. Opal Koboi täuscht ihr Komma vor und ihr gelingt durch einen Austausch mit einen Klon von ihr selbst die Flucht. Sie hat nur einen Gedanken: Rache! Rache an denen die sie besiegt und in die Gefangenschaft gebracht haben und so schafft sie es mit einen gemeinen Plan Captain Holly und deren Vorgesetzten Major Root in einen Hinterhalt zu locken und dadurch den ersten Schritt zur Zerstörung von Erdland zu legen. Root weiß nur einer kann Erdland noch retten und so gibt er Holly Short den Auftrag Artemis Fowl zu suchen seine Gedächtnislöschung rückgängig zu machen und Erdland zu retten. Doch Opal Koboi hat viel Fäden der Intrigen gesponnen und so steht Holly und Short ein harter Kampf zur Rettung der Erdwelt bevor.
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Schon im Vorgängerband "Artemis Fowl - Der Geheimcode" waren die Fäden für eine mögliche Fortsetzung gelegt. Und nun ist sie da: "Artemis Fowl - Die Rache".
Wer die Artemis Fowl Bücher kennt, weiß mit dem äußerst intelligenten Knaben ist Eoin Colfer ein besonderer Leckerbissen gelungen den einen durch sein ganz besonderer Charm einfach in seinen Bann zieht. Frech, direkt und sehr egoistisch aber denoch immer wieder für Überraschungen gut. Dazu spannend, humorvoll und ganz eigen in seinen ganz persönlichen Stil weiß der Autor mit den Artemis Fowl Bücher zu überzeugen. So schließt sich auch dieses Band "Artemis Fowl - Die Rache" fast nahtlos in die Reihe ein. Aber nur fast nahtlos, denn "Artemis Fowl - Die Rache" schwächelt ein wenig gegenüber seinen Vorgängern. Wußten die ersten drei Bände noch durch ihre gute charakterliche Darstellung und unkonventionellen Aspekten in Richtung "jugendlicher James Bond der Zukunft", "steinbeißerischen Bodyguard" und "zauberhaften Erdlandbewohnern" zu überzeugen so sind sie hier teilweise etwas schwach auf der Brust. Artemis Fowl liebäugelt mit der Ehrlichkeit und einen geregelten Leben, sein Bodyguard und Diener Buttler spielt hier nur mager seine bisher liebgewonnene Darstellung aus und die Erdlandbewohner, ihr Leben, Stadt und deren Darstellung beschränken sich auf Randbereiche außer die Protagonisten die direkten Einfluß auf die Handlung haben. Dieses mag aufgrund der Handlung sicherlich teilweise notwendig sein, aber die Andeutungen auf eine entsprechende charakterlichen Änderung von Artemis und das Buttler sehr seinen darstellerischen Biss verloren hat schwächen dieses ansonste gute Buch ein wenig.
Ich hoffe es ist nur eine Zwischenphase und Eoin Colfer läßt sich ebenso wie der Verlag nicht von den teilweise zu hörenden Bitten nach noch kinderkonformen abgespeckten Darstellungen beeinflußen, es würde das persönliche "Etwas" was die Artemis Fowl Bücher bisher ausgemacht hat zerstören.
"Artemis Fowl - Die Rache", ein spannendes Stück phantastische Jugendliteratur was nicht ganz die angelegte Latte der ersten drei Bände erreicht aber denoch die Reihe eine gute Fortsetzung bietet.