Land of the Dead (2005)
 
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Land of the Dead (2005)

Kurzkritik von Oliver Kotowski

 

Riley (Simon Baker) leitet das Versorgungsteam: Mit dem schwer gepanzerten Truck Dead Reckoning werden die Ruinen der Stadt durchstreift, um wichtige Versorgungsgüter für die Bewohner der Stadt Fiddler's Green zu bergen. Es ist Rileys letzter Tag; er will mit einem Auto in den Norden. Sein Leutnant ist Cholo (John Leguizamo), der immer dafür sorgt, dass ein paar Nebeneinkünfte für ihn herausspringen und wenn es Menschenleben kostet. Es ist auch Cholos letzter Tag: Er will sich in die gated community der städtischen High Society einkaufen. Das Team weckt den Zorn des Zombies Big Daddy (Eugene Clark). Er ist klüger als die anderen Zombies und führt sie in Richtung Stadt. Riley und Cholo müssen bei ihrer Rückkehr feststellen, dass sie gelinkt wurden. Rileys Auto ist fort. Als er seinen Handelspartner zur Rede stellt, wird er Zeuge eines Zombiekampfes um die Prostituierte Slack (Asia Argento). Es kommt zu einer Schießerei, bei der Riley und sein Kumpel Charlie (Robert Joy) Slack retten. Dafür werden alle drei inhaftiert. Cholo dagegen wird von Kaufman (Dennis Hopper), seinen Auftraggeber und den Herrn der Stadt, abserviert. Er entkommt nur knapp. Er droht die Raketen der Dead Reckoning auf die Stadt zu schießen, wenn er nicht fünf Millionen Dollar erhält. Kaufman beauftragt Riley, die Dead Reckoning zurückzuholen.

George A. Romero kehrte mit Land of the Dead nach knapp zwanzigjähriger Abstinenz zum Zombiefilm zurück und erhielt dafür ein geteiltes Echo. Zombiefilme an sich brechen die Dichotomie Lebend-Tot und meistenteils auch Protagonist-Antagonist auf; die Zombies sind untot, bei den Überlebenden finden sich oft Verbündete, die zu Feinden werden, und Feinde, die zu Verbündeten werden. Hier gibt es auf der Seite der Überlebenden gleich zahllose Fraktionen: Da ist Kaufman, der eine oligarchische Ordnung aufrecht hält, da ist Mulligan (Bruce McFee), der für eine gerechte Ordnung eintritt, da ist Riley, der Kaufmans Ordnung für ungerecht und Mulligans Kampf für hoffnungslos hält, da ist Cholo, dem Gerechtigkeit reichlich egal ist, der aber ein großes Stück vom Kuchen haben will, und dann sind da noch zahlreiche Nebenfiguren, die nicht so sicher in ihrer Haltung sind und schon mal die Seiten wechseln – sieht man von Kaufman und Mulligan ab, so sind eigentlich alle Bündnisse möglich. Eigentlich ist es eine hoch spannende Idee, sich diese Gesellschaft vorzustellen, in der es kein Richtig und Falsch, sondern nur noch genutzte und ungenutzte Möglichkeiten gibt, doch leider geht es nicht so richtig auf. Viele Figuren sind zu klischeehaft. Dann sind da noch die Zombies, die einerseits weiter entwickelt werden – mithilfe von Big Daddy lernen sie ungleich schneller als einst Bub – und andererseits ein Stück weit zu Sympathieträger werden – unter den Zombies gibt es keine Ungleichheit. Doch für wen sollen die Zombies stehen? Sie greifen den leuchtenden Turm von Fiddler's Green an und Kaufman ist stark an Donald Rumsfield angelehnt – sollen sie für die Taliban stehen? Bei denen gibt es nun so einige Ungleichheiten. Auch gehört Euthanasie offensichtlich zu den Errungenschaften der neuen Zombies – so richtig sympathisch ist mir das alles nicht. Diese cleveren Zombiehorden erstürmen natürlich den vermeintlich sicheren Hort – viele, lange und nicht immer plotttechnisch gut motivierte Splatterszenen lenken von der Dystopie noch weiter ab. Schade. Trotz der Schwächen ist es aber ein durchaus anregender Film.

 

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Film:

Land of the Dead

Original: Land of the Dead

Produktion: CND/F/USA 2005

Regisseur: George A. Romero

Spieldauer: 93 min

 

Darstellerauswahl:

Simon Baker

John Leguizamo

Dennis Hopper

Asia Argento

Robert Joy

Eugene Clark


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Erstellt: 24.10.2010, zuletzt aktualisiert: 06.02.2015 07:09, 11153