Deadgirl (2008)
 
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Deadgirl (2008)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

Die Außenseiter J.T. (Noah Segan) und Rickie (Shiloh Fernandez) haben kein Bock auf Schule, also schwänzen sie. J.T. hat ein paar Büchsen Bier besorgt und dann auf zur Klapse – in der Nähe gibt es eine leer stehende Psychiatrie. Man trinkt etwas Bier, randaliert ein bisschen herum, aber bald wird es doch langweilig. Um sich ein bisschen zu gruseln, geht es in den Keller. Dort stößt man auf einen mies gelaunten, wilden Hund. Hals über Kopf flüchtet man und stolpert über ein nacktes Mädchen (Jenny Spain), das unter einer Plastikplane liegt und an eine Pritsche gefesselt ist. Rickie will das Mädchen ins Krankenhaus bringen, J.T. weist auf ihren tollen Körper hin – wie aus einem Porno. Er will sie noch ein bisschen behalten – bis heute Abend oder morgen. Entmutigt geht Rickie. Am nächsten Tag drängt J.T. ihn, wieder zum Mädchen mitzukommen. Beim Sex mit ihr ist sie wach geworden. Sie hat sich gewehrt, doch statt zu schreien, hat sie nur geknurrt und nach ihm geschnappt. Das hatte ihn wütend gemacht und so hatte er sie geschlagen. Immer fester, weil es sich gut anfühlte. Bis ihr Genick brach. Doch sie hat nicht aufgehört, sich zu bewegen – trotz ihres Todes. J.T. schießt ihr dreimal in den Bauch, um zu zeigen, dass sie nicht zu töten ist. Jetzt hat J.T. seine eigene Sexsklavin. Doch welchen Triumph kann man alleine genießen?

Marcel Sarmiento hat einen klassischen Coming-Of-Age-Film gedreht – allerdings mit Zombiemädchen und fiesen Kerlen. Die wichtigste Figur ist Rickie. Rickie ist siebzehn, ein Außenseiter, romantischer Träumer und in die beliebte JoAnn (Candice Accola) verliebt. Seit er zwölf ist. JoAnn ist allerdings mit Johnny (Andrew DiPalma) zusammen, der aus Eifersucht Rickie gerne die eine oder andere verpasst. Im vielen kleinen, naheliegenden Schritten wird aus dem unentschlossenen Mitläufer Rickie ein Mann, der seine eigenen Entscheidungen trifft – auch wenn die nicht unbedingt okay sind. Umso schlechter es zwischen J.T. und Rickie läuft, desto besser klappt es zwischen J.T. und Wheeler (Eric Podnar); Wheeler ist zwar erheblich blöder als Rickie, aber J.T. braucht nun mal einen Bewunderer. Wichtigste Spannungsquelle sind die Entwicklungen der Charaktere und der Bezeihungen zwischen einander. Diese werden aber vom Umgang mit dem Zombiemädchen geprägt. Hier gibt es einigen Ekel – J.T. spielt SM-Pornos nach: Peitschen, Ketten, sie steht drauf. Befindet J.T. Die Nekrophilie wird im Bild zwar nur angedeutet, aber das sollte für die allermeisten Zuschauer auch vollauf genügen. Johnny kann Rickie nicht leiden, Rickie und J.T. entfremden sich immer mehr und alle streiten um ein Zombiemädchen. Klar, dass es da früher oder später zu einigen (wenigen) Action- und Splatter-Szenen kommt. Im Vorfeld gibt es noch einiges an echter Suspense: Unter dem Tisch ist eine Bombe, bzw. auf ihm ein gefesseltes Zombiemädchen; wann wird sie losgehen? Es ist ein zynischer Film – aber er hat schöne Bilder und gut gewählte Filmmusik.

 

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Oje, das hat nicht geklappt, Elfenwerk! 2024042509161828afd135
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Film:

Deadgirl

Original: Deadgirl

Produktion: USA 2008

Regisseur: Marcel Sarmiento/Gadi Harel

Spieldauer: 101 min

 

Darstellerauswahl:

Shiloh Fernandez

Noah Segan

Michael Bowen

Candice Accola

Andrew DiPalma

Eric Podnar


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Erstellt: 24.10.2010, zuletzt aktualisiert: 18.02.2015 07:56, 11159