2184. Levin lebt in einer Welt, die von einer KI beherrscht wird. Er ist jugendliche 115 Jahre alt, denn die KI bietet den von der Erde angeworbenen Menschen ein gutes und sicheres Leben. Nur eins bietet sie nicht: Freiheit. Alles ist reglementiert. Doch dann bietet sich Levin die Möglichkeit, das Kennenlernen zwischen dieser KI und der Menschheit rückgängig zu machen, indem er eine Zeitreise antritt.
Diese Story-Idee Levin Le Bons klingt interessant, und das Buch ist auch durchaus lesbar. Allerdings hatte ich die Erwartungshaltung, eine ›richtige‹ Zeitreise-Geschichte zu lesen. Dass die Reise an sich mehr den Eindruck von Fantasy als von Science Fiction macht, sehe ich dabei nicht als störend an. Die Ankunft auf Neuschwanstein im Jahr 1886 wirkt dann zunächst auch Zeitreise-typisch. Dass der Märchenkönig bei einem Fest dann allerdings Gäste wie den Sonnenkönig, Marie Antoinette oder Leonardo da Vinci begrüßt, wirkt in einer Zeitreise-Geschichte dann aber doch irgendwie falsch, zumal es im Buch keinerlei Begründung für solche Unstimmigkeiten gibt. Selbst Alexander der Große gibt sich auf Neuschwanstein die Ehre. Zudem begeht der Protagonist unlogische Handlungen, die nur dazu zu dienen scheinen, die folgenden Handlungen zu ermöglichen. Hinzu kommen grobe inhaltliche Fehler. So stellt sich der Protagonist und Ich-Erzähler mit diesen Worten vor: »Mein Name ist Levin, ich bin 115 Jahre alt und lebe in meiner Bubble inmitten der Andromedagalaxie. Sie liegt etwa 10.000 Kilometer von der Erde entfernt und bietet einen wundervollen Blick auf den blauen Planeten.« … was astronomisch natürlich vollkommener Unsinn ist.